Im Achtelfinale der U20 Women’s EuroBasket 2025 traf die deutsche Mannschaft auf Spanien. Ein physisches, schnelles Spiel, das den U20-Damen von Beginn an alles abverlangte. Trotz hohem Einsatz, starker Phasen und großem Kampfgeist konnte sich das Team von Bundestrainerin Constanze Wegner nicht entscheidend durchsetzen. Teamkapitänin Mailien Rolf fehlte heute erneut und fällt auf Grund einer Knieverletzung für den Rest des Turniers aus. Am Ende unterlag Deutschland mit 69:88 (12:24, 16:21, 22:22, 19;21) und verpasste den Einzug ins Viertelfinale. Morgen geht es im Platzierungsspiel um Platz 9-16 weiter (tbd, live und kostenlos auf dem YouTube-Kanal der FIBA).

Hohes Tempo

Annika Soltau, die im letzten Spiel noch gefehlt hatte, eröffnete mit zwei Punkten die Partie, doch Spanien konterte umgehend im Fastbreak (2:2). Die Spanierinnen zeigten früh, wie schnell sie umschalten können, zwangen Deutschland zu frühen Fouls, um einfache Punkte zu verhindern. Nach einem unsportlichen Foul ging Spanien an die Linie und erhöhte im Anschluss auf 2:6, ein Dreier stellte auf 2:9. Frühes Timeout Deutschland. Scheu verkürzte an der Freiwurflinie auf 4:9 (3.), doch Spanien blieb offensiv effizient und setzte sich weiter ab. Defensiv machten sie Druck, verhinderten einfache Abschlüsse und kontrollierten das Spieltempo (4:13, 5.). Byvatov und Soltau kamen jeweils an die Linie, konnten aber nur leicht verkürzen (7:17, 6.). Trotz engagierter Defense fand Spanien gute Lösungen unterm Korb. Ein Dreier von Emanga brachte kurz Hoffnung (9:19), aber Spanien antwortete direkt mit einem eigenen Treffer von außen zum 10:22. Das Spiel war schnell, aber auch fehleranfällig auf beiden Seiten. Byvatov punktete per Layup, doch Spanien setzte den Schlusspunkt des ersten Viertels zum 12:24.

Kampfgeist

Auch das zweite Viertel startete defensiv stark auf beiden Seiten. Die ersten Punkte ließen auf sich warten, bis Soltau nach zwei Minuten zum 14:24 traf. Spanien antwortete sofort und setzte sich mit gelungenen Aktionen unter dem Korb auf 14:30 ab. Ein Timeout Deutschlands folgte nach einem weiteren spanischen Treffer. Harz verkürzte von der Linie auf 16:32 (15.), doch Spanien blieb aggressiv. Soltau kämpfte sich erneut durch und traf zum 18:34. Die Spanierinnen konterten eiskalt mit zwei Dreiern in Folge zum 19:40 (17.). Diala traf aus der Zone, und trotz des deutlichen Rückstands war der Einsatz der deutschen Auswahl unverkennbar. Nach einem Timeout traf Byvatov zweimal von der Linie (23:42), Soltau legte nach einem Offensiv-Rebound zum 25:42 nach. Spanien erhöhte im Fastbreak noch einmal, bevor Byvatov mit einem Dreier die erste Halbzeit mit 28:44 beendete.

