Erfolge satt in 2023! Die deutsche 3×3-Abteilung konnte sich während des langen Turniersommers über insgesamt fünf Medaillen und einen Weltmeister-Titel freuen. Dazu nahmen alle Nachwuchsteams an den jeweiligen Europa- und Weltmeisterschaften teil. Nachdem die Damen und Herren im Mai mit der WM den Startschuss gaben, lieferten besonders die U17- und U18-Teams ab. Hier unser Überblick:

U17/U18-Mädchen

Erfahrungen gesammelt

Die 3×3 U18-Mädchen belegten beim FIBA 3×3 U18 World Cup den 13. Platz. Neben Titelverteidiger USA ging es zudem gegen Frankreich, Brasilien und Gastgeber Ungarn. Nach Auftaktsieg gegen Ungarn (13:7) folgte das Duell mit den USA, welches die Amerikanerinnen erst spät zu ihren Gunsten entschieden (10:19). Damit ging es in der Folgepartie gegen Frankreich um den Einzug ins Viertelfinale. Trotz einer großen Energieleistung unterlag das deutsche Team knapp und verpasste die KO-Phase (19:21). Zum Abschluss gelang den U18-Mädchen noch ein souveräner Sieg gegen Brasilien (21:13).

Silber-Medaille

Bei den European Youth Olympic Games in Maribor/SLO schafften es die U18-Mädchen auf den zweiten Platz. Im Finale unterlag die DBB-Auswahl der Mannschaft aus Polen knapp. Das Turnier startete allerdings mit einer Niederlage gegen Spanien (13:16) und damit einem kleinen Dämpfer. Gegen die Schweiz (16:6) und Lettland (21:12) folgten indes souveräne Siege, die das Weiterkommen sicherten. Auch im Viertel- und Halbfinale gaben sich die U18-Mädchen in den Duellen mit Litauen (15:8) und Frankreich (15:12) keine Blöße. Das Finale gegen die polnische Auswahl blieb bis zum Schluss auf Messers Schneide, ging aber letztendlich knapp verloren (15:17).

EM-Bronze

Beim FIBA 3×3 U17 Europe Cup in Heraklion/Kreta/GRE sicherten sich die DBB-Mädchen den dritten Platz. Nach souveräner Gruppenphase mit deutlichen Siegen gegen Portugal (16:12) und Großbritannien (22:12) traf das deutsche Team im Viertelfinale auf Polen. Auch dort überzeugten die U17-Mädchen und zogen mit einem 17:10 ins Halbfinale ein. Dort war Frankreich allerdings eine Nummer zu groß und somit ging es gegen Bulgarien um Platz drei. In einer intensiven Partei behielten die DBB-Mädchen die Kontrolle und krönten die starke Turnierleistung mit Bronze und der direkten U18 WM-Qualifikation 2024. Neben Bronze wurde Marija Ilic ins „Team des Turniers“ gewählt.

U17/U18-Jungen

WM-Triumph

Die 3×3 U18-Jungen gewannen den FIBA 3×3 U18 World Cup in Ungarn. Das deutsche Team besiegte die Auswahl aus Frankreich im Finale mit 20:18 und sicherte sich als erstes deutsches 3×3-Team WM-Gold. Nachdem man in der Gruppenphase Katar (21:13), Tunesien (22:9) und die Mongolei (21:7) schlagen konnte, ging es im Viertelfinale gegen die Auswahl aus Ägypten. Nach einen großem Kampf, der sich bis in die Overtime erstreckte, sicherte sich die DBB-Auswahl das Weiterkommen an der Foullinie (19:17). Im Halbfinale wartete mit Estland die nächste Hürde, die das deutsche Team mit Bravour meisterte und den Gegner mit 16:11 besiegte. Das Finale gegen Frankreich wurde seiner Bühne gerecht und blieb bis in die Schlusssekunden umkämpft. Nachdem Deutschland über weite Strecken in Führung lag, kamen die Franzosen spät zurück in die Partie. Beim vermeintlich letzten Wurf des Spiels wurde Fabian Giessmann gefoult und kürte Deutschland mit zwei erfolgreichen Freiwürfen zum U18-Weltmeister. Zudem wurde Giessmann zum MVP des Turniers gewählt.

