Mehr von spannender Dramaturgie bis in die Schlusssekunden hinein als denn von vorweihnachtlicher Besinnlichkeit war der letzte Auftritt der DJK Brose Bamberg im Kalenderjahr 2015 geprägt. Gegen das bis dato bundesweit einzig noch ungeschlagene Team des neuen DBB-Leistungsstützpunktes aus Würzburg behielten die Schützlinge von Trainer Ulf Schabacker nach einer nervenaufreibenden Endphase schließlich hauchdünn mit 69:68 (12:21, 19:19, 15:18 & 23:10) die Oberhand und kamen so nach einer insgesamt durchwachsenen Partie mit dem letztlich erforderlichen Fortüne auf der eigenen Seite zu dem Sensationssieg über die Mainfranken. Durch den fünften Erfolg im siebten Saisonspiel der WNBL Vorrundenstaffel Südost manifestiert Bambergs Bundesliga-Nachwuchs seine ansprechende Ausgangslage im Kampf um den direkten Klassenerhalt in Form der Hauptrundenteilnahme, trennen über den Jahreswechsel hinweg nunmehr gar zwei Siege die Domstädterinnen vom TSV Nördlingen, dem momentan Viertplatzierten.

Dass die DJK-Korbjägerinnen in diesem rein tabellarisch betrachteten Spitzenspiel dabei überhaupt nochmals in Reichweite ihres mittlerweile dritten Heimsieges kamen, schien bis zum Ende hin schwer vorstellbar, war die Leistung der Oberfränkinnen über weite Strecken des Spiels hinweg doch vor allem von vielen Unkonzentrierten geprägt. Während offensiv so der ein ums andere Ball ins Aus oder alternativ in die Hände des Gegners wanderte, machte sich die mentale Zaghaftigkeit defensiv vor allem in Form diverser zweiter, dritter oder zum Teil sogar vierter Wurfchancen für die Main Sharks bemerkbar. So gelang es der Mannschaft von Nicolas Wucherer, sich bereits zum Ende des ersten Viertels hin mit einem 11:4-Lauf erstmals spürbar abzusetzen. Obgleich des folgenden Wechsels in der Verteidigung sowie anziehender Bemühungen auf Seiten der Hausherrinnen gelang es den Gästen wiederum mit einem beherzten Viertel-Schlussspurt die ersten positiven Bamberger Sequenzen zu egalisieren, bevor die Partie darauf aufbauend nach dem Pausentee endgültig zu kippen schien. Auf Basis eines viertelübergreifenden 21:8 Laufes erspielte sich der auch weiterhin bestehende Tabellenführer der U17-Mädchenbundesliga mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung – immerhin sechs verschiedene Spielerinnen konnten im Laufe der Spielminuten 16 bis 24 für die Main Sharks punkten – seinen mit 14 Punkten Differenz im Rückblick höchsten Vorsprung im Spielverlauf.

Nachdem mit Marja Wucherer auf Seiten der Gäste sowie Magdalena Landwehr auf Bamberger Seite schon zum Ende des dritten Spielabschnitts die beiden Topscorerinnen ihrer jeweiligen Mannschaften frühzeitig mit fünf Fouls das Spielfeld verlassen mussten, dauerte es dennoch bis Mitte des vierten Viertels, als zwei erfolgreiche Dreipunktwürfe letzten Endes die Aufholjagd der DJK-Korbjägerinnen einläuteten. Das Momentum dann final zum Kippen zu bringen war indes Julia Förner vorbehalten, die nach aus persönlicher Sicht ereignisreichen Tagen – nach der Nominierung in die finale Auswahl der deutschen U16-Nationalmannschaft Mitte der Woche folgte am Vorabend abermals ein gelungener Auftritt im Zweitliga-Aufgebot der DJK Brose – mit neun Punkten in den letzten zwei Spielminuten das Heft erfolgreich in die Hand nahm und ihre Farben so trotz nur eines einzigen Viertelgewinns zum Sieg trug.

Bevor mit dem Gastspiel am 10ten Januar in Würzburg das neue Jahr direkt mit dem selben Aufeinandertreffen starten wird, mit welchem 2015 so erfolgreich endete, warten nach drei anspruchsvollen ersten Saisonmonaten nun also entspannte Feiertage auf das Team um Kapitänin Franziska Hager, scheinen die Weichen für einen möglichst ungezwungenen wie befreiten Kampf um den Klassenerhalt in dieser Saison offensichtlich gut gestellt.

Für die DJK Brose Bamberg spielten:
Förner, Julia (25 Punkte/2 „Dreier“); Goller, Isabell (12/2); Gese, Julika (9/0); Landwehr, Magdalena (8/0); Barth, Jana (6/0); Hager, Franziska (6/1); Okosun, Alexandra (2); Hartmann, Anika (1); Distler, Jana-Sophie (0); Hofmann, Luisa (0); Kühhorn, Nina (0); Weinkauf, Sabrina (0).

(Bericht DJK Brose Bamberg, Konstantin Hammerl)