Im Platzierungsspiel um Platz 9-16 der U20 Women’s EuroBasket 2025 traf die deutsche Mannschaft auf Tschechien. In einem Spiel auf Augenhöhe konnte sich das Team von Bundestrainerin Constanze Wegner  nach langem Kampf am Ende durchsetzen, mit 89:80 (24:22, 16:14, 21:20, 28:24) gewinnen und damit den Klassenerhalt sichern. Samstag geht es im Platzierungsspiel um Platz 9-12 gegen Lettland weiter (14:00 Uhr, live und kostenlos auf dem YouTube-Kanal der FIBA).

Enger Schlagabtausch

Die Partie startete mit hohem Tempo auf beiden Seiten und intensiver Verteidigung. Joanna Scheu eröffnete das Spiel mit einem mutigen Drive durch die tschechische Defense (2:0). Tschechien antwortete zwar früh von der Freiwurflinie und ging kurzzeitig in Führung, tat sich aber zunächst schwer gegen die konzentrierte DBB-Defense. Nach einem And-One der Tschechinnen zum 2:6 (4.) verkürzte Byvatov im direkten Gegenzug, ehe ein tschechischer Dreier die Führung auf 4:9 ausbaute. Timeout Deutschland, mit Wirkung: Englisch traf direkt im Anschluss, und Byvatov legte wenig später nach (8:11). Beide Teams wollten das Spieltempo vorgeben, spielten schnell und mit viel Druck. Deutschland stellte auf Full-Court-Press um, Scheu verkürzte weiter auf 10:11. Tschechien nahm seinerseits die Auszeit (6.). Auch danach blieb die Partie intensiv, Tschechien punktete über zweite Chancen und offensive Rebounds. Ein Dreier von Byvatov brachte den Ausgleich, es folgte eine punktreiche Phase mit Treffern auf beiden Seiten. Scheu brachte Deutschland per Dreier in Führung (18:17, 9.), Diala und erneut Scheu sorgten dafür, dass es mit einem 24:22-Vorsprung in die erste Pause ging.

Knappe Führung

Das zweite Viertel eröffnete Emanga von der Freiwurflinie zum 26:22. Huber-Saffer blockte den nächsten tschechischen Wurf, Emanga belohnte das defensiv starke Auftreten mit einem Layup und anschließendem Dreier zum 31:24. Tschechien konterte schnell, kam per And-One zurück ins Spiel und verkürzte weiter (32:29). Soltau unterbrach den Lauf, Manten traf zum 36:31. Trotz weiterer defensiver Aktionen, darunter ein Block von Soltau, blieb Tschechien durch Offensivrebounds gefährlich und punktete an der Linie (38:32, 17.). Das Tempo blieb hoch, beide Teams arbeiteten defensiv intensiv. Diala traf aus der Mitteldistanz zum 40:34, ehe Tschechien mit zwei Freiwürfen den 40:36-Halbzeitstand herstellte.

Boxscore

Führung verteidigt

Die DBB-Auswahl erwischte einen guten Start in die zweite Halbzeit: Soltau traf im ersten Angriff zum 42:36, Emanga setzte in der Defense ein Ausrufezeichen mit einem Block. Soltau legte direkt nach, ehe Tschechien per Distanzwurf verkürzte (23.). Koch traf im Fastbreak, Englisch erhöhte unterm Korb auf 48:39. Timeout Tschechien. Die Auszeit zeigte Wirkung: Ein Dreier brachte Tschechien wieder näher heran (48:42), und defensiv erhöhten sie den Druck deutlich. Ein weiterer Treffer verkürzte auf 48:44 (26.). Es folgte eine starke Defensivphase auf beiden Seiten mit wenigen Abschlüssen. Byvatov fand eine Lücke und traf im Drive (53:46). Tschechien blieb jedoch dran und verkürzte erneut auf 53:48 (28.). Soltau antwortete mit einem And-One zum 56:50. Da beide Teams früh die Teamfoulgrenze erreicht hatten, ging es nun öfter an die Linie: Soltau erhöhte dort auf 58:50. Auch Tschechien kam an die Freiwurflinie und verkürzte im Fastbreak auf 58:54 (29.). Perner sorgte mit einem wichtigen Dreier für etwas Luft (61:54). Doch Tschechien gelang kurz vor der Viertelpause noch ein Layup zum 61:56.

