Zum Start in den U20 EuroBasket 2025 in Herakleion/GRE ging es für die deutsche Mannschaft gegen die Ukraine. In einem ausgeglichenen und defensiv geprägten Spiel konnte sich die Mannschaft von Head Coach Christian Held am Ende mit 64:62 (18:15, 11:14, 15:14, 20:19) beweisen. Morgen erwarten die U20-Herren im zweiten Gruppenspiel Italien (12.00 Uhr, Livestream auf dem YouTube-Kanal der FIBA).

Defensivstarker Start

Für Deutschland starteten Jared Grey, Ben Defty, Linus Trettin, Raphael Falkenthal und Martin Kalu. Der Ball ging direkt beim Tipoff an das DBB-Team, das mit viel Ballbewegung in den ersten Angriff ging, jedoch nicht abschließen konnte. Beide Teams begegneten sich defensiv auf hohem Niveau, was zu langen Angriffsphasen und mehreren erzwungenen Ballverlusten führte. Nach einem ersten Dunk der Ukrainer (0:2) antwortete Jared Grey mit dem Ausgleich, ehe Linus Trettin im Fastbreak spektakulär per Dunk zur 4:2-Führung punktete. In der Folge zeigte sich Grey treffsicher an der Freiwurflinie und von außen, sein Dreier brachte das 8:2. Doch die Ukraine blieb dran, antwortete ihrerseits mit zwei schnellen Treffern, darunter ein Dreier, und verkürzte auf 8:7. Grey erhöhte zunächst aus der Zone auf 10:7, ehe er einen Ballgewinn zum 12:7 verwandelte (7.). Die Ukraine schlug erneut per Dreier zurück. Nach dem Ausgleich zum 12:12 konterte Deutschland über Kalu in der Zone (16:12) und durch Krupnikas, der zwei Freiwürfe zum 18:12 verwandelte. Obwohl das DBB-Team defensiv einige Ballgewinne erzwingen konnte, ließ man offensiv noch einige Chancen liegen. Im letzten Angriff des Viertels verkürzte die Ukraine erneut per Dreier. Mit 18:15 ging es in die erste Pause.

Offensivflaute

Das zweite Viertel begann mit erneut starkem Fokus auf die Verteidigung und entsprechend punktearm. Erst in der zweiten Minute fanden die Ukrainer den Weg zum Korb und verkürzten zunächst auf 18:17, ehe sie in der Folge mit 18:21 in Führung gingen (13.). Deutschland wirkte in dieser Phase unter dem Korb ratlos und ohne klare Linie im Abschluss. Nach einem Timeout von Head Coach Christian Held blieben die ersten Angriffsversuche weiter erfolglos. Die Ukraine nutzte das Momentum und erhöhte durch einen Dreier auf 18:25, ein 0:10-Lauf, der die Deutschen sichtbar unter Druck setzte. Ben Defty war es schließlich, der die ersten deutschen Punkte im zweiten Viertel erzielte (20:25). Freiwürfe von Falkenthal (21:25) und erneut Defty (23:25) brachten das DBB-Team wieder in Schlagdistanz. Deutschland verteidigte nun konzentrierter, zwang die Ukraine zu Fehlern und kam durch einen Tip-In zum Ausgleich (25:25). Auch wenn die Ukrainer erneut vorlegten (25:27), blieb Deutschland nun dran: Falkenthal glich kurz darauf wieder aus, bevor Bühner mit zwei verwandelten Freiwürfen die Führung zum 29:27 übernahm. Doch die Ukraine nutzte ihren letzten Angriff vor der Pause und stellte auf 29:29 zur Halbzeitpause.

Boxscore

Führung wechselt im Minutentakt

In die zweite Halbzeit legte Defty per Layup zur 31:29-Führung vor, die die Ukraine umgehend ausglich. Auch Trettin punktete unterm Korb zum 33:31, doch es blieb eng: Beide Teams agierten stark in der Defensive, erzwangen Stops, allerdings ohne im Anschluss zu scoren. Die Ukraine glich in der 24. Minute erneut aus und übernahm kurz darauf wieder die Führung (33:35). Das DBB-Team reagierte über Falkenthal, der per And-One auf 36:35 stellte. Wenig später erhöhte Trettin per Layup, doch die Ukraine blieb mit Treffern aus der Zone stets in Schlagdistanz (38:37, 27.). Feneberg verschaffte den Deutschen etwas Luft mit einem Treffer aus der Mitteldistanz zum 40:37. Doch auch die Ukrainer fanden weiter Lösungen, verkürzten und gingen in der 29. Minute erneut in Führung (40:41). Danach stellte Defty erst auf 42:41, dann erhöhte Kalu aus der Zone auf 44:41. Kurz vor Ende des Viertels traf die Ukraine ein weiteres Mal und die Teams gehen mit einem knappen 44:43 in die letzte Pause.

