Einmal mehr werfen wir heute unseren Blick auf die weibliche U18-Nationalmannschaft, die bei der EM 2018 in Udine/Italien den Titel gewann und damit für den größten Erfolg im deutschen Basketball-Nachwuchs sorgte. Wie ist die Karriere der Spielerinnen seit dem Triumph verlaufen, wo stehen sie heute? Heute mit: Leonie Fiebich.

Zusammen mit MVP Nyara Sabally und Luisa Geiselsöder bildete Leonie Fiebich das spielbestimmende und letztlich kaum zu überwindende deutsche Trio bei der EM 2018. Athletik, Länge, Beweglichkeit und Spielverständnis sind einige der Attribute, die dem Forward zugeschrieben werden. Nach überstandenem Kreuzbandriss und dem WNBL-Titel 2018 ging Fiebich voll motiviert in die kontinentalen Titelkämpfe und zeigte in sieben Spielen mit durchschnittlich 26,7 Minuten, 11,7 Punkten, 8,7 Rebounds, 2,3 Assists und 1,3 Steals ihre herausragenden Qualitäten. Nicht umsonst wurde sie in die All-Star Five des Turniers gewählt.

So hundertprozentig hat Leonie Fiebich allerdings noch nicht begriffen, was damals in Udine passiert ist: „Es ist natürlich super cool, wenn man zurückguckt und denkt, dass man Europameister geworden ist. Das ist immer noch ein bisschen surreal, es ist ja auch schon ein paar Jährchen her. Man kann von sich behaupten ´Hey, ich bin Europameister geworden!´, was ich so niemals erwartet hätte, als ich in der U16-Nationalmannschaft angefangen habe, dass ich mal gegen die ganz großen Nationen wie Spanien oder Frankreich gewinnen würde und Europameister werde.“

Ihre erste DBBL-Saison beim TSV 1880 Wasserburg schloss sich an, Fiebich wurde direkt zu einer echten Leistungsträgerin. In 27 Spielen kam sie auf 10 Punkte, 8,1 Rebounds und 1,6 Assists im Schnitt und machte Hoffnung auf ganz viel mehr. Was dann passierte, erzählt die hochveranlagte Korbjägerin selbst:

„Meine Entwicklung war ganz gut. Nach der EM habe ich eine relativ erfolgreiche Saison bei Wasserburg gespielt. Dann habe ich mir bei der WM in Thailand leider zum zweiten Mal das Kreuzband gerissen. Ich habe mich jetzt noch einmal zurückgekämpft und auch mein Comeback in der DBBL schon gehabt, bevor die Saison abgebrochen wurde (23 Punkte und drei Rebounds in 19 Minuten gegen Heidelberg – Anm. d. Red.). Ich würde sagen, die Tendenz ist positiv, der Kreuzbandriss war natürlich noch einmal ein kleiner Rückschlag, aber ich bin auf jeden Fall immer noch hungrig.“

Was ganz viele Spielerinnen zum endgültigen Aus bewogen hätte, macht Leonie Fiebich offenbar nur noch stärker. Und so hat die 20-Jährige recht klare Vorstellungen davon, wie es sportlich mit ihr weitergehen soll. Tiefstapeln gilt dabei jedenfalls nicht:

„Ich habe das ganz große Ziel vor Augen, mit der deutschen Nationalmannschaft irgendwann mal zu Olympia zu fahren. Das wäre super cool, das ist das ganz große Ziel. Ansonsten würde ich gerne ein bisschen Erfahrung im Ausland sammeln, im EU-Ausland, das kann ich mir vorstellen für die nächsten Jahre.“