Die Enttäuschung stand ihnen nach 40 Minuten großen Kampfes ins Gesicht geschrieben. Zwei Sekunden fehlten den jungen Osnabrückerinnen, um bei den favorisierten Berlinerinnen einen wichtigen Auswärtssieg zu landen. Aber der Reihe nach: Die Vorzeichen standen nicht gut, denn das Team konnte krankheitsbedingt vor dem Spiel nicht vollständig trainieren. Hinzu kam, dass fünf Mädchen am Vortag mit der nur siebenköpfigen OSC-Reserve in der 1. Regionalliga in Kiel auflaufen mussten. Jenny Strozyk war am Samstag in der 2. DBBL in Wolfenbüttel im Einsatz. So war die Anreise erst am Sonntagmorgen möglich.

Insofern war es nicht verwunderlich, dass die OSC-Mädchen ein wenig Zeit brauchten, um ins Spiel zu finden. Mit 13:18 ging das erste Viertel folgerichtig verloren. Doch dann zeigten sie ihre Stärken in der Defense. Gegen die körperlich überlegenen und robusten Berlinerinnen verteidigten die Junior Panthers klug und zwangen den Gegner immer wieder zu schwierigen Pässen. Insgesamt 26 Berliner Turnovers waren ein Beleg für die gute Verteidigung. Das zweite Viertel wurde so mit 14:11 und das dritte Viertel sogar mit 12:7 gewonnen.

Der Schlussabschnitt sollte es dann aber in sich haben. Die Führung wechselte mehrfach. Drei Minuten vor dem Ende konnte Emma Eichmeyer mit zwei erfolgreichen Freiwürfen ihr Team mit 47:44 in Führung bringen. Doch im Gegenzug traf die unterm Korb kaum zu kontrollierende Nyara Sabally nicht nur zwei Freiwürfe, sondern auch einen Korbleger (47:48). Jenny Strozyks Dreier bedeutete wieder eine Zwei-Punkte-Führung. TusLi konterte durch einen Freiwurf von Poros und zwei weiteren Punkten von Sabally (50:51). Der OSC behielt die Nerven und holte sich die Führung durch einen schönen Move von Emma Eichmeyer 42 Sekunden vor dem Ende an der Baseline zurück. Dann war es Mira Khan vorbehalten, durch einen Distanzwurf zum 52:53 vor Schluss die Berlinerinnen wieder in Front zu bringen. Neun Sekunden vor Schluss wurde Jenny Strozyk beim Zug zum Korb gefoult und verwandelte die fälligen Freiwürfe zur Ein-Punkt-Führung. Die Osnabrücker Defense konzentrierte sich auf die nach vorne stürmende Sabally, die jedoch Marit Kleine-Beek anspielte. Der letzte Korbleger brachte so zwei Sekunden vor dem Ende die Entscheidung (54:55).

Die Zuschauer sahen insgesamt ein gutes und faires WNBL-Spiel, dessen Ausgang bis zum Ende offen war. Durch die dritte Saison-Niederlage dürften die Osnabrücker Träume von der Teilnahme am Top4 geplatzt sein, auch wenn man erneut bewiesen hat, dass der Osnabrücker SC im Mädchenbasketball zur nationalen Spitze gehört.

Für den OSC spielten:
Ilayda Cebici, Kira Dölle (9 Punkte), Merve Silik. Kira Wietheuper (2), Emma Eichmeyer (20 Punkte, 1 Dreier), Jenny Strozyk (12 Punkte, 2 Dreier), Franka Bruning (2), Emily Enochs (9 Punkte, 1 Dreier), Lina Girmann und Anja Hörnschemeyer.

(Bericht OSC Junior Panthers, Axel Eichmeyer)