Als zweitjüngstes Team des Wettbewerbs gingen Denzel Agyeman (18), Linus Beikame (18), Niklas Geske (29) und Bastian Landgraf (28) beim FIBA 3×3 World Cup an den Start. Zum Auftakt in Pool A stand für das Team von 3×3-Disziplinchef Matthias Weber zuerst die Partie gegen Brasilien und später am Abend gegen Madagaskar auf dem Spielplan.

Das Auftaktspiel verlor Deutschland nach spannender Schlussphase gegen Brasilien mit 14:17. Im Duell mit Madagaskar besorgte eine fulminante Aufholjagd den ersten deutschen Sieg bei dieser Weltmeisterschaft (20:16).

Highlight auf Highlight

Mit der Physis der Brasilianer hatte die DBB-Auswahl von Beginn an alle Hände voll zu tun. Die spektakulären Abschlüsse von Landgraf, Beikame und Agyeman, die sich geschickt um die Shotblocker herumwunden, brachten das deutsche Team nach zähem Auftakt offensiv in die Spur. Auf einen bissigen Kampf geprägt von aggressiver Verteidigung entwickelte sich das Spiel immer mehr zur Showtime. Wurftäuschungen, die Verteidiger vorbeifliegen ließen, oder Poster-Dunks, die die Ränge elektrisierten: Das deutsche Spiel hatte einiges zu bieten.

Die Südamerikaner hingegen hatten auf all das stets die richtige Antwort. Zu Zweiern per Brett und Treffern mit Foul reihten sich in der Schlussphase Ballverluste und Offensivfouls des DBB-Teams. Nach dem 11:11 bei zwei Minuten vor dem Ende setzte Brasilien zum Lauf an und ging mit 15:11 in die Schlussminute. Beikames Zweier und Agyemans Tomahawk-Dunk schürten noch einmal leise Hoffnungen auf ein Comeback. Letztlich behielt Brasilien aber knapp die Oberhand und setzte sich mit 17:14 durch.

3×3-Disziplinchef Matthias Weber: „Das war ein Spiel, das wir schon hätten gewinnen können. Sicherlich ein schlechter Anfang, aber ich bin ganz glücklich, dass wir zurückgekommen sind. An der ein oder anderen Stelle hätten wir mehr defensiven Zugriff gebraucht. Gratulation aber auch an die Brasilianer, die seit Jahren sehr gut arbeiten und 3×3 generell sehr ernst nehmen. Positiv für uns ist auf jeden Fall, dass unsere beiden 18-Jährigen sehr gut mithalten können. Gegen Madagaskar müssen wir schauen, dass wir bisschen schneller aus den Puschen kommen.“

Bastian Landgraf: „Wir haben die Physis der Brasilianer nicht von Anfang an angenommen und unseren Gameplan nicht abgerufen. Erst nach drei Minuten sind wir ins Spiel gekommen. Dann wurde es besser, hat aber nicht mehr zum Sieg gereicht.“

Der Wille zum Sieg

Die ersten fünf Minuten der Partie hatten es in sich. Deutschland zog von Beginn an mit der Energie und der Physis von Madagaskar gleich. Agyeman und Beikame setzten mit explosiven Dunks Ausrufezeichen, die deutlich machten: das DBB-Team will diesen Sieg mit aller Macht.

Aber auch Madagaskar brachte all seine Dynamik auf das Feld. Da fiel der ein oder andere Distanzwurf, der das Wiener Publikum staunen und raunen ließ. Über weite Strecken der Partie befanden sich die Afrikaner damit auf Siegeskurs. Beim Stand von 7:11 fasste die DBB-Auswahl dann jedoch den Entschluss, dieses Spiel nicht entgleiten zu lassen.

Den Wendepunkt markierte Geskes Treffer von außen sowie das zeitgleiche Foul abseits des Balles, das Landgraf zwei zusätzliche Freiwürfe und Deutschland ein Vier-Punkte-Spiel bescherte. Landgraf legte im Anschluss mit dem eigenen Zweier nach und servierte mit feinstem Kickout-Pass den nächsten Treffer für Agyeman. Beikame trat der Party bei und zeigte sich ebenso treffsicher wie seine Teamkollegen. Geske legte kurz danach locker ein und komplettierte damit den fulminanten 11:1-Lauf, der Deutschland innerhalb einer Minute auf die Siegerstraße navigierte.

Madagaskar war sichtlich angeschlagen und erzwang einen Distanzwurf nach dem anderen, konnte das Momentum aber nicht mehr auf seine Seite bringen. Das DBB-Team lieferte ab als es drauf ankam und beendete den ersten Tag bei diesem World Cup mit einer fulminanten Aufholjagd und einem hochverdienten Erfolgserlebnis.

3×3-Disziplinchef Matthias Weber: „Wir sind natürlich glücklich, dass wir diesen wichtigen Sieg für uns geholt haben, um einfach im Turnier zu bleiben. Die ersten Minuten haben mir ein paar graue Haare mehr beschert als mir lieb ist, aber so ist das manchmal. Am Ende sind wir auch hier wieder sehr gut zurückgekommen. Ich glaube, wir zeigen eindrucksvoll, was für eine gute Mischung wir haben, mit zwei Youngstern, die zeigen, was die Zukunft für den deutschen 3×3-Basketball bringen kann, und zwei Jungs, die schon Erfahrung auf diesem Niveau mitbringen. Den spielfreien Tag morgen werden wir nutzen, um an einigen defensiven Punkten nochmal anzusetzen, denn da gibt es definitiv noch Luft nach oben.

Linus Beikame: „Wir haben uns in dem Spiel richtig gut zurückgekämpft. Das war ein Must-Win für uns und den haben wir geholt!“