Die deutsche U21-Damen und Herren Auswahl sind mit positiven Erfahrungen aus dem ersten Tag des vierten Stopps der FIBA 3×3 U21 Nations League 2023 in Kraków/POL herausgegangen. Das Damen-Team verlor dabei knapp im Finale gegen die Auswahl aus Spanien und die Herren scheiterten ebenfalls knapp an den Polen in der Gruppenphase. Morgen geht es mit neuen Gruppen, aber gleichen Teams weiter.

Damen

Die Damen um Greta Kröger, Elisa Mevius, Sarah Polleros und Emilia Tenbrock starteten mit einer direkten Vier-Punkte-Führung in ihr erstes Spiel gegen Polen. Die Deutschen spielten ihre Überlegenheit in der Zone und unter dem Korb aus, was zu einfachen Abschlüssen führte. So waren sie in der Lage die Führung auch nach einer zwischenzeitlichen offensiven Schwächephase beider Teams stetig zu halten. Eine 12:7-Führung eine Minute vor Schluss bedeutete die Entscheidung, auch wenn Israel nochmal ein Korbleger mit Foul gelang. Die Damen blieben ruhig, spielten ihre Führung locker aus und gewannen ungefährdet mit 12:9.

Im zweiten Gruppenspiel gegen die Schweiz erwischte die deutsche Auswahl einen noch dominanteren Start ins Spiel. Vor allem offensiv lief es egal ob unter dem Korb oder hinter der Zweierlinie sehr gut für die Deutschen. Bis auf den ersten Versuch fand jeder Wurf der DBB-Auswahl sein Ziel. So stand es schnell 9:3 (2.). Auch danach ging die bärenstarke offensive Leistung der Damen weiter. Hier stach das Pick & Roll mit körperlich überlegener Sarah Polleros heraus, die sechs der nächsten elf Punkte scorte. Auch der deutschen Defense hatte die Schweiz wenig entgegenzusetzen und markierten nach dem einstiegen Stand von 9:4 keinen weiteren Treffer mehr. Bei noch drei Minuten zu spielen traf Emilia Tenbrock einen Zweier zum 22:4-Endstand.

Im Finale traf die U21-Auswahl in der Abendsonne auf die Mannschaft aus Spanien. Die Deutschen schafften es anfangs leider nicht an ihre starke offensive Leistung aus dem vorherigen Spiel anzuknüpfen, sodass Spanien schnell mit 2:6 in Führung ging. Die DBB-Auswahl blieb aber durch ein And-One dran und ließ Spanien nicht davonziehen. Es folgte ein sehr defensiv geprägter Abschnitt des Spiels, in welcher keine Mannschaft ein offensiven Rhythmus fand. Diese beendete Deutschland nach zwei schnellen Korblegern und glich in der sechsten Minute beim Stand von 7:7 aus. Bis drei Minuten vor Schluss blieb die Partie ein Auf und Ab, ehe sich Spanien mit einem Zweier absetzte (9:12). Auch in der Folge bekam Deutschland keinen Zugriff und konnte dem spanischen Run wenig entgegensetzen (11:16). Der später Zweier konnte die Niederlage nicht mehr abwenden (16:18).

3×3 Disziplinchef Matthias Weber zum Turnier: „Wir haben einen konzentrierten und guten Turnierstart gegen Israel gehabt. Das zweite Spiel war ein Pflichtsieg, den wir auch souverän eingefahren haben. Das Finale war ein Spiel wo wir zu lange hinterhergerannt sind und den ein oder anderen Korb den Spanierinnen zu einfach gegeben haben. Wir hatten noch eine tolle Aufholjagd, aber am Ende hat dann einfach die Zeit nicht gereicht und man muss den Spanierinnen Respekt zollen, die im Finale den letzten Tick spritziger waren.

Herren

Die Herrenmannschaft, bestehend aus Denzel Agyeman, Linus Beikame, Joshua Günther und Philip Hecker hatte mit Polen als ersten Gegner direkt eine schwierige Aufgabe vor sich. Das Spiel war von Anfang an hart umkämpft und beide Teams schenkten sich nichts. Wenn ein Team wegzuziehen drohte, holte das andere Team wieder auf. Doch nach einem Rebound-Putback der Polen und mehreren Fehlwürfen der deutschen Mannschaft, setzte sich die polnische Auswahl zum ersten Mal bei fünf Minuten zu spielen mit 7:11 ab. Ein wichtiger Zweier von Linus Beikame verkürzte wieder auf einen Zwei-Punkte-Rückstand. Leider fielen danach die Würfe aus deutscher Sicht über einen längeren Zeitraum nicht, was Polen erneut die Möglichkeit bot sich abzusetzen. Trotzdem ließ sich Deutschland nicht unterkriegen und kam durch Freiwürfe und zwei Dunks zum zwischenzeitlichen 15:16 zurück.

Dann wurde es kurios. Polen gelang es durch Freiwürfe und einen Korbleger auf 16:19 bei noch zehn Sekunden auf der Uhr wegzuziehen. Philip Hecker bekam den Ball und traf mit fünf Sekunden einen Zweier, was Deutschland in die Lage brachte zu foulen, um die Uhr zu stoppen. Bei den zwei Freiwürfen der polnischen Mannschaft unterlief diesen jedoch ein Wechselfehler, was in einem technischen Foul und einem verwandelten Freiwurf  für Deutschland zum endete (19:19). Polen hatte aber noch zwei Freiwürfe, wovon der zweite sein Ziel fand. Im Gegenzug bekam Deutschland einen letzten Versuch auf den Ausgleich. Dieser fiel aber nicht.

Im zweiten Gruppenspiel ging es gegen Spanien. Da Polen bereits als Gruppensieger feststand, gab es für das deutsche Team keine Möglichkeit auf einen Finaleinzug. Den Herren gelang aber eine gute Anfangsphase, die nach einem Dunk von Linus Beikame zu einer 3:0-Führung führte. Diesen Vorsprung hielten sie bis zur fünften Minute als Spanien mit einigen offensiven Aktionen unter dem Korb wieder ausglich und kurz darauf in Führung ging. (6:7). Doch Deutschland ließ sich nicht abschütteln und schob sich durch zwei Freiwürfe wieder an der spanischen Auswahl vorbei. Nun war es ein Spiel auf Augenhöhe. Keine der Mannschaften schaffte es sich abzusetzen und beide glichen den Vorsprung des anderen immer wieder aus. Diese Schema zog sich bis zur letzten Minute als Philip Hecker bei 20 Sekunden auf der Uhr und Gleichstand einen Zweier zur 16:14 Führung verwandelte. Die gute Defense danach und zwei verwandelte Freiwürfe von Denzel Agyeman zementierten den 18:15 Sieg zum Tagesabschluss.

3×3-Disziplinchef Matthias Weber zum Turnier der Herren: „Im ersten Spiel haben wir ein gutes Spiel gemacht, aber die Polen, und dafür auch einen großen Respekt, waren bei den Hustle-Plays doch zu viel für sich gewinnen konnten. Aber ich denke das war ein Spiel auf hohem Niveau und solche Spiele brauchen wir. Das zweite Spiel war auch wieder ein hochklassiges Spiel, in welchem wir schon im Verlauf des Spiels mit unserer Wurfquote gehadert, aber trotzdem immer Lösungen gefunden haben. Konnten das Spiel am Ende durch den wichtigen Zweier von Philip Hecker und danach den Freiwürfen gewinnen und über die Zeit bringen.“