Boxscore

Kein Aufgeben

Soltau setzte gleich zu Beginn des dritten Viertels ein Ausrufezeichen in der Defense und blockte den ersten spanischen Abschluss. Kurz darauf kam Spanien dennoch zu Punkten (28:47). Soltau antwortete von der Freiwurflinie (30:47), doch die Spanierinnen blieben schnell und effektiv in ihren Fastbreaks. Mit weiteren Punkten von Soltau und einem verwandelten Ballgewinn kam Deutschland auf 35:49 heran. Soltau fing zudem den nächsten spanischen Angriff ab, der Pass ging zu Koch, die aus der Distanz zum 38:49 traf. Die deutsche Defense stand gut und ließ wenig zu. Nach einem Foul kam Diala an die Linie und verkürzte auf 39:49 (24.). Spanien fand jedoch schnell zurück in den Rhythmus und erhöhte auf 39:53. Diala traf erneut von der Linie (41:53), auch Byvatov durfte an die Linie und stellte auf 42:53. Mit zwei schnellen Treffern setzte sich Spanien wieder leicht auf 42:57 ab (26.). Ein Block von Englisch verhinderte weitere spanische Punkte, doch auch bei der DBB-Auswahl fielen nun die Würfe nicht mehr. Erst Byvatov traf im Fastbreak und dann per And-One zum 45:57. Nach einem Foul beim Distanzwurf kam Harz an die Linie und traf drei von drei zum 48:59 (28.). Dasselbe Szenario wiederholte sich bei Perner, die zwei der drei Freiwürfe verwandelte (50:5). Spanien antwortete mit einem And-One zum 50:64 und setzte in der Schlusssekunde mit einem Dreier den Schlusspunkt des dritten Viertels (50:67).

Letzter Einsatz

Spanien eröffnete das Schlussviertel mit einem weiteren Dreier und zwang die deutsche Mannschaft nach weiteren schnellen Punkten zu einem frühen Timeout. Auch danach blieben die Spanierinnen wachsam, ein Block gegen Englisch stoppte zunächst den nächsten Angriff. Doch Englisch revanchierte sich direkt, fing den Ball im nächsten spanischen Angriff ab und vollendete im Fastbreak zum 52:72 (33.). Beide Teams spielten weiter mit hohem Tempo und viel Energie. Diala traf zweimal von außen und verkürzte auf 58:74. Spanien nutzte ein Timeout und konterte mit starker Offense zum 58:81 (36.). Ein weiterer Dreier stellte auf 58:84, eine Phase, die für Verunsicherung im deutschen Spiel sorgte. Doch das DBB-Team fing sich. Diala traf zum 60:84, kurz darauf bediente Scheu mit einem Behind-the-Back-Pass Byvatov zum 62:84. Spanien ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken und erhöhte mit zwei schnellen Angriffen auf 62:88. Emanga verkürzte zum Ende nochmal mit einem Layup und legte per Dreier zum 67:88 nach. Im nächsten Fastbreak war sie erneut erfolgreich (69:88). Der Wille war da, der Einsatz stimmte, doch gegen die starken Spanierinnen reichte es an heute nicht.

„Wir waren am Anfang nicht richtig da“

Bundestrainerin Constanze Wegner: „Gegen Spanien verloren. Die haben es gut geschafft uns die Sachen wegzunehmen, die wir machen wollten. Ich würde sagen, dass es zwei sehr ähnliche Spielstile waren, die dort aufeinander getroffen sind. Und Spanien hat’s gut geschafft, uns das wegzunehmen. Das Rebounding und die Fastbreaks haben sie uns weggenommen und dadurch wurde es dann schwer. Wir waren am Anfang nicht richtig da und sind dann in Rückstand gegangen. Dann kam das dritte Viertel. Da sind wir stark und das wissen wir auch, aber wenn du dann von -17 gegen Spanien zurückkommen musst, ist es eben tough. Es ist überhaupt nicht das, was wir uns vorgenommen haben, also um Platz 9-16 zu spielen. Morgen müssen wir dann gewinnen.“

Für Deutschland spielten
Spielerin Punkte Verein
Joanna Scheu 2 MTV Stuttgart
Nafi Harz 5 ALBA Berlin
Miriam Diala 13 George Washington University/USA
Marie Perner 2 TSV 1880 Wasserburg
Chloé Emanga Noupoué 10 BasCats USC Heidelberg
Marianna Byvatov 15 BC Pharmaserv Marburg
Jana Koch 5 EIGNER Angels Nördlingen
Helena Englisch 2 Eisvögel USC Freiburg
Annika Soltau 15 Baden Basket 54/SUI
Maja Manten 0 New Baskets Oberhausen
Paula Huber-Saffer 0 Eisvögel USC Freiburg