Der neue Damen-Bundestrainer im Interview
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Der neue Damen-Bundestrainer im Interview
Vor zwei Tagen haben wir die Verpflichtung von Olaf Lange als neuem Bundestrainer der DBB-Damen vermeldet. Nun hat er sich einem ersten Interview gestellt.
Olaf, zunächst einmal Herzlich Willkommen! Wie gehst Du Deine neue Aufgabe als Damen-Bundestrainer an. Was steht zunächst auf der Agenda?
Ich gehe diese, wie jede neue Aufgabe, Schritt für Schritt an. In jedem Projekt – und der Aufbau einer erfolgreichen Nationalmannschaft ist genau das – kann man keine Schritte überspringen. Wir beginnen mit den Grundlagen und bauen darauf auf.
Zu Beginn geht es vor allem darum, die Spielerinnen besser kennenzulernen, Beziehungen aufzubauen und Vertrauen zu schaffen. Parallel dazu wollen wir ein klares Spielsystem und eine Spielidee entwickeln, eine defensive Identität etablieren und eine starke Teamkultur formen.
All diese Bausteine werden wir bei unserem ersten Lehrgang in Kienbaum Anfang November anstoßen und Schritt für Schritt weiterentwickeln. Ich freue mich sehr darauf, diesen Prozess gemeinsam mit dem Team zu starten – und bin dem DBB sehr dankbar für die Möglichkeit, bereits im November mit der Mannschaft zusammenzuarbeiten.
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Kennst Du alle Spielerinnen und hast Du bereits Kontakt aufgenommen?
Ich kenne den Großteil der Spielerinnen bereits gut, und diejenigen, die mir noch nicht so vertraut sind, analysiere ich aktuell intensiv per Video. Derzeit bin ich dabei, mit einem Großteil der Spielerinnen schon im Vorfeld des Lehrgangs persönlich zu sprechen – mit den übrigen werde ich die Gespräche dann beim Lehrgang nachholen.
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Die ersten Spiele wird es bei der WM-Qualifikation im März in Lyon geben. Deutschland ist bereits qualifiziert? Wie siehst Du die Gegner dort? Perfekte Testspielgegner mit vielen unterchiedlichen Stilen?
Ich bin sehr dankbar, dass wir im März die Möglichkeit haben, die Mannschaft zusammenzubringen, gemeinsam zu trainieren und uns als Team weiterzuentwickeln – vor allem in einem Umfeld, in dem wir gleich fünf hochwertige Spiele gegen starke FIBA-Nationen bestreiten können.
Ich freue mich besonders auf das Duell gegen Frankreich, eine Mannschaft, die seit vielen Jahren zu den besten drei Teams der Welt gehört. Gegen solche Gegner zu spielen, ist immer etwas Besonderes. Nigeria ist traditionell ein sehr athletisches und defensivstarkes Team – es wird unsere Fähigkeit, mit Druck umzugehen, auf die Probe stellen, was ein wichtiger Teil unserer Entwicklung ist.
Mit Korea treffen wir auf eine asiatische Mannschaft, die seit vielen Jahren fest in den TOP 20 etabliert ist und einen ganz eigenen Stil spielt – ebenso wie die Philippinen. Und schließlich wird uns das Spiel gegen Kolumbien, eine südamerikanische Mannschaft mit wiederum anderer Spielweise, fordern, uns innerhalb kurzer Zeit an verschiedene Stile anzupassen.
Alles in allem freue ich mich sehr auf die Vielfalt der Gegner und Spielstile, die uns im März erwarten – sie sind eine perfekte Gelegenheit, zu wachsen und unseren Weg weiterzugehen.
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Wie würdest Du Deine Basketball-Philosophie als Coach beschreiben?
Meine Philosophie als Coach ist es, starke Teams zu formen, die sich gegenseitig vertrauen, füreinander einsetzen und miteinander statt nebeneinander spielen. Der Anker meiner Mannschaften ist stets die Defensive – denn für mich ist die Verteidigung der ultimative Teamgedanke. Im Angriff kann man phasenweise auch im Eins-gegen-Eins oder im Drei-gegen-Drei agieren, ohne alle fünf Spielerinnen einzubeziehen. In der Verteidigung funktioniert das jedoch nie – sie erfordert Zusammenarbeit, Kommunikation und gegenseitiges Vertrauen.
Genau deshalb sehe ich die Defensive als das verbindende Element und den besten Weg, echte Teamchemie zu entwickeln. Offensiv lege ich großen Wert auf Ball- und Spielerbewegung, auf das Teilen des Balles und darauf, die Stärken und Potenziale aller Spielerinnen zur Geltung zu bringen.
Am Ende geht es mir darum, Teams zu entwickeln, die gemeinsam auftreten, füreinander kämpfen und in einem Stil spielen, der zugleich Raum für individuelle Entfaltung lässt.
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Was sind Deine Ziele und Visionen für den Damenbasketball in Deutschland und für die Heim-WM im kommenden Jahr?
Zunächst bin ich gerade erst angekommen und habe diese Aufgabe nach vielen Jahren im Ausland übernommen. Deshalb maße ich mir nicht an, der Experte für den deutschen Damenbasketball zu sein. Mir ist wichtig, zuzuhören, zu lernen und mit möglichst vielen Menschen ins Gespräch zu kommen – um zu verstehen, wo wir aktuell stehen und wie ich dazu beitragen kann, den Damenbasketball in Deutschland gemeinsam weiterzuentwickeln.
Mit Blick auf die Heim-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr sehe ich großes Potenzial. Wenn wir alle Spielerinnen gesund, bereit und in Bestform beisammenhaben, glaube ich fest daran, dass wir mit etwas Glück sogar um eine Medaille mitspielen können.
Vor allem freue ich mich darauf, dass wir die Chance haben, vor heimischem Publikum attraktiven, leidenschaftlichen Basketball zu zeigen…und vielleicht gelingt es uns, damit auch junge Mädchen in Deutschland zu inspirieren, selbst zum Ball zu greifen und Teil dieses großartigen Sports zu werden.