Die deutsche Damen-Nationalmannschaft testet derzeit in Portugal. Nach einem Lehrgang in Bad Aibling flog das Team von Bundestrainer Hermann Paar gestern zur Länderspielreise. In Povoa de Varzim unterlagen die Adlerträgerinnen den Gastgeberinnen mit 64:71 (17:19, 16:21, 12:15, 19:16). Die meisten deutschen Punkte gingen auf das Konto von Laura Hebecker (13 Punkte, TSV Wasserburg). Eine besondere Partie wurde es auch für Finja Schaake (BC pharmaserv Marburg, Foto), die in Povoa de Varzim ihr 50. Länderspiel bestritt.

Bundestrainer Hermann Paar, der vor der Partie noch die gute Stimmung im Team lobte, schickte zunächst Marie Bertholdt (BC pharmaserv Marburg), Svenja Greunke (BC pharmaserv Marburg), Sonja Greinacher (Wisla Krakau/Polen), Svenja Brunckhorst (Cavigal Nice Basket 06/Frankreich) und Levke Brodersen (TV Saarlouis Royals) aufs Parkett.

Portugal gehörte die erste Aktion: Rosario netzte gleich von jenseits der Dreierlinie zur ersten 3:0-Führung ein (1.). Doch die deutsche Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Bertholdt glich mit einem Dreipunktwurf aus (3:3, 1.). Nach eineinhalb Minuten war es dann Sonja Greinacher, welche die erste deutsche Führung per Jump shot markierte (5:3). Wenig später legte die Auslandsakteurin gleich den nächsten Zweier nach (7:3, 3.). Doch die Partie ging weiter munter hin und her. Ein 0:7-Lauf, der aus einigen Turnovers der Deutschen resultierte, drehte das Spiel wieder (7:10, 4.). Paar reagierte und brachte Schaake zu ihrem Länderspiel-Jubiläum. Ihr Lay-up holte die deutschen Damen dann wieder heran (9:10, 5.). Drei Fehlversuche mündeten dann jedoch im 9:12 (7.) für die Hausherrinnen. Wilkes wichtiger Dreier verkürzte zwei Minuten vor Viertelschluss auf 12:14. Nach Schaakes Ausgleich (14:14, 9.) erspielten die Portugiesinnen über Viana und Filipe ein Fünfpunkte-Polster (14:19, 9.). Brodersen antwortete mit dem dritten Downtown-Treffer zum 17:19, womit der erste Abschnitt beschlossen wurde.

Das zweite Viertel begann mit zwei deutschen Fehlversuchen und einem And-One von Rosario (17:22). Bertholdts fünfter Punkt sorgte nur kurzzeitig für Entlastung. Bis auf 19:26 enteilten die Südeuropäerinnen dem Paar-Team. Zwei starke Aktionen von Greinacher und Brunckhorst wurden lediglich von einem Dreier von Rosario unterbrochen (23:29, 13.). Doch eben diese war es auch, die weiterhin aus der Distanz traf. Nach 13 Minuten war sie mit dem nächsten Dreipunkt-Wurf bereits zweistellig (24:31). Paar reagierte mit der Auszeit. Die taktischen Umstellungen schienen zu fruchten. Brunckhorst und Hartmann brachten die ING-DiBa-Korbjägerinnen wieder auf Schlagdistanz (28:31, 14.). Dies veranlasste wiederrum die Portugiesinnen dazu, eine Timeout zu nehmen. Degbeons And-One sorgte in der Folge dann für den 31:31-Ausgleich (15.). Nun wechselten sich Fehlwürfe auf beiden Seiten ab, bis Portugal die Zielsicherheit wieder erhöhte (31:36, 18.). Nach einem Schaake Lay-up gehörten auch die letzten beiden Szenen den Gastgeberinnen, so dass es mit einem 33:40 in die Kabine ging.

Die zweite Spielhälfte begann zunächst mit einer Nullnummer. Ganze zweieinhalb Minuten vergingen ohne Korberfolg, ehe Costa die Punktejagd in Durchgang zwei eröffnete (33:42, 23.). Hebecker von der Linie und Schaake mit dem Drive zum Korb verkürzten dann auf 37:42 (24.). Die letzte Phase des Viertels gehörten dann wieder der portugiesischen Auswahl. Mit 39:48 ging es nun in die letzten knapp drei Minuten. Ferreira baute die Führung auch noch weiter auf 39:52 aus (28.). Greunke verkürzte nun den 13-Punkte-Rückstand etwas (43:53, 30.) – es ging aber immer noch mit zehn Punkten Differenz in den Schlussabschnitt.

Nach zwei Zählern auf Portugals Seite brachten Hebeckers fünf Punkte wieder Spannung in die Partie (50:57, 33.). Nun lief auf der Seite der Gastgeberinnen nichts mehr zusammen und Greinacher nutzte dies zum 56:59 (34.). Nach drei punktlosen Minuten löste Correia den Bann (56:61, 36.), doch stoppte dies keinesfalls den deutschen Offensivdrang. Brunckhorst traf von der Linie und per Dreier zum 60:61 (37.), wodurch das portugiesische Publikum eine spannende Schlussphase erwartete. Der Vorsprung der Südeuropäerinnen pendelte sich nun immer zwischen einem und drei Punkten ein. Letztendlich waren es zwei Zweier von Costa, welche die Partie dann entschieden (62:67).

Die Partie analysierte Bundestrainer Hermann Paar wie folgt: „Wir haben gegen eine gut eingespielte Mannschaft aus Portugal verloren. Man hat eindeutig unsere Defizite in physischer Verteidigung gesehen, an denen wir arbeiten müssen. Positiv hervorzuheben ist das tolle Comeback von Laura Hebecker. Wir haben viel Arbeit vor uns, aber das war uns auch vorher bewusst.“

Für Deutschland spielten:
Marie Bertholdt (Foto, BC pharmaserv Marburg, 5), Levke Brodersen (TV Saarlouis Royals, 3), Svenja Brunckhorst (Cavigal Nice Basket 06/Frankreich, 8), Ama Degbeon (Floriade State Seminoles/USA, 3), Sonja Greinacher (Wisla Krakau/Polen, 12), Svenja Greunke (BC pharmaserv Marburg, 2), Laura Hebecker (TSV Wasserburg, 13), Inken Henningsen (GISA LIONS SV Halle, 1), Finja Schaake (BC pharmaserv Marburg, 10), Stephanie Wagner (BC pharmaserv Marburg), Alexandra Wilke (BC pharmaserv Marburg, 5), Alina Hartmann (Fireballs Bad Aibling, 2).

Das Team wird betreut von Bundestrainer Hermann Paar, den Assistenztrainern Patrick Unger und Marc Hahnemann, Physiotherapeut Hans Friedl sowie Teambetreuerin Navina Pertz.

Spieltermine (dt. Zeiten)
Sa., 09.06.2018, 17.00 Uhr: Portugal – Deutschland

Live-Stats unter http://www.fpb.pt/fpb2014/start_fpb_2014