Szolnok, Ungarn. Nachdem man gestern sowohl gegen Polen als auch gegen die Ukraine verloren hatte, musste heute dringend ein Sieg gegen Schweden her. Der dritte Rang sollte gefestigt und somit mögliche K.o.-Spiele erzwungen werden. Doch daraus wurde leider nichts, die EM ist verpasst. Das Team von Bundestrainer Christian Steinwerth unterlag auch den Skandinavierinnen mit 9:13.

Schweden legte früh vor, Eichmeyer traf zum schnellen Ausgleich (1:1, 1.). Danach verflachte die Partie etwas, beiden Mannschaften war eine gewisse Anfangsnervosität anzumerken. Viele aussichtsreiche Chancen wurden liegengelassen. Nach knapp 2,5 gespielten Minuten konnte Schweden wieder treffen, die stark aufgelegte Eichmeyer hielt Deutschland abermals im Rennen (2:2, 3.). Enochs besorgte anschließend  von der Freiwurflinie die erste deutsche Führung, Schweden antwortete postwendend (3:3, 4.). Das Spiel stand auf Messers Schneide, beide Kontrahenten schienen noch immer durch die Bedeutsamkeit des Spiels gehemmt. Dann drehte Eichmeyer allerdings richtig auf: Energische Aktionen am Korb und ein erfolgreicher Jumper verschafften Deutschland in dieser Phase eine aussichtsreiche Position. Die hartnäckigen Schwedinnen trafen jetzt allerdings aus der Distanz (6:5, 6.). Enochs sorgte jedoch nach schönem Spinmove für Entlastung (7:5, 6.). Eichmeyer legte aus der Mitteldistanz nach (8:5, 7.). Dann kam Schweden in Fahrt: Ein Zweier und ein ‚and one‘ bedeuteten den Ausgleich für die Skandinavierinnen (9:9, 8.), die letzten 2,5 Minuten versprachen Hochspannung. Granlund brachte Schweden dann in Führung, Deutschland konnte trotz zahlreicher guter Möglichkeiten nicht mehr punkten. Die tapfer kämpfenden deutschen Spielerinnen mussten sich mit 9:13 geschlagen geben und scheiden somit als Gruppenletzter aus. Schade!

Bundestrainer Christian Steinwerth sprach im Anschluss von einem „schwachen Spiel“. „Nach der Anfangsnervosität haben sich unsere Mädchen gefangen und sich über eine aggressivere Verteidigung die Führung erkämpft. Leider haben wir dann aber die Zügel aus der Hand gegeben, was Schweden für die entscheidenden Treffer genutzt hat – vor allem aus der Distanz. Vielleicht hätte man mit Fouls den Rhythmus der Schwedinnen unterbrechen können. Die EM findet nun ohne die deutschen Mädchen statt und man muss ehrlich gestehen: Dieses Jahr wohl zurecht. Kampf und Einsatz stimmten, Mittel und Endresultat leider nicht“, so der konsternierte Bundestrainer.

Für Deutschland spielten:
Emma Eichmeyer (Osnabrücker SC/GiroLive Panthers Osnabrück), Emily Enochs (Osnabrücker SC/GoroLive Panthers Osnabrück), Michaela Kucera (TSV Grünberg/Team Mittelhessen), Kristin Willms (TSVE Bielefeld).