Trotz zwei Niederlagen am letzten Spieltag in Pool B konnten sich die 3×3-Herren über den Einzug ins Achtelfinale des FIBA 3×3 World Cups freuen. Mit der Mongolei (16:19) und einem bärenstarken litauischem Team (19:21) lieferten sich Alan Boger, Kevin Bryant, Niklas Geske und Bastian Landgraf dank passionierter Auftritte zwei spektakuläre Spiele auf Augenhöhe.

Erste Turnierniederlage gegen starke Mongolen

Extrem umkämpft war die Partie gegen die Mongolei, die sich sehr schnell als der erwartet unbequeme Gegner herausstellte. Robust und mit Härte ging der Gegner ans Werk, sammelte schnell Fouls. Das DBB-Tem versuchte es mit Zug zum Korb, die Partie lief zunächst völlig ausgeglichen (4:4). Dann sorgten einige Unkonzentriertheiten in der deutschen Defense für das 5:7. Niklas Geske „reparierte“ mit zwei Zweiern zum 7:7 und zum 10:8.

Als die Mongolei dann ihr siebtes Foul kassierte und Kevin Bryant auf 11:8 erhöhte, wähnte man sich auf der Siegesstraße. Aber die Mongolei, die an der Zweierlinie fast durchgehend hervorragend verteidigt wurde, steckte nicht auf und kam „körperlich“ zum 15:15 (9.). 3×3-Disziplinchef Matthias Weber erzürnte sich über die Leistung der Unparteiischen, aber es half alles nichts. Die letzten eineinhalb Minuten gehörten dem Gegner, der nach dem 16:16 durch einen Freiwurf von Bastian Landgraf noch drei Punkte erzielen konnte (Endstand 16:19).

Geske (2/7 FG) führte die DBB-Auswahl mit sechs Punkten an, gefolgt von Bastian Landgraf (2/5) mit fünf und Alan Boger (3/10) und Kevin Bryant (2/3) mit je drei Punkten.

Überraschungssieg zum Greifen nahe

Im letzten Gruppenspiel von Pool B sahen sich die 3×3-Herren den bis dato ungeschlagenen Litauern gegenüber. Der Distanzwurf von Geske zum Auftakt und der starke Zug zum Korb von Bryant machten allerdings von Beginn an deutlich, dass diese Partie dennoch auf Augenhöhe verlaufen sollte. Die gewohnte Intensität in der deutschen Defensive sowie eine nahezu fehlerfreie Offense bescherte dem Weber-Team zwischenzeitlich einen verdienten 7:3 Vorsprung.

Abschütteln ließen sich die Litauer aber nicht. Nach dem einseitigen Start in die Partie entwickelte sich schnell ein offener Schlagabtausch, bei dem vor allem Alan Boger, der ausgewiesene Scharfschütze der Mannschaft, zwischenzeitlich Feuer fing und mit einem extrem tiefen Zweier direkt nach der Auszeit ein Zeichen setzte und auf 11:7 erhöhte.

Im weiteren Spielverlauf sollte die Offensive der 3×3-Herren hingegen wieder ins Stocken geraten. Durch leidenschaftlichen Einsatz in jeder Aktion und besonders harte Arbeit an den Brettern überstand man jedoch diese Schwächephase im Angriff. Es benötigte einen weiteren Distanztreffer von Boger (17:17), um die Blutung in der Offense zu stoppen.

Dass dieses Spiel erst in den Schlusssekunden entschieden werden würde, unterstreicht die starke Leistung der Deutschen. Nach der späten Führung durch Geske (19:17) war der Überraschungssieg sogar zum Greifen nahe, doch Litauen antwortete umgehend mit zwei spektakulären Zweiern und entschied diese packende Partie schlussendlich doch noch für sich.

Top-Scorer war erneut Niklas Geske (3/7 FG) mit sieben Punkten. Alan Boger (3/7) steuerte sechs Punkte bei, Kevin Bryant (3/7) fünf und Bastian Landgraf (1/2) einen.

Der Einzug ins WM-Achtelfinale war der DBB-Auswahl dennoch sicher. Dort wartet morgen in der Runde der letzten 16 um 12:05 Uhr der Olympiasieger aus Lettland.

„Aufopferungsvoll gekämpft“

3×3-Disziplinchef Matthias Weber über den Abschluss der Gruppenphase der 3×3-Herren: “

„Wir haben uns gegen die Mongolei einen tollen Kampf geliefert. Natürlich ist es schade, dass wir das am Ende nicht finishen konnten, aber da müssen wir uns ein Stückweit an den eigenen Kopf fassen. Wir haben sicherlich zu viele Freiwürfe liegen gelassen und haben dann auch trotz der zehn Teamfouls der Mongolen in der entscheidenden Phase zweimal auf den Zweier gesetzt. Aber gut, nur daran kann man wachsen. Insgesamt haben wir eine Mannschaft gesehen, die aufopferungsvoll gekämpft hat und die mithalten kann.

Das Spiel gegen die Litauer war ein wirklich tolles 3×3-Spiel, auch das Ende war Classic-3×3. Trotz der Niederlage sind wir aber okay mit uns. Die Litauer haben am Ende zwei krasse Würfe getroffen.  Das ist schade, aber man muss auch festhalten, dass wir uns nochmal gesteigert haben im Vergleich zum Spiel gegen die Mongolei. Klar, im Endresultat waren das heute zwei Niederlagen, aber wenn man die Spiele gesehen hat und die Art und Weise unseres Auftretens, dann kann man damit sehr zufrieden sein. Wir sind weiter im Turnier und spielen morgen gegen den Olympiasieger aus Lettland.“