Unbezwungen zu Gold

Auch beim diesjährigen European Youth Olympic Festival in Maribor/SLO brachtenn die U18-Jungs die Goldmedaille mit nach Hause. Im Turnierverlauf traf man in der Gruppenphase auf Polen (21:4), Georgien (21:12) und die Ukraine (20:19). Alle Spiele konnten die U18-Jungen für sich entscheiden, wobei besonders das letzte Spiel gegen die Ukraine durch den späten Sieg per Buzzerbeater hervorstach. Im Viertel- und Halbfinale folgten Erfolge gegen Lettland (21:15) und Estland (18:15). Das nervenaufreibende Finale gewann die Mannschaft von Robert Birkenhagen gegen die Auswahl aus Serbien mit 17:16 und krönte ihre lupenreine Leistung mit dem Finaltriumph.

EM endet nach Vorrunde

Beim FIBA 3×3 U17 Europe Cup in Heraklion/Kreta/GRE verpassten die U17-Jungen den Einzug ins Viertelfinale. In einer starken Gruppe mit Spanien (9:20) und Kroatien (12:21) hatte die deutsche Auswahl in beiden Spielen das Nachsehen und beendete das Turnier auf dem zwölften Platz.

Luise Linke (v.l.), Marija Ilic, Johanna Huppertz und Lisanne Räwer Tanguep holten EM-Bronze. | Foto: FIBA
Sebastian Schwachhofer, Fabian Giessmann, Tebbe Möller und Simon Feneberg kürten sich zum Weltmeister und gewannen das EYOF. | Foto: FIBA

U21/ U23-Damen

U21

Bei der Nations League in Hannover gelang es der U21-Damenauswahl zwei Tagessiege einzufahren. Besonders beeindruckend waren die Vorrundenbegegnungen gegen die Schweiz (21:3) und Österreich (21:5). Zudem brillierte die deutsche Auswahl über absolute mentale Stärke. Genau deswegen gewannen sie auch zwei von drei Finalbegegnungen, wobei der dritte Tagessieg in einem spannenden 10:9 gegen die Spanierinnen mündete. Beim Finale der Nations League in Ulaanbaatar/MGL starteten die U21-Damen mit einem 20:13-Erfolg gegen die Mongolei. Im nächsten Spiel gegen die USA hielten die 3×3-Damen lange mit, mussten sich jedoch mit 14:22 geschlagen geben. In der letzten Partie der Gruppenphase wartete Polen auf die deutsche Auswahl. Die Gegnerinnen waren physisch überlegen und hinderten das Team am zweiten Sieg (13:19). Aufgrund eines Dreiervergleichs verpasste Deutschland das Viertelfinale.

U23

Die 3×3 U23-Damen-Nationalmannschaft nahm dieses Jahr an insgesamt sechs Nations-League-Stops teilgenommen. Die ersten drei Stops waren in Pristina/Kosovo, wo man direkt den ersten Tagessieg einfahren konnte. In der Folge gab es zwei dritte Plätze. Als nächstes ging es für die deutsche Auswahl nach Ungarn. In Szolnok übertraf die Mannschaft die Leistungen aus Pristina und krönte ihre Leistung mit zwei weiteren Tagessiegen. Dabei erzielten die DBB-Damen über 20 Punkte im Schnitt und setzten sich in beiden Endspielen gegen die Niederlande durch.

Beim Finale der Nations League entschied Deutschland das erste Spiel gegen Ägypten souverän mit 21:14 für sich. Gegen die Französinnen hatte das Team die Chance auf den ersten Platz und den Gruppensieg. In einem hartumkämpften und hochspannenden Spiel unterlag die deutsche Auswahl schließlich mit 19:21. Als Gruppenzweiter ging es dann in das Viertelfinale. Dort warteten die Polinnen, die bisher ohne Niederlage in das Nations League Finale gestartet waren. Davon ließen sich die 3×3-Damen nicht beeindrucken und erspielten sich den nächsten Sieg. Mit dem 19:14-Erfolg im Gepäck ging es in das Halbfinale gegen China. Das deutsche Team ließ alles auf dem Feld und hielt die Partie vorerst auf Augenhöhe. Dennoch nutzten die Chinesinnen in der Schlussphase ihre Größenvorteile clever aus und das DBB-Team musste sich letztlich mit 11:15 geschlagen geben. Mit dem letztendlichen dritten Platz stand trotzdem ein großer Erfolg zu Buche.

