Die deutschen U18-Mädchen holen beim 3×3 Europe Cup in Tiflis/Georgien die Silbermedaille. Das Team von Bundestrainer Samir Suliman setzte sich am Finaltag des Turniers gegen Belgien, Russland durch und muss sich erst im Finale denkbar knapp den Spanierinnen geschlagen geben. Vergoldet wurde der Tag aus deutscher Sicht dennoch. Victoria Poros (Foto re.), die sich beim Shootout gegen alle Konkurrentinnen durchsetzte, holte am Ende eindrucksvoll den ersten Platz.
Aber der Reihe nach:

Viertelfinale, Deutschland – Belgien 17:10

Im ersten Spiel des Tages für die deutschen U18-Mädchen ging es direkt gegen die Titelverteidigerinnen aus Belgien. Laura Zolper brachte mit einem Wurf aus der Mitteldistanz die ersten Punkte aufs Board und legte wenig später von „Downtown“ zum 3:1 nach. Ein guter Start in der Defensive half den DBB-Mädchen in der Anfangsphase des Spiels enorm. Victoria Poros und Sarah Polleros punkteten in Angriff munter weiter und nach drei Minuten hieß es bereits 7:2. Ein  Vorsprung, den sich das deutsche Team nicht mehr nehmen lassen sollte. Drei Punkte in Folge von Amelie Kröner verdeutlichten eine großartige Mannschaftsleistung und stellten auf 10:6 nach fünf Minuten. Ein „Dreamshake“ unter dem Korb von Victoria Poros zum 12:8 landete später mit Sicherheit in den Highlights des Turniers. Belgien wurde kontinuierlich auf Abstand gehalten und nicht noch einmal ins Spiel gelassen. Den Schlusspunkt setzte Sarah Polleros mit einem Zweier aus der Ecke mit dem Buzzer. Riesen Jubel des deutschen Quartetts und die Vorfreude auf die Runde der besten vier waren die Folge eines starken Auftritts der deutschen Mädchen.

Victoria Poros holt Gold im Shootout

Nachdem sich Victoria Poros von ALBA Berlin gestern für das Finale im Shootout qualifiziert hatte, stand heute zwischen dem Viertel- und Halbfinale die Endrunde an. Hier setzte sich die Deutsche eindrucksvoll gegen ihre Konkurrentin aus Ungarn durch und machte den ersten Titel für das DBB-Team bereits vorzeitig perfekt. Herzlichen Glückwunsch!

Halbfinale, Deutschland – Russland 20:18

Das Halbfinale sollte eine verrückte Angelegenheit werden. Bereits in der Anfangsphase ging es hin und her und beide Teams schenkten sich nichts. Russland ging schnell mit 0:2 in Führung, Kröner und Zolper glichen noch in der ersten Spielminute zum 3:3 aus. In der Folge gelang es den Russinnen sich ein erstes Minipolster zu verschaffen und mit 5:8 und später mit 8:12 (5.) in Front zu gehen. Doch liefen die deutschen Mädchen heiß. Bereits eine Minute später traf Victoria Poros aus der Distanz zum Anschluss und Sarah Polleros erhöhte mit drei Zählern in Folge auf 14:12. Ein Zweier von Laura Zolper stellte sogar auf 16:12 bevor die Russinnen zwei Minuten vor dem Ende den 8:0-Lauf der DBB-Mädchen stoppten. Nun wurde es wild. Gut eine Minute vor Schluss glich Russland aus und übernahm durch zwei weitere Zähler wieder die Führung (16:18). Amelie Kröner zog nun zum Korb, zog das Foul und versenkte spektakulär. Noch 16 Sekunden auf der Uhr und einen Freiwurf, um das Spiel wieder auszugleichen. Gesagt, getan! Auch der letzte Wurf gehörte die Mädchen in schwarz-rot-gold. Poros verlegte und Polleros – eigentlich ohne Gegenspielerin – konnte den offensiven Rebound nicht in Punkte verwerten. Es ging in die Overtime! Das erste Team, welches zwei Punkte erzielt, gewinnt und steht im EM-Finale. Amelie Kröner fasste sich ein Herz und traf per Korbleger zum 19:18. Wenig später hatte Laura Zolper bereits frei unter dem Korb die Chance das Spiel zu entscheiden, verlegte aber. Die Russinnen probierten es  mehrfach aus der Distanz, hatten jedoch auch keinen Erfolg in dieser spannenden Phase. Schließlich war es Victoria Poros, die auf Weg zum Korb gefoult wurde und für zwei Freiwürfe an die Linie ging. Der erste ging noch daneben, doch nach dem zweiten Wurf brach endlich der gewaltige Jubel im deutschen Team aus, denn es hieß: FINALE!!!

Finale, Deutschland – Spanien 16:17

Amelie Kröner startete das Finale mit einem „and 1“ für das deutsche Team – ein schnelles 2:0 war das Ergebnis. Doch die Spanierinnen waren nicht beeindruckt und drehten richtig auf. Allen voran Marta Garcia setzte den deutschen Mädchen schwer zu und war nicht in den Griff zu bekommen. Nach der Hälfte der Spielzeit sahen sich die DBB-Girls einem 5:10-Rückstand gegenüber und mussten nun reagieren. Das taten sie auch und verkürzten nur zwei Minuten später auf 9:12. Victoria Poros brachte Deutschland wenig später per Zweier auf 12:14 heran. Doch die Spanierinnen konterten und setzten sich 120 Sekunden vor dem Ende wieder auf vier Punkte (13:17) ab. Das deutsche Quartett steckte jedoch nicht auf und gab nun noch einmal alles. In der letzten Spielminute gelang es Sarah Polleros und Laura Zolper (Foto li.) den Rückstand auf 16:17 zu verkürzen und alles war wieder drin. 12,7 Sekunden vor dem Ende fiel der Zweier von Amelie Kröner nicht rein und Spanien war wieder in Ballbesitz. Die Wurfuhr wurde nun komplett heruntergespielt und Victoria Poros blieben am Ende 0,7 Sekunden für einen Wurf aus der Distanz zum Sieg. Spanien verteidigte das jedoch gut und ließ der Schützin wenig Möglichkeiten. So verliert das deutsche Team am Ende denkbar knapp mit 16:17.

Trotz der Final-Niederlage war es ein großartiges Turnier der deutschen Mannschaft. Glückwünsche zur Silbermedaille kamen prompt vom DBB-Vizepräsidenten Stefan Raid: “ Die Mädchen haben ein tolles Turnier gespielt und Großes erreicht. Es ist eine Auszeichnung für den deutschen 3×3-Basketball und der krönende Abschluss eines anstrengenden Sommers. Der Erfolg gibt uns viel Kraft und Motivation unser Engagement im Bereich 3×3 weiter auszubauen. Ein großer Dank gilt allen Beteiligten, die dieses hervorragende Abschneiden möglich gemacht haben und herzliche Glückwünsche an die Mannschaft und das gesamte deutsche Team in Tiflis zur Silbermedaille!“

Alle weiteren Infos und Fotos vom Turnier gibt es hier.