Der deutschen U16-Nationalmannschaft der Jungen ist der zweite Sieg in Folge verwehrt geblieben. Beim Turnier im türkischen Konya verlor das Team von Bundestrainer Harald Stein heute gegen China, nachdem gestern der erste Sieg gegen Italien eingefahren werden konnte. Letztendlich entschieden Kleinigkeiten das Spiel zu Ungunsten des DBB-Teams. Am Ende stand eine 54:61 (14:15, 15:13, 15:19, 10:14) Niederlage, durch die die Mannschaft keine Chance mehr auf das Erreichen des Viertelfinales hat. Jetzt müssen die übrigen Begegnungen abgewartet werden, ehe der Gegner im Platzierungsspiel am Freitag feststeht. Alle Spiele des Turniers werden per Livestream übertragen.

Die deutsche U16 tat sich zu Beginn der Partie schwer, ihren Rhythmus zu finden und agierte nervös, ohne die nötige Ruhe, auch im Abschluss. So waren es die Chinesen, die mit 3:0 in Führung gingen (3. Min.), ehe Aichele das DBB-Team auf das Scoreboard brachte. Die Mannschaft war bemüht, die von Harald Stein geforderte Passverteidigung umzusetzen und ging nach etwas mehr als fünf Minuten durch Aichele und Pons mit 9:8 in Führung. Danach lief offensiv allerdings wenig zusammen (9:13, 8. Min.), ehe Buck von Außen traf (12:13, 8. Min.). Nach einer kurzzeitigen 14:13 Führung war China kurz vor Viertelende erfolgreich (14:15).

Die ersten Punkte für die ING-DiBa-Korbjäger erzielte Bonga, nachdem die Asiaten ihrerseits unter dem Korb erfolgreich waren.  China konnte sich in der Folge auf 22:17 absetzen, ehe Döding per Dreier und Weidemann zum 22:22 Ausgleich trafen (15 Min.). Ein nicht gegebenes Offensivfoul brachte Patrick Femerling an der Seitenlinie in Rage; für die Mannschaft ein Muntermacher, denn sie ging mit 24:22 in Front (16. Min.). Die anschließende Phase dann auf beiden Seiten zerfahren. China ging sieben Mal, das DBB-Team vier Mal an die Linie. 60 Sekunden vor dem Halbzeitpfiff stand es 29:28 für Deutschland. Da keines der beiden Teams mehr zu einem Korberfolg kam, ging es mit diesem Ergebnis in die Halbzeitpause.

Zu Beginn des dritten Spielabschnitts ließen die Chinesen ihr Offensiv-Potenzial aufblitzen. Innerhalb von knapp drei Minuten hatten sie das Spiel zu ihren Gunsten gedreht und waren mit 38:32 in Führung gegangen. Lediglich Weidemann hatte mit einem Dreier nach 21 Minuten für das DBB-Team eingenetzt. Stein nahm eine Auszeit. Sein Team bekam in der Folge das Spiel aber weiter nicht unter Kontrolle und lief zur Hälfte des Viertels einem 35:43 Rückstand hinterher. Es lief nicht viel zusammen. Bezeichnend in dieser Phase ein Fehlpass auf den gegnerischen Trainer an der Seitenlinie. Zwischenzeitlich lag das deutsche Team mit neun Punkten zurück. In den letzten Minuten des Viertels zeigte die Mannschaft aber Moral und kämpfte sich über eine gute Defensive und Punkte von Pinchuk (Foto) und Zerban auf 44:47 heran (30. Min.).

Beide Teams ließen in den ersten Minuten des Schlussabschnitts große Chancen liegen und so dauerte es bis in die 34. Minute, ehe China per Dreier die Führung ausbauen konnte und dann per Fastbreak auf 52:44 erhöhte. Die ersten Punkte für die ING-DiBa-Korbjäger erzielte Herkenhoff, ehe Weidemann in der 35. Minute auf 49:52 verkürzte. Deutschland spielte jetzt besser, China hatte aber oftmals die passende Antwort parat (52:57, 38. Min.). Und so gelang es nicht, den Abstand nochmals entscheidend zu verkürzen. Am Ende einer ausgeglichenen Begegnung siegte China mit  61:54. Ab Freitag geht es für das DBB-Team weiter in den Platzierungsspielen um die Plätze 9-12.

„Mein Fazit fällt heute etwas gemischt aus. In der ersten Halbzeit haben wir sehr gut verteidigt, dann allerdings einige leichte Layups vergeben. Eigentlich hätten wir zur Halbzeit mit acht oder neun Punkten in Führung liegen müssen, haben das aber nicht geschafft. In der zweiten Hälfte habe ich viel gewechselt und so war es für das Team schwer, im Rhythmus zu bleiben. Wir haben uns dann wieder rangekämpft, zu Beginn den letzten Viertels dann aber wieder einige leichte Körbe liegen gelassen. Am Ende hatten wir 13 Wurfversuche mehr als China, da kann man sagen, dass uns der Killerinstinkt heute etwas gefehlt hat“, zog Bundestrainer Harald Stein direkt nach der Partie Bilanz. „Morgen haben wir endlich einen Ruhetag. Wir werden mit der Mannschaft einen Ausflug machen, mal nicht in der Halle stehen und ihnen etwas Erholung gönnen, ehe am Freitag die Platzierungsspiele auf uns warten“, so Stein weiter.

Für Deutschland spielten:
Thorben Döding (Young Dragons Quakenbrück, 3), Nelson Weidemann (ALBA Berlin, 10), Niklas Pons (TV 1862 Langen/ Schoder Junior Giraffen Langen, 5), Arne Wendler (BV Chemnitz 99 / BV Oettinger Chemnitz 99), Badu Buck (Alba Berlin, 5), Isaac Bonga (Lützel-Post Baskets Koblenz, 4), Bo Meister (BSG Bremerhaven), Mateo Seric (BSG Ludwigsburg / Porsche Basketball Akademie, 2), Vladimir Pinchuk (Phoenix Hagen Youngsters / Baskets Schwelm, 5, 9 Reb.), Philipp Herkenhoff (Young Dragons Quakenbrück, 14, 8 Reb.), David Aichele (USC Heidelberg / Junior Baskets Rhein-Neckar, 4), Luis Zerban (FC Bayern München, 2).

Weitere Spieltermine (deutsche Zeit)
Freitag, 6. Februar 2015: Halbfinale und Platzierung
Samstag, 7. Februar 2015: Finale und Platzierung

Turnier-Website mit allen Ergebnissen