Noch einmal Hin- und Rückspiel im Viertelfinale, dann stehen die Teilnehmer am diesjährigen WNBL TOP4 fest. Hochinteressante Paarungen warten auf die Fans des Mädchenbasketballs. Dazu stehen am kommenden Wochenende wieder (vor)entscheidende Partien in den Play-Downs auf dem Programm. Wir sind sehr gespannt und blicken wie gewohnt voraus.

Foto oben: Huddle beim SC Rist Wedel. Foto: Manningeaux

Viertelfinale Nord: 

TuS Lichterfelde – Metropolitain Girls
TG Neuss Junior Tigers – SC Rist Wedel

Ausgeglichen und tief besetzt gegen ausgeglichen und tief besetzt. So könnte man auf das Viertelfinale zwischen TuSLi und den Metropolitain Girls vorausblicken. Die EINE überragende Spielerin sucht man in beiden Teams vergeblich, aber dafür ist die Qualität in den Kadern bis tief in die Rotation sehr hoch. Wer brennt mehr, wer hat die bessere Tagesform, wer bekommt die Nerven am besten in den Griff? Alles Fragen, deren Antworten für die Entscheidung dieses ausgeglichen scheinenden Duells von großer Bedeutung sind. Wenn wir uns entscheiden müssten, würden wir mit den Westfälinnen gehen.

Aus unserer Sicht leicht favorisiert geht der SC Rist Wedel in die Begegnung mit den TG Neuss Junior Tigers. Aber das haben wir für Neuss auch im Achtelfinale in den Spielen gegen Braunschweig-Wolfenbüttel so gesagt … und lagen falsch. Rist hatte bisher die etwas größere „fire power“ mit 82,3 Punkten pro Spiel gegenüber 79,2 Punkten bei Neuss, auch die Defense war leicht besser (64,9 vs 66, alle Zahlen nach der Hauptrunde). Aber ob das jetzt wirklich eine Rolle spielt? Neuss muss versuchen, die Kreise von Marianna Byvatov einzuschränken, das dürfte der Schlüssel zum Erfolg sein. Der Heimvorteil spielt sicher auch eine Rolle.

Marianna Byvatov, (mit)entscheidende Figur beim Duell
Neuss gegen Wedel.
Foto: Manningeaux
Nikolina Antic (#11) und ihr Team BSG Basket Ludwigsburg
gehen favorisiert in das Viertelfinale mit dem MTV
München 1879.
Foto: H. Kutzschmar

Viertelfinale Süd:

Basket-Girls Rhein-Neckar – Rhein-Main Baskets
MTV München 1879 – BSG Basket Ludwigsburg

Die gesamte Saison etwas unter unserem Radar spielen die Basket-Girls Rhein-Neckar, die aber immer da waren, wenn es wirklich darauf ankam. Gelingt ihnen das jetzt auch gegen die Rhein-Main Baskets, die wir seit Beginn der Saison als Mitfavoriten auf den WNBL-Titel eingeschätzt haben? RMB möchte unbedingt wieder ins TOP4 und dann gerne mehr als die Bronzemedaille im vergangenen Jahr. Signifikant waren die Unterschiede im Scoring der Hauptrunde. Während RMB durchschnittlich 86,5 Punkte auflegte, kamen die Basket-Girls gerade mal auf 65,8. Beide Teams glänzten durch starke Defense (47,8 vs. 53,8). Die noch ungeschlagenen Rhein-Main Baskets müssen zum Wahren ihrer weißen Weste aber sicher hochkonzentriert ans Werk gehen.

Das Überraschungsteam im Viertelfinale ist Aufsteiger MTV München 1879, der durch die alles überragende Helena Englisch (28,8 PTS | 15,4 REB) sowie mit großer Unterstützung von Mae Whittall (19,6 PTS | 9,3 REB) und Marisa Köhler (16,3 PTS | 4,5 AST) so weit gekommen ist. Dahinter wird es allerdings deutlich dünner und genau da sollte die Chance der BSG Basket Ludwigsburg liegen. Die beiden Hauptrundenspiele gewann das viel ausgeglichener besetzte Ludwigsburg mit 75:60 in München und mit 102:55 vor eigenem Publikum (MTV ohne Englisch und Whittall). Wir glauben, dass Ludwigsburgs erfahrener Coach Cäsar Kiersz ein Mittel gegen die offensive Power des MTV finden und dass sich „Lubu“ letztlich durchsetzen wird.

Die Play-Downs werden unter Mitnahme der Resultate gegen die Konkurrenten auf den Plätzen 5-7 in Hin- und Rückspiel gegen die Teams der anderen Gruppe gespielt. Das heißt, es stehen insgesamt sechs Spieltage auf dem Programm. Nur die jeweils zwei bestplatzierten Teams in den beiden Gruppen verbleiben in der WNBL, alle anderen müssen absteigen bzw. in die Relegation.

Play-Downs Nord

Rhein Bascats Düsseldorf (1/4) – BBC Osnabrück (1/3)
Cologne Regio Ladies (2/2) – BBC Osnabrück (1/3)

In den Play-Downs Nord geht es in erster Linie um Platz zwei, wenn man davon ausgeht, dass sich die verlustpunktfreien OSC Junior Panthers (6/0) nicht mehr von der Tabellenführung verdrängen lassen. Für die übrigen vier Teams (Oberhausen hat unlängst zurückgezogen) ist noch alles drin. So auch für den BBC Osnabrück, dem allerdings nur zwei Siege weiterhelfen würden. Das möchten sowohl die Rhein Bascats als auch die Cologne Regio Ladies unbedingt verhindern und einen Konkurrenten abschütteln. Besonders letztere dürften nach der ganz knappen Niederlage bei den Panthers noch an die Rettung glauben. Dazu ist ein Sieg gegen den BBC unabdingbar. Auch das gilt für die Düsseldorferinnen. Die MBA (3/4) wird die Partien aus der Ferne sehr interessiert verfolgen.

Neuling BBU 01 Ulm hätte mit einem Sieg beim Team Mittelhessen beste Chancen die Klasse zu halten.

Play-Downs Süd

Flying Towers (1/5) – DJK Don Bosco Bamberg (0/6)
Team Mittelhessen (5/1) – BBU 01 Ulm (5/1)
Junior Dolphins Marburg (2/4) – TS Jahn München (5/1)

Völlig andere Konstellation im Süden. Hier gibt es einen Dreikampf um die beiden rettenden Plätze. Und erneut ein direktes Duell der Kontrahenten, dieses Mal zwischen dem Team Mittelhessen und BBU 01 Ulm. Die Mittelhessinnen möchten nach der ernüchternden 53:73-Niederlage bei der TS Jahn München sofort in die Erfolgsspur zurückkehren und die Chancen auf den Klassenerhalt verbessern. Ulm hat den schlechteren direkten Vergleich mit der Turnerschaft, daher hat die Partie in Bad Homburg auch für die Gäste eine enorme Bedeutung.

Das gilt eher nicht für das Spiel der Flying Towers gegen Bamberg. Die Gastgeber durften sich unlängst über den ersten Saisonsieg freuen und sollten sich auch gegen Bamberg durchsetzen können. Ob die Junior Dolphins nach der großen Enttäuschung in der vergangenen Woche (55:63 bei den Flying Towers) noch einmal die Motivaton aufbringen, die TS Jahn München richtig zu fordern? Der Jahn muss hochkonzentriert ans Werk gehen, denn einen Ausrutscher darf man sich im Kampf um den Ligaverbleib nicht leisten.