Der Herner TC (Foto Jenny Strozyk) hat es nach den Girls Baskets Braunschweig-Wolfenbüttel als zweites Team in das morgige Finale des WNBL TOP4 in Wolfenbüttel geschafft. Im Halbfinale besiegte man den Rhöndorfer TV mit 53:50 (12:5, 10:12, 17:14, 14:19). Anna Lappenküper (19), Jenny Strozyk (12) und Jule Kassack (12) trafen dabei beim Sieger am besten.

Nach dem nervenaufreibenden ersten Halbfinale verfolgten noch rund 300 Zuschauer die zweite Partie des Tages. Nervosität prägte die ersten Minuten des Spiels, in der der RTV eine Reihe von Ballverlusten produzierte (2:5, 4. Min.). Die Anspannung legte sich nur langsam (5:5, 5. Min.). Während Rhöndorf versuchte die eindeutigen Längenvorteile zu nutzen, hieß die Devise des HTC Tempo und Aggressivität. Herne hatte damit zunächst mehr Erfolg und schloss zwei Fastbreaks zum 5:9 ab (6. Min.). Rhöndorf war auf der Suche nach der passenden Formation noch nicht fündig geworden (5:11, 8. Min.) und offenbarte große Probleme mit der Herner Defense. Außerdem wollte einfach kein Wurf fallen, egal ob aus dem Feld oder von der Freiwurflinie. 5:12 hieß es nach dem ersten Viertel. Eine Wurfquote von bis dahin elf Prozent ließ für die Rheinländerinnen nicht mehr zu.

In Viertel zwei erwischte Rhöndorf den besseren Start und verkürzte durch Arina Vlasenko auf 8:12 (12. Min.). Aber es blieb offensiv ein extrem zähes Unterfangen, beide Teams hatten große Mühe zu punkten. Wieder war es der HTC mit zwei Fastbreaks durch Anna Lappenküper (Foto rechts, 8:16, 14. Min.), gekontert von einem schönen Turnaround von Carlotta Ellenrieder. Doch schon 13 Ballverluste machten einer Aufholjagd der Rhöndorferinnen allzu häufig einen Strich durch die Rechnung. Elif Agirdogan verkürzte auf 14:18 (17. Min.), erstmals hatte Herne so etwas wie Schwierigkeiten und „flüchtete“ sich in eine Auszeit. Jenny Strozyk kassierte ihr drittes Foul, Jessika Schiffer traf an der Freiwurflinie (15:18, 17. Min.). Ellenrieder hielt ihre Mannschaft mit wichtigen Rebounds im Spiel, aber vorne wurde nach wie vor einfach viel zu wenig verwertet und weiterhin viel zu häufig der Ball hergeschenkt (17:22, Vlasenko, 20. Min.).

WNBLTOP42015-2.HF-Lappenküper-300Beide Teams bissen sich in die Partie hinein, Herne bekam langsam Foulprobleme. Aber beim Rhöndorfer TV blieb es beim alten Bild: schwache Wurfquote und zu viele Ballverluste (24:32, 25. Min.). Nichts sprach zu diesem Zeitpunkt für eine Wende, auch wenn Vlasenko jetzt mehr Verantwortung übernahm. Herne hielt den Defensedruck konstant hoch und konnte so die ebenfalls magere Trefferquote kompensieren. Ein Dreier von Agirdogan zum 29:34 (28. Min.) brachte das Momentum ein wenig in Richtung der verzweifelt bemühten Rhöndorferinnen. Aber nach drei Vierteln war Herne weiter vorne (39:31).

Der RTV ließ nicht locker und versuchte weiterhin alles, um irgendwie in die Partie zu kommen. Die ganz stark reboundende Ellenrieder traf an der Freiwurflinie zum 35:41 (34. Min.), rein vom Resultat her war noch nichts verloren. Agirdogan netzte zwei ganz schwierige Layups und urplötzlich hieß es 39:41 (36. Min.). Agirdogan war kurzzeitig kaum mehr zu bremsen, vergab aber zwei Freiwürfe. Der HTC befreite sich durch Strozyk etwas (41:47, 38. Min.). Letztlich waren trotz eines letzten Aufbäumens 31 Ballverluste und zwölf nicht verwandelte Freiwürfe einfach viel zu viel für Rhöndorf, um das Finale zu erreichen. Der Herner TC triumphierte und fordert morgen die Gastgeberinnen des Turniers im Endspiel.

Rhöndorfer TV
Shannon Rasch, Elif Agirdogan 12, Arina Vlasenko 9, Alexandra Ritter, Svea Carstens, Kathrin Menne 2, Corinna Flaskamp 2, Annika Graß, Carlotta Ellenrieder 13/20 Rebounds, Julia Loock 2, Carina Lenze, Jessika Schiffer 10.

Herner TC
Pauline Schröder, Maria-Angelina Sola 2, Pia Proske 4, Jolina Gierczak, Lea Schulte-Göcking, Jule Kassack 12, Jenny Strozyk 12, Clara Stockhorst, Louise Oleyniczak, Hanna Hahn 4, Melda Kanti, Anna Lappenküper 19.

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