Drei Siege bei WM

Beim U23 World Cup starteten die DBB-Damen mit zwei Siegen gegen Tunesien (21:6) und Litauen (22:21) furios in die Gruppenphase. Auch das dritte Spiel gegen Griechenland entschied das deutsche Team für sich (14:13). In der finalen Begegnung kam es zu einem Dreiervergleich, den die U23-Damen aufgrund der 17:22-Niederlage gegen die Polinnen verloren und trotz dreier Siege ausschieden.

U21/U23-Herren

Die deutsche 3×3 U23/U21-Nationalmannschaft der Herren blieb bei dem Nations League Stop im heimischen Hannover leider ohne Tagessieg. Die DBB-Herren erreichten an Tag zwei und drei jeweils das Finale, musste sich dort aber an beiden Tagen geschlagen geben. Des Weiteren nahm die U23-Nationalmannschaft an insgesamt neun Stops teil. Die deutsche Auswahl erreichte immer die Endrunde und und schloss insgesamt acht Mal auf dem Siegertreppchen ab. Höhepunkt der Saison war der 20:15-Erfolg gegen die Niederlande in Pristina/Kosovo. Damit fuhren die U23-Herren den einzigen Tagessieg ein und krönten eine großartige Leistung. Unterm Strich stehen am Ende der Nations League Saison sechs Finalteilnahmen und ein Tagessieg des deutschen Team.

Bronze in Lublin

Beim U23 World Cup steigerten sich die U23-Herren nach der Auftaktniederlage gegen Israel (17:19) deutlich. Am zweiten Tag zog man nach Siegen gegen Kenia (20:14) und Katar (22:6) auf Platz zwei ins Viertelfinale ein. Im Duell mit Tschechien (21:20) lagen beide Teams lange auf Augenhöhe. In der Overtime verwandelte Leon Fertig zwei Freiwürfe und machte damit den Halbfinaleinzug perfekt. Gegen die USA (10:21) blieb die DBB-Auswahl chancenlos und traf im Spiel um Platz drei auf Frankreich. Dort zeigte Deutschland eine starke Leistung und triumphierte mit 22:14 über die französische Auswahl. Neben der Bronzemedaille wurde zudem Leon Fertig ins „Team des Turniers“ gewählt.

Laura Zolper (l.) und Pauline Meyer überraschten beim Finale der Nations League. | Foto: FIBA
Für Leon Fertig (v.l.), Denzel Agyeman, Linus Beikame und Leander Schwalm ging es bei der WM bis auf den dritten Platz. | Foto: FIBA

Damen

Spektakuläre WM

Mit einem starken fünften Platz kehrten die DBB-Damen vom FIBA 3×3 Basketball Women’s World Cup in Wien/AUT zurück. Im Viertelfinale war gegen ein da noch vollzähliges und körperlich überlegenes chinesisches Team mit 14:17 Endstation. Insgesamt überzeugte die DBB-Auswahl aber. Die Vorrunde begann mit einem sehr unglücklichen 20:21 gegen Japan, dem ein souveränes 21:16 gegen Ägypten folgte. Auch die weiteren Gruppenspiele gegen Polen (18:11) und nach atemraubenden Spielverlauf gegen Australien (21:19) wurden gewonnen. Im Play-In setzten sich die 3×3-Damen mit 19:16 gegen Tschechien durch, ehe die Partie gegen China folgte. Der fünfte WM-Platz bedeutete einen weiteren Schritt in Richtung Olympia 2024.

Chance auf mehr vergeben

Beim FIBA 3×3 Europe Cup 2023 in Israel kamen die DBB-Damen bis ins Viertelfinale. Der Auftakt in die Gruppenphase gegen Italien ging mit 10:17 verloren, was den Druck im zweiten Spiel deutlich erhöhte. Gegen Gastgeber Israel entschied ein Zweier von Theresa Simon kurz vor Schluss ein lange Zeit ausgeglichene Partie (15:13). Auf Platz zwei ging es in die KO-Phase, in der man auf die Auswahl aus den Niederlanden traf. Deutschland führte über weite Strecken, konnte das späte Comeback der Niederländerinnen aber nicht verhindern. Mit einem 10:12 schied man im Viertelfinale aus.

