16 Auswahlteams, fast 200 Spielerinnen und Spieler sowie zwei Tage voller Tests, Trainingseinheiten und dem Turnierauftakt: Das Bundesjugendlager steht auch 2021 wieder ganz im Zeichen der Talentsichtung und dem Wettkampf der Auswahlteams. In diesem Jahr finden sich aber auch diverse Neuerungen in der Konzeption und Durchführung des Traditionsevents wieder: Innovationen im Training, die Präsentation des papierlosen Anschreibens und ein neues Gesicht an der Seitenlinie.

Den Auftakt machten am Donnerstag eine Reihe von Testungen. Dabei wurden athletische, kognitive und koordinative Daten aller Teilnehmenden erfasst, um deren biologisches Alter zu ermitteln. Auf diesen Ergebnissen basierend erstellten die Bundestrainer die Trainingsgruppen und implementierten somit erstmals das Konzept des Bio-Bandings in die Übungseinheiten des Bundesjugendlagers.

Bundestrainer Stefan Mienack zeigte sich begeistert hinsichtlich des Potenzials dieser neu eingeführten Maßnahme: „Das ist einfach hervorragend unter der Prämisse, dass wir hier die Leute im Training sehen können, die denselben biologischen Altersgrad haben. Wir können jetzt schauen, wie sie gegeneinander und vor allem miteinander spielen, wie schnell sie Sachen im Training umsetzen können, gerade im kognitiven Bereich und im Entscheidungsverhalten. Das haben wir so noch nicht gehabt, da das letztes Jahr aufgrund der Corona-Regeln nicht ging und das ist natürlich etwas, was auch in Zukunft ein sehr großes Sichtungstool sein wird.“

Am Freitag startete dann die Gruppenphase des Sichtungsturniers. Die in jeweils zwei Vierergruppen aufgeteilten Mädchen- und Jungenteams traten in insgesamt 16 Partien gegeneinander an, um sich eine möglichst gute Ausgangslage für die beiden entscheidenden Turniertage zu verschaffen. Da ließ es sich auch der neue Bundestrainer der A-Herren, Gordon Herbert (Foto re.), nicht nehmen, an seinem ersten offiziellen Arbeitstag nach Heidelberg zu fahren und die Elite des deutschen Basketball-Nachwuchses aus nächster Nähe zu beobachten.

„Es ist sehr spannend, die Mädchen und Jungen, fast 100 in jeder Gruppe, hier spielen und trainieren zu sehen. Das Event ist sehr gut organisiert und bietet den Talenten hier eine gute Infrastruktur. Für uns als Coaches ist es großartig, das zu verfolgen und auch mit den Trainerinnen und Trainern der Landesverbände in Kontakt zu treten. Eine Sache finde ich für die Entwicklung dieser Kinder besonders wichtig: ‚Teach them how to play, don’t teach them plays.‘ Diese Herangehensweise hilft den Kindern für ihr Spielverständnis und das steht auch hier im Vordergrund.“

Ein weiteres Novum bei diesem Bundesjugendlager: Der Digitale Spielbericht. Als „großer Schritt in die digitale Zukunft“ angekündigt wurde das gemeinsame Projekt von DBB und NBN23 in Heidelberg erstmals in Aktion präsentiert. Die Verantwortlichen an den Anschreibetischen zeigten sich begeistert von der intuitiven Nutzung der Software und den Vorteilen der papierlosen Erfassung von Statistiken. Die dazugehörige „Swish“-App versorgt Trainerinnen, Spieler und Fans mit Live-Stats, Play-by-Plays und Ergebnissen.

Prof. Lothar Bösing, DBB-Vizepräsident Sportorganisation und Schiedsrichter, zeigte sich begeistert von den ersten Rückmeldungen: „Ich bin positiv überrascht, dass es beim Digitalen Spielbericht kaum Kinderkrankheiten gibt. Das Feedback der Anschreiber*innen zum Handling der Anwendung und der Praxis ist durchweg positiv. Auch die Spielerinnen und Spieler sind begeistert, dass sie ihre Statistiken so unkompliziert einsehen können. Das ist ein rundum gelungener Start für das Projekt und eine wirkliche Bereicherung für unseren Sport.“

Jan Jagla, 141-maliger Nationalspieler und für NBN23 tätig, gab sich ähnlich enthusiastisch: „Ich bin sehr zufrieden mit dem Start des Projekts hier beim Bundesjugendlager. Es wird super angenommen. Ein großes Kompliment an die Menschen am Anschreibetisch, die wirklich einen super Job machen, das läuft schon jetzt wie am Schnürchen und zeigt, die Nutzerfreundlichkeit der App. Darauf können wir aufbauen, um das Projekt ‚Digitaler Spielbericht‘ auch künftig weiter voranzutreiben und in möglichst vielen Hallen einzusetzen.“

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