In diesem Jahr ging es in den Tessin zur 17. Maxibasketball WM nach Bellinzona, Locarno und Lugano und zwar mit 350 aktiven Basketballerinnen und Basketballern in allen Altersklassen in 13 Damen- und 17 Herren-Mannschaften. Es war ein Riesen-Event mit 395 Mannschaften aus 46 Ländern von allen 5 Kontinenten! Aber durch die Vielzahl der Teams ist wohl auch die Grenze der Belastbarkeit in den organisatorischen Möglichkeiten erreicht.

Zunächst aber zu den sportlichen Erfolgen, die in der Schweiz errungen wurden. 1 Gold-, 5 Silber und 3 Bronzemedaillen wurden errungen und damit Platz 4 (hinter USA, Italien und Brasilien) in einem inoffiziellen Medaillenspiegel erreicht.

Damen

Die Damen waren wieder etwas erfolgreicher. Sie errangen den einzigen Weltmeistertitel der deutschen Delegation. Die amtierenden Europameisterinnen Ü45 (Pesaro 2024) wurde ihrer Favoritenrolle gerecht und blieben als einziges deutsches Team in 7 Spielen unbesiegt. Die Mannschaft „Germany Ladys First“ mit Rebecca Thoresen und Mirna Paunovic gewann das Endspiel gegen Irland deutlich mit 64:49 und sicherte sich so den WM-Titel.

Die Damen in den anderen Kategorien wollten natürlich auch an ihre zurückliegenden Erfolge anknüpfen. Dies gelang den Damen Ü35 im Spiel um Platz 3 mit dem Gewinn der Bronzemedaille mit 52:48 gegen Großbritannien, zudem waren die Damen in drei weiteren Finals vertreten. Aber weder der Ü40, noch der Ü55 und Ü65 gelang der ganz große Coup. Die drei Teams errangen jeweils die Silbermedaille. Die Ü40 und die Ü55-Team Valdo unterlagen den Italienerinnen und die Ü65 musste sich Ecuador geschlagen geben. Die Bilanz ist trotzdem herausragend und das beste Ergebnis bei einer Weltmeisterschaft.

Herren:

Sehr bemerkenswert ist es, dass die jüngeren Teams diesmal besonders erfolgreich waren. Zwei Silbermedaillen wurden in den Kategorien Ü40 und Ü45 gewonnen. Beide Teams waren sicherlich sehr ambitioniert in die Finals gestartet, mussten aber dann die Überlegenheit der Gegner anerkennen. So siegte bei der Ü40 Italien klar mit 105:79 gegen die Mannschaft mit Steffen Hamann und Jan Jagla. Ähnlich deutlich machten es die Spanier bei der Ü45 mit einem 71:47 Sieg gegen das Team von Robin Gieseck. Aber beide Teams haben eine überragende WM gespielt und verdient Silber gewonnen.

Zusätzlich gab es in den Herrenkonkurrenzen noch 2 Bronzemedaillen. Unser ältestes Team Ü80 machte hier den Anfang und bezwang Argentinien deutlich mit 42:19. Das Besondere daran war, dass im Team Germany mit Jürgen Wohlers eine Legende des Deutschen Basketballs am Start war. Damit haben Vater (Jürgen) und Sohn (Moritz) mit der Ü40 bei derselben WM Medaillen errungen.

Der ganz große Coup blieb dem Ü55 Team, dem EM-Zweiten von 2024, um Team-Kapitän Nils Klauck und Dean Jenko versagt, denn Belize und Brasilien waren einfach zu stark, aber Bronze war der verdiente Lohn mit dem 74:65 Sieg über Puerto Rico.

Zusammenfassend kann man sagen, es war ein herausragendes Turnier für Deutschland. Die einzelnen Mannschaften haben 162 Spiele bestritten, davon 100 gewonnen, nur 62 verloren und dabei 9 Medaillen errungen. Unsere drei Schiedsrichter aus Deutschland haben nahezu 80 Spiele gepfiffen und dabei einen großartigen Eindruck hinterlassen.

Leider mischt sich diesmal in die große Anerkennung für die Ausrichtung eines solchen Turniers auch deutliche Kritik. Ein Turnier stößt mit dieser Größe an seine Grenzen, In einigen Bereichen waren die Organisatoren deutlich überfordert und hatten wohl offensichtlich einiges unterschätzt. Kampfrichtertische waren in den ersten Tagen nicht besetzt und die Freiwilligen leider auch nicht mit allen Basketballregeln vertraut. Schiedsrichter und Spieler mussten einspringen. Die 24-Sec-Uhr war nicht immer vorhanden. In nicht klimatisierten Hallen fehlte bei teilweise 35 °C komplett die Wasserversorgung an den Spielerbänken. Dies sind Beobachtungen vieler Spieler und der Schiedsrichter und nicht nur Einzelfälle. In der Zukunft muss es wohl hinsichtlich der Anzahl der Mannschaften Beschränkungen geben, damit die Meisterschaften organisierbar bleiben.

Trotz allem war es ein einmaliges Erlebnis, der Sommer im Tessin und die größte WM aller Zeiten. Ich habe es sehr genossen und ich hoffe, alle Teilnehmenden auch.

Euer Hans-Jürgen „Ducki“ Duchstein
Deutscher Repräsentant der FIMBA und Delegationsleiter für Deutschland