Die deutschen 3×3-Damen sind bei der Weltmeisterschaft in Nantes/Frankreich in der Vorrunde ausgeschieden. Nach den beiden Auftaktsiegen gegen Kirgisistan (13:12) und Kasachstan (21:6) gab es heute gegen Ungarn (6:20) und Russland (7:20) nicht viel zu holen. Das deutsche Team ist damit als Vorrundendritter nicht für das Viertelfinale qualifiziert.

Gegen Ungarn legte Deutschland durch einen Korb von Kristin Annawald (Foto unten) mit 1:0 vor, musste dann aber sieben Punkte der Ungarinnen in Folge „schlucken“. Man kam mit der sehr aggressiven Defense des Gegners schlecht zurecht und verteidigte den direkten Zug des Gegners zum Korb nicht gut genug. Nach dem 2:8 nach vier Minuten folgte die beste Phase der DBB-Damen, die die körperlich überlegene Centerin Ungarns besser im Griff hatten und vorne einige schöne Aktionen in Punkte ummünzen konnten. Zu mehr als dem 5:9 durch Mary-Ann Mihalyi in der sechsten Minute reichte es aber nicht.

Ungarn zog auf 5:13 davon, die Entscheidung war gefallen. Zu häufig leistete man sich beim ersten Pass bereits einen Ballverlust. Nach dem 6:13 durch Wiebke Bruns ging gar nichts mehr, Ungarn gewann verdient. Bundestrainer Christian Steinwerth meinte: „Man muss konstatieren, dass Ungarn individuell besser ist. Streckenweise haben wir gut mitgehalten, aber nicht konstant genug. Ungarn war auch gedanklich schneller. In den letzten zwei Minuten war die Enttäuschung leider größer als der Wille. Das darf uns nicht passieren.“

So war bereits vor dem Spiel gegen die Russinnen, die ihrerseits mit 12:10 gegen Ungarn gewonnen hatten, dass nur noch ein sehr deutlicher Sieg die Deutschen ins Viertelfinale gebracht hätte. Doch die Russinnen waren bis dahin sehr stark aufgetreten. Zu Beginn präsentierte sich die deutsche Auswahl stark, profitierte allerdings auch davon, dass Russland die ersten offenen Würfe allesamt vergab. Annawald punktete zweimal zur 2:1-Führung (2.) und anschließend hatte man mehrere Möglichkeiten zu erhöhen. Doch der Gegner kam per „and one“ zum 2:3 und war fortan nicht mehr zu stoppen.

Zwar spielte das DBB-Team recht ordentlich zusammen und zeigte gute Moves, konnte aber einfach nicht vollstrecken. So brachte man sich häufig selbst um den Lohn. Sicherlich fehlte auch der ein oder andere Pfiff der Unparteiischen, aber Russland war doch klar überlegen. Erst beim 2:12 (6.) konnte Deutschland durch Wiebke Bruns wieder punkten, da war die Partie aber längst verloren. Die deutschen 3×3-Damen wehrten sich trotz der Aussichtslosigkeit bis zur Schlusssirene und wollten gegen die beweglichen und schnellen Russinnen offenbar auf keinen Fall vorzeitig verlieren. Mihalyi und Bruns erzielten noch weitere Punkte für Deutschland, ehe das 7:20 feststand.

Das abschließende Fazit von Steinwerth lautete wie folgt: „Insgesamt haben die Spielerinnen die spielerischen Vorgaben umgesetzt. Gegen die Top-Teams sind wir einfach, insbesondere körperlich, unterlegen. Uns fehlen noch die spielerischen Mittel, um das physische Defizit ausgleichen zu können.“

Für Deutschland spielten:
Kristin Annawald (SG Weiterstadt), Wiebke Bruns (Barmer TV), Mary-Ann Mihalyi (TK Hannover), Lara Müller (SG Weiterstadt).

Alle Infos unter http://www.fiba.com/3x3worldcup/2017/Women