Schon wieder ein Rekord, es wird das größte Basketball-Event für die Basketball Senioren aller Zeiten. Es treffen sich 211 Mannschaften aus 5 Kontinenten mit 37 Ländern in Orlando/USA und kämpfen um die Weltmeistertitel in 17 Altersklassen.

Wir Deutsche sind mit 11 Mannschaften (4 Damen- und 7 Herrenteams) dabei und stellen damit die größte Delegation aus Europa. Insgesamt sind wir nach Argentinien, Brasilien, Kolumbien und Chile die fünftstärkste Nation bei dieser WM. Fast 200 Spielerinnen und Spieler wollen an die tollen Erfolge der letzten Europa- und Weltmeisterschaften anknüpfen, nach Medaillen und guten Platzierungen greifen und die Teilnahme einfach nur genießen.

Bei den Damen sind wir in den Kategorien 40+, 45+ und 55+ vertreten. Nach den Erfolgen in Thessaloniki 2013 gehören wir in zwei Altersklassen (45+ und 55+) durchaus zu den Favoriten.

Das Team von Susanne Herold hat diesmal mit 6 Mannschaften zu tun. In der Vorrunde treffen sie dabei in der Gruppe A auf Argentinien A und Tschechien B und die Mannschaft Argentinien 60+. Ein Sieg reicht möglicherweise schon für das Halbfinale, wo die Damen allerdings auf den Weltmeister von 2013 aus Lettland treffen können. Es wird also nicht leicht die Vize-Weltmeisterschaft von 2013 zu verteidigen, aber die Damen sind durchaus optimistisch.

Die größten Chancen auf eine Medaille oder sogar auf den Titel haben mit Sicherheit die Damen 45+ um Tessa Winter, Uli Hessenauer und Doro Kern. Dieses Team hat seit 2013 eigentlich alles gewonnen, was es zu gewinnen gab: Weltmeister 2013, Europameister 2014 und in diesem Jahr noch die Worldleague in Zadar mit 4 Siegen. Leider ist Biggi Menz nicht mehr dabei, aber für diese Mannschaft ist sicherlich sehr viel möglich.

Insgesamt nehmen 16 Mannschaften in dieser Kategorie den Kampf um die Medaillen auf. Deutschland A trifft dabei auf Honduras, Kolumbien A und Argentinien B. Unsere zweite Mannschaft, die sich um Pit Golle formiert hat, trifft in Gruppe B ebenfalls nur auf Spielerinnen aus Südamerika. Wir sind sehr gespannt, was nach den Spielen gegen Brasilien, Chile und Guatemala für eine Platzierung herausspringen kann.

Das vierte Team ist die Mannschaft 40+, die wieder von Carmen Bittenbender organisiert wird. Hier ist das Starterfeld am Größten, 17 weitere Teams wollen unserer Mannschaft den Griff nach Edelmetall sehr schwer machen. In den drei Vorrundenspielen der Gruppe B muss sich das Team zunächst gegen Ecuador, Chile und Polen beweisen.

Und nun zu den Herren, hier haben wir sieben Mannschaften in fünf Altersklassen am Start. Die Mannschaft M45+ wird erneut von Jens Bartnick gemanagt und die Aufgabe bei der WM erscheint auf den ersten Blick sehr schwer, denn 18 Mannschaften wollen alle Weltmeister werden. Mal sehen, wohin der Weg führt, denn bereits in der Vorrunde warten mit Weltmeister Italien, Kolumbien, Tschechien und Argentinien C schon sehr harte Brocken auf unser Team.

Die Kategorie 50+ ist traditionsgemäß die Altersklasse mit den meisten Meldungen und das ist auch in Orlando wieder so. 31 Teams in acht Gruppen wollen Weltmeister werden, soviel wie noch nie in einer Kategorie. Hier ist es sicherlich am schwersten die Vorrunde zu überstehen, denn nur der Gruppensieger hat eine Chance auf den Titel. Der Favorit Team USA, Lettland und Argentinien B sind vielleicht einer Nummer zu groß für unsere Truppe.

Nun kommen wir zur den Titelverteidigern von Thessaloniki, der Mannschaft 55+ um Uwe Horn, die es diesmal sicherlich sehr schwerhaben wird ähnlich gute Ergebnisse wie in der Vergangenheit zu erbringen, da eine Reihe von Leistungsträgern aus den verschiedensten Gründen nicht teilnehmen können. Als letzter musste nun auch noch Uwe Horn verletzt absagen. Sehr schade, aber wir hoffen trotzdem auf ein gutes Abschneiden in der Gruppe C gegen Peru, Costa Rica und die USA.

Die zweite 55+ Mannschaft ist völlig neu zusammengestellt und hat sich in zwei Trainingslagern intensiv vorbereitet. Hier spürt man ein große Begeisterung, aber bei insgesamt 22 Mannschaften wäre der Sprung unter die ersten Acht schon ein sehr großer Erfolg, denn schon die Vorrunde mit Brasilien, Kroatien und Österreich könnte schon leicht zum Stolperstein werden.

Im Bereich der Altersgruppe 60+ hat ein großer Umbruch stattgefunden, weil viele Spieler in Gruppe 65+ aufgerückt, und viele neue Spieler hinzugekommen sind. 21 Jungs haben sich nach vielen Diskussionen zu 2 neuen Teams formiert. 16 Mannschaften wollen Medaillen, wobei sich das Team Deutschland A um Organisator Jürgen Freybe und Coach Nils Klauck den Sprung unter die ersten Acht zum Ziel gesetzt hat. Hierfür müssten in Gruppe C Estland, die Ukraine und Peru besiegt werden. Deutschland B hat es wahrscheinlich schwerer und trifft zunächst auf die Teams von Ecuador, Kolumbien und Uruguay.

Zum Schluss noch die Einschätzung des Team 65+. Hier ist sehr schwierig überhaupt Worte zu finden, denn unsere Freunde und Mitspieler Achim Schell und Otto Jagla haben uns in diesem Jahr leider für immer verlassen, Achim nach schwerer Krankheit und Otto völlig unerwartet nach einem Herzinfarkt. Beide wurden im letzten Jahr mit uns Vize-Europameister in Ostrava, und wollten uns auch 2015 als Coaches unterstützen. Jetzt werden wir für sie kämpfen und jeder Sieg ist euch gewidmet. Vielleicht schaffen Ralph Ogden, „Ducki“ Duchstein und das ganze Team eine Überraschung, denn schon die Vorrunde mit den Gegnern aus Australien, Uruguay und zwei Teams des Gastgebers USA ist extrem stark besetzt.

Orlando im Disney Park stellt eine völlig neue Dimension für alle dar. 3000 Teilnehmer werden sich in 561 Spielen in gigantischen Sportstätten gegenüberstehen.

Wir sind für alles sehr gut präpariert, und auch der Deutsche Basketball Bund hat uns für die Spiele exzellent ausgestattet, mit Trikots, Wurfshirts, Trainingsanzügen und vielem mehr, vielen Dank für die Unterstützung besonders an „Wolle“ Brenscheidt und „Richie“ Böhmcker.

Den Auftakt am 22.8. 2015 machen die Damen 55+ gegen Argentinien und die Herren 65+ gegen Uruguay jeweils 9.00 Ortszeit, hoffentlich klappt alles mit der Zeitumstellung.

Euer Hans Jürgen „Ducki“ Duchstein

Deutscher Repräsentant der FIMBA
Prof. Dr. Hans-Jürgen Duchstein