Die Luft war raus. Nachdem der Herner TC bei früherem Spielbeginn in Braunschweig-Wolfenbüttel deutlich verloren hatte, gab es auch die letzte winzige Chance auf den Einzug in das TOP4 für die TG Neuss Junior Tigers nicht mehr. Und so spielte das Team aus Neuss beim TuS Lichterfelde am Sonntagnachmittag mit angezogener Handbremse.

Nach einem 70:61-Sieg im Hinspiel war die Partie gegen die Berlinerinnen eigentlich eine lösbare Aufgabe. Doch erneut war bereits der Start verhalten und das Team nicht wirklich präsent. Nur zwei Körbe in den ersten fünf Minuten sind einfach deutlich zu wenig. Zu Recht hieß es 4:9. Und an diesem Sonntag blieb es bis auf wenige Minuten so. Zwar kamen die TG Neuss Junior Tigers etwas besser ins Spiel, doch es reichte nur zu einem 18:22 nach dem ersten Viertel. Auch im zweiten Viertel konnte keines der Teams wirkliche Akzente setzen. Ohne groß zu überzeugen, ging auch dieses Viertel mit 18:22 an Lichterfelde.

Nach der Pause kam Neuss weiterhin nicht ins Spiel und lieferte eine durchwachsene Vorstellung ab. Es blieb weitgehend bei Einzelaktionen. Das tolle Teamspiel mit wunderbar heraus gespielten Körben, welches das Team eigentlich auszeichnet, blitzte nur kurz auf. Da Lichterfelde ein wenig besser aufgelegt war, ging das Viertel mit 15:22 verloren. Mit einem 51:66-Rückstand begann das letzte Viertel. Zu späte zeigte Neuss jetzt öfter, was in dem Team steckt und endlich war auch etwas mehr Kampfeswille zu sehen. Doch zu mehr, als den Abstand zum Endergebnis von 72:83 zu verkürzen, reichte es nicht.

Während bei Neuss Karo Tzokov (25/2) und Ayla Faber (19) zweistellig Punkte ablieferten, waren dies bei TuS Lichterfelde Nyara Sabally (30) und Chiara Dröll (14). Bemerkenswert dabei, dass 14 Punkte von Nyara Sabally bei insgesamt 21 Freiwürfen von der Linie erzielt wurden, die ihrerseits in der Defense kein einziges Foul verursachte. Letztlich ist Neuss an diesem Sonntag an sich selbst gescheitert. Dragan Ciric: „Wir haben heute leider ohne den nötigen Biss gespielt und waren zu wenig präsent. Unser Können haben wir nur kurzzeitig und viel zu wenig aufblitzen lassen.“ Dies trifft das Spiel ganz gut. Denn bei einer engagierteren und konzentrierteren Leistung wäre der TuS Lichterfelde, der eine solide aber keineswegs überragende Vorstellung ablieferte, zu schlagen gewesen.

Es spielten: Pia Bassarak, Ana Behnke 8, Lea Brückner 5, Ayla Faber 19, Jana Gotthardt, Lena Holz, Jule Jörissen, Adele Kopsidis 4, Anke Ollig 6, Karolin Tzokov 25 (2 Dreier); Selin Yilmaz 5.

(Bericht TG Neuss Junior Tigers, Michael Gotthardt)