Die A2-Herren greifen bei den FISU World University Games Rhine-Ruhr 2025 nach einer Medaille. Im heutigen Viertelfinale in der Hagener Ischelandhalle wurde Rumänien mit 78:62 (22:17, 14:17, 22:20, 20:8) bezwungen. Bereits morgen tritt das Team von Bundestrainer Alan Ibrahimagic im Halbfinale gegen Brasilien an (17.30 Uhr!!!, Livestream bei sportschau.de und fisu.tv).

Robuste Rumänen

Der erste Eindruck der Rumänen: Körperlich stark und robust. Das würde physisch eine schwierige Aufgabe werden. Und der Start der deutschen Mannschaft ging gründlich daneben: 0:7 (2.). Leo Saffer brachte Deutschland aufs Scoreboard, aber Rumänien gab eindeutig den Ton an, weil die deutsche Defense noch nicht auf der Höhe ar (2:10, 4.). Der Dreier von Sebastian Hartmann zum 7:10 tat gut und so langsam schien das DBB-Team besser ins Spiel zu finden. Saffer holte sich früh sein zweites Foul, Rumänien blieb vorne (9:15, 6.), Auszeit Deutschland. Dann lief es gegen die rumänische Zonenverteidigung deutlich flüssiger, ein Dreier von Nicholas Tischler stellte den 14:15-Anschluss her (7.), Musa Abra traf per Dreier zum Ausgleich (17:17, 9.). Die DBB-Auswahl hatte jetzt Zugriff auf die Partie und der nächste Dreier, dieses Mal von Elias Baggette, senkte sich in den rumänischen Korb. Steinfeld stopfte zum 22:17 (10.), das Publikum war jetzt begeistert.

Geschenke

Auch Deutschland versuchte es jetzt mit einer Zonenverteidigung. Tischlers Dunking nach Ballgewinn von Lukas Herzog machte Freude, aber die Rumänen ließen sich nicht abhängen, weil ein paar „einfache“ liegen gelassen wurden (24:23, 13.). Hartmann besorgte das 30:25 an der Freiwurflinie (15.), Michael Rataj war kurz später direkt unter dem rumänischen Korb erfolgreich. Deutschland hatte jetzt so etwas wie Kontrolle über das Spiel, die Rumänen vor allem defensiv gut im Griff. Dies kaum geschrieben, da kam Rumänien drei Mal in Folge völlig frei zum Zuge, Auszeit Deutschland (32:31, 18.). Zu viele Geschenke für den Gegner in diesen Minuten. Saffer kassierte, kaum wieder auf dem Feld, sein drittes Foul. Rumänien glich aus, zur Pause hieß es 36:34 für die Gastgeber.

Boxscore

Fotos: DBB/Berger

Rataj stark

Es wartete also auch weiterhin eine schwierige Aufgabe auf die DBB-Korbjäger. Die Rumänen hatten sich als der erwartet starke Gegner erwiesen. Jetzt brauchte es mal einen echten Lauf, um etwas Abstand zwischen sich und den Gegner zu bringen. Doch zunächst ging Rumänien erneut in Führung 43:47 (24.), Ibrahimagic nahm eine frühe Auszeit. Es fehlten in dieser Phase die Stops, Rumänien kam zu einfach zu Punkterfolgen.  Deutschland kämpfte um die erneute Wende, aber der Ball drehte sich mehrfach aus dem rumänischen Korb. Der Einsatz wurde dann belohnt, als der Dreier des starken Rataj zur deutschen 52:50-Führung fiel (29.). Die „Ische“ war direkt lautstark zur Stelle. Ein weiterer Rataj-Dreier bedeutete das 55:52, mit 58:54 ging es in das Schlussviertel (Dreier Abra).

Längerer Atem

Rataj trug das deutsche Team und war von den Rumänen kaum zu stoppen. Abra fasste sich ein Herz und punktete zum 62:56 nach 32 Minuten. Sollte sich das Spiel jetzt endgültig in die „richtige“ Richtung drehen? Rumänien war mit einem Dreier wieder da, es blieb spannend. Tischler übernahm jetzt und kam zweimal in Folge zum Zuge (66:59, 34.), Julian Steinfeld räumte hinten ordentlich auf. Rumänien wehrte sich, aber wieder war es Rataj, der sein Team von größerem Druck befreite. Deutschland hatte den längeren Atem und kam einmal mehr durch den dominierenden Rataj zum 71:62 vier Minuten vor dem Ende. Baggette machte den Vorsprung zweistellig, bei Rumänien fielen die Würfe jetzt nicht mehr. Mit einem Block, Sprint über das gesamte Feld und einem „and one“ zum 76:62 machte Tischler dann den Deckel drauf (38.).

„Vorhaben gut umgesetzt“

Alan Ibrahimagic: „Das war heute ein sehr nervöser Beginn. Wir sind erstmals im Turnier etwas von unserem Weg abgekommen, hatten zu wenig Spannung und Energie. Trotzdem gut, dass wir mit einer Führung in die Pause gehen konnten. Wir wussten, dass wir es viel besser können, wenn wir mal den Schalter umlegen. Und so war es auch in der zweiten Halbzeit, da haben wir unser Vorhaben sehr gut umgesetzt. Jetzt schauen wir mal, was morgen gegen Brasilien geht. „

Für Deutschland spielten
Spieler Punkte Verein
Nicholas Tischler 13 EWE Baskets Oldenburg
Leo Saffer 4 Nürnberg Falcons
Elias Baggette 9 Rostock Seawolves
Tim Köpple 0 Nürnberg Falcons
Jamal Entezami dnp University of Hawaii Hilo/USA
Musa Abra 8 CATL Basketball Löwen
Lukas Herzog 5 BMA 365 Bamberg Baskets
Michael Rataj 27 Baylor University/USA
Sebastian Hartmann 8 University of Tennessee Chattanooga/USA
Julian Steinfeld 4 IU Indianapolis/USA