Spannende Crunchtime

Der Schlussabschnitt begann vielversprechend: Kalu traf zunächst aus der Zone und legte anschließend einen Dreier zur 49:43-Führung nach. Doch auch die Ukraine hielt dagegen und verkürzte mit einem Distanzwurf auf 49:46. Mit viel Geduld setzte Defty den nächsten Treffer zum 51:46, ehe die Ukrainer per Dunk konterten. Raphael Falkenthal antwortete mit einem Fadeaway-Jumper, kurz darauf erhöhte Bühner nach starkem Zug zum Korb auf 55:48 (34.). Die deutsche Defensive stand in dieser Phase kompakt, unter dem Korb fand das Team immer mehr Lösungen. Zwar verkürzte die Ukraine im Fastbreak (55:50), doch Falkenthal stellte im nächsten Angriff den Abstand wieder her (57:50). In den folgenden Minuten blieb es zunächst punktelos, bis die Ukraine sich erneut unter dem Korb durchsetzen konnte (57:52, 37.) und wenig später auf 57:54 verkürzte. Ein Timeout der Ukrainer zeigte Wirkung: Ein weiterer Treffer brachte ihnen den Anschluss zum 57:56. Falkenthal verwandelte einen wichtigen Dreier zur 60:56-Führung, doch die Ukraine antwortete ebenfalls von außen. Grey erzielte per Layup das 62:58, doch die Ukrainer blieben hartnäckig: 62:60, dann nach einem deutschen Ballverlust der Ausgleich zum 62:62 (39.). Die Crunchtime war an Spannung kaum zu überbieten. Mit noch acht Sekunden auf der Uhr ging Falkenthal an die Freiwurflinie und verwandelte beide sicher zum 64:62. Die Ukraine kam 2,2 Sekunden vor dem Ende ebenfalls an die Linie, vergab jedoch beide Würfe. Damit holte sich das DBB-Team nach spannender Schlussphase den ersten Sieg mit 64:62.

„Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht“

Christian Held: „Glückwunsch an die Jungs zu diesem sehr wichtigen Sieg! Die Ukrainer waren der erwartete schwere Gegner. Sie waren sehr physisch und haben uns das Leben wirklich schwer gemacht. Dann hatten wir das Spiel eigentlich über weite Strecken unter Kontrolle, haben es aber immer wieder zugelassen, dass die Ukrainer zurück ins Spiel kamen. Entweder haben wir defensiv Fehler gemacht, wie im vierten Viertel am Ende, oder wir haben uns in der ersten Halbzeit im Angriff vertan. Wir haben uns das Leben immer wieder selbst schwer gemacht. Aber das erste Spiel ist immer sehr schwierig zu gewinnen, das sieht man bei allen Spielen hier bei der EM. Von daher bin ich sehr froh, dass wir den Sieg haben. Jetzt wollen wir darauf aufbauen und morgen gegen Italien einen noch besseren Job machen.“

Für Deutschland spielten
Name Punkte Verein
Esli Edigin 0 Northwest Florida State College/USA
Colin Schroeder dnp EWE Baskets Oldenburg
Simon Feneberg 2 Porsche BBA Ludwigsburg
Jared Grey 12 Hamburg Towers
Joshua Bonga 0 Fresno State University/USA
Karl Bühner 6 Paderborn Baskets
Lukas Modic 0 Porsche BBA Ludwigsburg
Ben Defty 8 Boston University/USA
Linus Trettin 6 RASTA Vechta
Raphael Falkenthal 15 Science City Jena
Martin Kalu 9 Basketball Löwen Braunschweig
Roy Krupnikas 6 RASTA Vechta