Zittern bis zum Schluss

Auch das letzte Viertel begann mit starker Verteidigung auf beiden Seiten. Tschechien fand zunächst einen Weg zum Korb und verkürzte auf 61:58. Scheu und Byvatov hielten dagegen und stellten auf 65:60, doch ein weiterer tschechischer Dreier ließ den Vorsprung wieder schrumpfen (65:63, 33.). Koch traf im Gegenzug ebenfalls aus der Distanz, doch Tschechien antwortete prompt. Nach zwei Freiwurftreffern übernahm Tschechien beim Stand von 68:69 (36.) kurzzeitig die Führung. Diala kämpfte sich durch und brachte Deutschland wieder in Führung (70:69). Doch auch darauf hatte Tschechien mit einem weiteren Dreier die passende Antwort. Diala glich aus, dann brachte ein Steal von Byvatov im Fastbreak die erneute Führung (74:72, 37.). Ein Ballgewinn führte zum nächsten Highlight: Scheu bediente Koch, die einen wichtigen Dreier zum 78:72 versenkte. Tschechien kam aus einem Timeout mit einem Treffer zurück, aber Koch legte direkt den nächsten Dreier nach (81:74). Die Schlussphase war intensiv, geprägt von Tempo und Ballverlusten auf beiden Seiten. Tschechien verkürzte mit zwei Treffern unter dem Korb auf 81:78. Byvatov übernahm in der Crunchtime Verantwortung und traf zweimal sicher von der Linie zum 83:78, wenig später erneut zum 85:78. Tschechien blieb hartnäckig, traf noch einmal und verteidigte mit hohem Druck. Doch Byvatov ließ sich nicht beirren, verwandelte zwei weitere Freiwürfe zum 87:80. Nach einem letzten tschechischen Timeout mit 25 Sekunden auf der Uhr blieb der Ertrag aus. Deutschland nahm ebenfalls noch eine Auszeit und setzte durch Scheu den Schlusspunkt zum 89:80-Endstand.

„Es war einfach ’ne gute Teamleistung“

Bundestrainerin Constanze Wegner: „Wir kannten Tschechien ja schon ein wenig aus der Vorbereitung, jetzt hatten sie aber noch ihre Mädels dabei, die vorher noch bei der WM gespielt haben. Es war eigentlich ein gutes Spiel. Wir haben unser Tempo gespielt und unser Ding gemacht, mit vielen guten Aktionen, gerade auch aus der Transition. Wir haben aber nicht so richtig geschafft uns abzusetzen, weil Tschechien dann immer wieder gut gereboundet hat. Und gegen Ende haben die dann auch noch angefangen ihre Dreier zu treffen und das hat’s dann schwierig gemacht für uns. Wir haben es dann aber geschafft es so halbwegs souverän über die Bühne zu bringen.Irgendwie hat jeder im Team heute seinen Teil dazu beigetragen, dass das so funktioniert hat. Es war einfach echt ’ne gute Teamleistung und entsprechend ist die Stimmung ganz gut.“

Für Deutschland spielten
Spielerin Punkte Verein
Joanna Scheu 13 MTV Stuttgart
Nafi Harz 0 ALBA Berlin
Miriam Diala 10 George Washington University/USA
Marie Perner 3 TSV 1880 Wasserburg
Chloé Emanga Noupoué 9 BasCats USC Heidelberg
Marianna Byvatov 24 BC Pharmaserv Marburg
Jana Koch 11 EIGNER Angels Nördlingen
Helena Englisch 5 Eisvögel USC Freiburg
Annika Soltau 11 Baden Basket 54/SUI
Maja Manten 3 New Baskets Oberhausen
Paula Huber-Saffer 0 Eisvögel USC Freiburg