Die deutschen 3×3-Damen können den 3×3 World Cup in Wien erhobenen Hauptes verlassen. Svenja Brunckhorst, Sonja Greinacher, Marie Reichert und Luana Rodefeld gelangten heute bis ins Viertelfinale, ehe sie gegen China den Kürzeren zogen. In der Endabrechnung kommt das DBB-Team auf einen starken fünften Platz. Im ersten Spiel des Tages gewannen die DBB-Auswahl im sogenannten Play-In mit 19:16 gegen Tschechien. Im Viertelfinale hieß es dann gegen die favorisierten Chinesinnen am Ende 14:17.

Souveräner Auftritt

Im Play-In gegen Tschechien legte die deutsche Mannschaft einen sehr souveränen Auftritt hin und knüpfte nahtlos an die guten Vorstellungen vom Vortag an. Die schnelle 3:0-Führung wurde ebenso schnell auf 6:1 ausgebaut (3.). Die Spielanlage war hervorragend, sehr variabel. Das konnte der Gegner, der offensiv durchaus gute Szenen hatte, nie stoppen.

Deutschland dominierte über das gesamte Spiel hinweg. Der Zweier von Svenja Brunckhorst zum 11:4 (4.) und die 14:7-Führung durch Marie Reichert (6.) stellten die Zeichen klar auf Viertelfinaleinzug. Tschechien war aber immer da und nach mehreren Fehlversuchen aus der Distanz dann plötzlich mit einem Zweier auf 18:16 heran (’32). Doch 22 Sekunden vor dem Ende beseitigte die ganz starke Sunny Greinacher letzte Zweifel am Sieg.

3×3-Disziplintrainer Samir Suliman: „Das war ein enorm konzentrierter Start, sehr sehr diszipliniert wurden die Dinge umgesetzt. Die Zweipunktewürfe der Tschechinnen haben wir sehr gut verteidigt bzw. gar nicht erst zugelassen. Über den Verlauf des Spiels hat das Team den Gegner etwas näher herankommen lassen, aber dann das Spiel mit einer sehr kaltschnäuzigen 3×3-Spielintelligenz nach Hause gebracht. Immer weiter gut gereboundet und verdient ins Viertelfinale eingezogen. Jetzt kommt mit China das Team, das schon zwei Women’s Series Stops gewonnen hat, aber wir nehmen die Herausforderung natürlich volle Pulle an.“

Sonja Greinacher: „Das fühlt sich gerade ziemlich gut an. Wir sind stolz und dankbar, dass wir gewonnen haben und im Viertelfinale stehen. Jetzt müssen wir gegen China ran, gegen die wir ja schon einige Male gespielt haben. Das wird physisch und wir müssen auch die Zweier der Chinesinnen möglichst wegnehmen. Mal schauen, was passiert.“

Extrem intensiv

Was für ein Spiel! Was für ein Kampf! Die ersten sieben Minuten des Viertelfinales gegen China verliefen absolut ausgeglichen. Beide Teams ließen alles auf dem Court. Defensiv war die Partie ein absoluter Leckerbissen. Kaum einer der wenigen Punkte wurde ohne harte Arbeit erzielt, es wurde sich kein Zentimeter geschenkt. 4:4 hieß es nach vier Minuten, Deutschland kompensierte die körperliche Unterlegenheit durch enormen Einsatz und starkes Rebounding. China legte immer vor, in dieser Phase konterte Luana Rodefeld häufig.

Beim 7:10 (7.) durch einen krassen Defensefehler musste man um das DBB-Team bangen. Sonja Greinacher traf zum 8:10, aber die nächsten vier Punkte erzielte der Gegner, die Vorentscheidung war gefallen (8:14, 8.). Svenja Brunckhorst machte mit dem 12:16 eine halbe Minute vor dem Ende noch etwas Hoffnung, aber die Chinesinnen behaupteten sich letztlich relativ sicher. Bemekenswert: In der gesamten Partie gab es keinen einzigen Zweier.

3×3-Disziplintrainer Samir Suliman: „Ich habe nur positive Worte für meine Mannschaft. Wir haben herausragende Defense gespielt und unseren Plan sehr gut eingehalten. Die Zweier wollten wir verhindern, dafür eher die Punkte der chinesischen Centerin in Kauf nehmen. Leider hatten wir kein Wurfglück und konnten so den Rhythmus des Spiels nicht ändern. Es war eine super Woche, wir sind das zweitbeste europäische Team hier. Ich bin stolz auf unsere Battles mit der Weltspitze und die Mädels können das auch sein. Das Aus im Viertelfinale müssen wir akzeptieren, auch wenn es ganz eng auf höchstem Niveau war.“

Marie Reichert: „Defensiv haben wir eine ziemlich gute Leistung gezeigt. Wir wollten den Chinesinnen die Zweier wegnehmen, an diesen game plan haben wir uns gut gehalten. Es war wohl defensiv das beste Spiel von uns hier. Offensiv haben uns teilweise die Lösungen gefehlt, aber China ist auch ein sehr tougher Gegner. Wir können im Großen und Ganzen trotzdem zufrieden mit unseren Vorstellungen hier im Turnier sein.“