Bei den European Games in Krakau/POL kamen die DBB-Damen nicht über die Vorrunde hinaus. Nach dem Auftaktsieg gegen Griechenland (17:12) musste sich das deutsche Team gegen Rumänien (13:15) und Österreich (17:20) geschlagen geben und schied somit frühzeitig aus.

Konstanz gegen die Weltspitze

Über das gesamte Jahr waren die 3×3-Damen zudem bei der Women’s Series aktiv. Insgesamt nahm das deutsche Team an elf Stops teil und stellte sein Können auf drei Kontinenten unter Beweis. Dabei kam die deutsche Auswahl nur einmal nicht in die Endrunde. Konstanz war das Stichwort für Sonja Greinacher und Co. Neben Viertel- und Halbfinal-Teilnahmen erspielte sich das Team in Baku die erste Finalteilnahme und belegte den zweiten Platz. Außerdem sicherten sich die Korbjägerinnen in Quebec und Montreal den dritten Platz. Die lange und spannende Saison mündete im Women Series Final in Ulaanbaatar/Mongolei, wo die 3×3-Damen erneut die Endrunde erreichten und die diesjährige Spielzeit auf dem fünften Platz beendeten.

Herren

Starke Gruppe bei WM

Für die 3×3-Herren ging es Ende Mai zum FIBA 3×3 World Cup 2023 nach Wien/AUT. Für das zweitjüngste Team des Turniers reichte es nach lediglich einem Sieg gegen Madagaskar (20:16) und drei Niederlagen gegen Brasilien (14:17), Serbien (14:21) und Frankreich (11:14) in der Gruppenphase nicht für ein Weiterkommen. Trotzdem lieferten die 3×3-Herren mit 10.8 Highlights (Key Assists, Drives, Dunks, Blocks und Buzzerbeater) pro Spiel den Turnierbestwert und sorgten für einige erstaunte Gesichter.

EM-Reise endet früh

Im rumänischen Constanta gelang wenige Tage später die Qualifikation für den FIBA 3×3 Europe Cup. Nach einer durchwachsenen Gruppenphase schlugen die 3×3-Herren Slowenien mit 20:12. Die Folgeniederlage gegen Belgien (7:14) brachte die deutsche Auswahl ins Spiel um den dritten Platz. Dort traf Deutschland auf die Ukraine. In den Schlussminuten erkämpften sich die DBB-Herren den letzten verbliebenen EM-Platz (12:11).

Bei der EM selber blieb die DBB-Auswahl vom Glück verlassen. In der Gruppe warteten mit Tschechien (18:20) und Litauen (13:21) zwei schwierige Aufgaben. In beiden Spielen lieferte das deutsche Team einen leidenschaftlichen Kampf, konnte sich aber nach zwei Niederlagen nicht für das Viertelfinale qualifizieren.

Medaille knapp verpasst

In Krakau/POL spielten die DBB-Herren indes groß auf. Mit Siegen gegen Polen (21:20) und Serbien (19:16) machte man bereits am ersten Tag der European Games den Einzug ins Viertelfinale perfekt. Gegen Estland unterlag man hingegen mit (18:20) und traf im ersten K.O.-Spiel auf Tschechien. Dies gewann das DBB-Team furios mit 22:13 und wähnte sich vor der Halbfinalpartie gegen das Top-Team aus Belgien in Medaillenreichweite. Der Finaleinzug blieb aber aus,  Deutschland unterlag mit 15:21. Gegen Gastgeber Polen blieb nun die Möglichkeit auf die Bronzemedaille. In einer sehr engen Partie revanchierten sich die Polen mit einem 21:18 für die Niederlage in der Gruppenphase und verwiesen das deutsche Team auf den undankbaren vierten Platz.

Die 3×3-Damen (v.l. Luana Rodefeld, Sonja Greinacher, Marie Reichert und Svenja Brunckhorst) nach dem Overtime-Sieg gegen Australien. | Foto: FIBA
Auf den letzten Drücker: In Constanta qualifizierten sich die 3×3-Herren (v.l. Bastian Landgraf, Linus Beikame, Niklas Geske und Denzel Agyeman) gegen in Ukraine für die EM. | Foto: FIBA