In zwei Tagen ist es so weit und die WNBL krönt ihren Champion 2024 in Berlin. Mit dem SC Rist Wedel, den Metropolitain Girls und der BSG Basket Ludwigsburg stehen im Vergleich zum letzten Jahr drei Neulinge im TOP4. Lediglich der MTV München schaffte es erneut unter die letzten vier Mannschaften. Als kleine Einstimmung auf das TOP4 haben wir im Vorfeld mit den Coaches der beteiligten Teams gesprochen.

Spielplan

Freitag, 10. Mai
14.00 Uhr: Metropolitain Girls – BSG Basket Ludwigsburg
16.30 Uhr: MTV München – SC Rist Wedel

Sonntag, 12. Mai
14.00 Uhr: Finale

Metropolitain Girls -Das Bollwerk der Liga

Mit einer dominanten Performance in der Hauptrunde ließen die Metropolitain Girls ihren Gegnern auch in den Playoffs keine Chance und gelten als Favorit auf den Titel.

14:0! So lautet die Bilanz der Metropolitain Girls nach den beiden Siegen über ALBA BERLIN im Viertelfinale. Eine beeindruckende Vorstellung der Girls, die sich als ungeschlagener Gruppensieger für die Playoffs qualifizierten. Dazu blieb das Team von Björn Grönheit in der Hauptrunde als einziges Team unter 500 kassierten Punkten und stellte damit mit Abstand die beste Defense der WNBL.

Auch in den Playoffs setzte sich dieser Trend fort. In den Achtel- und Viertelfinalpartien waren es im Schnitt nur knapp 53 Punkte. Entscheidend für das Defensivbollwerk sind vor allem Clara Bielefeld und Lucie Keune, die gemeinsam auf über sieben Steals pro Partie kommen. Allrounderin Bielefeld, die mit ihrer Länge auch unterm Korb dominieren kann, bekommt dort zudem jede Menge Unterstützung von Center-Spielerin Adna Halibasic, die mit 19 Punkten im Schnitt zu den fünf besten Scorerinnen der WNBL zählt.

Nachdem die Spielgemeinschaft zwischen Citybasket und dem Herner TC bereits in den Vorjahren mit unter anderem der U16-Meisterschaft Früchte trug, soll dies nun auch in der WNBL gelingen. Die damalige Cheftrainerin Louisa Kaprolat steht der U18 und Björn Grönheit auch in dieser Saison als Assistenztrainerin zur Seite.

Headcoach Björn Grönheit:

„Die Mädchen haben sich für die bisherige Saison ein großes Lob verdient. Ungeschlagen bis ins TOP4 zu marschieren zeugt von ihrer mentalen Stärke und dem unbedingten Willen diesen Titel zu holen. Trotz verschiedenster Themen im Verein und einem fordernden Spielrhythmus haben sie es immer wieder geschafft auf den Punkt da zu sein.

Wir gehen mit einer guten Mischung aus Anspannung und Vorfreude in Berlin an den Start. Obwohl wir die einzige ungeschlagene Mannschaft sind, sehe ich das Teilnehmerfeld auf Augenhöhe. Mit Ludwigsburg treffen wie auf eine sehr großgewachsene und physische Mannschaft, die man auf keinen Fall unterschätzen darf. Ich erwarte eine sehr intensive Partie, habe aber absolutes Vertrauen in unsere Fähigkeiten. Mit unserer Defense, die über das gesamte Jahr überzeugen konnte, und unserer Länge sowie unserem Tempo sind wir in der Lage jedem Gegner Probleme zu bereiten.“

Der Weg ins TOP4

Achtelfinale:
TuS Lichterfelde – Metropolitain Girls 40:53
Metropolitain Girls – TuS Lichterfelde 66:59

Viertelfinale:
ALBA BERLIN – Metropolitain Girls 48:68
Metropolitain Girls – ALBA BERLIN 68:62

BSG Basket Ludwigsburg: Auf und Ab mündet in TOP4

Mit den Südhessen Juniors und dem RegioTeam Stuttgart setzte sich die BSG in den Playoffs gegen zwei höher gesetzte Teams durch und steht nun etwas überraschend im TOP4.

Mit fünf Siegen und vier Niederlagen beendete Ludwigsburg seine Saison auf dem dritten Platz und durchlebte eine echte Achterbahnfahrt. In den Playoffs steigerte sich das Team von Headcoach Thomas Stöckle aber und ließ in den vier Partien gegen Südhessen und Stuttgart knapp 15 Punkte weniger zu als noch über die Hauptrunde. Dazu berief man sich mit durchschnittlich sechs Blocks zurück zur alten Stärke.

Das Team agiert aus einem variablen und vor allem physisch präsenten Kollektiv heraus. Fünf Spielerinnen erzielten in der Hauptrunde zehn Punkte oder mehr, wobei Chloé Emanga-Noupoué die wichtigste Rolle zukommt. Neben ihr zählen auch Shooterin Sophie Schuster (14,7 PTS, 36 3P%), Lilith Maitra (14,6 PTS, 6,3 REB, 2,7 STL) und die beste Shotblockerin der Liga Lola Stamenkovic (2,6 BLK) zu den Leistungsträgerinnen. Mit insgesamt sieben Spielerinnen über 1,80 m ist Ludwigsburg eine unangenehm zu bespielende Mannschaft, die ihre Qualität in den Playoffs bewiesen hat und nach nunmehr zehn Jahren wieder im TOP4 steht.

Headcoach Thomas Stöckle:

„Wir sind in der Hauptrunde etwas unter unseren Möglichkeiten geblieben und konnten uns in den Playoffs allerdings steigern. Auch wenn wir als niedrigster Seed in das TOP4 gehen, habe ich keine Zweifel daran, dass für uns Alles möglich ist. Am Ende ist in einem Do-or-die-Spiel vor allem die Tagesform wichtig.

Mit den Metropolitain Girls treffen wir auf einen für uns unbekannten Gegner, den wir nur schwer einschätzen können. Für uns wird es wichtig sein, einfache Fehler zu vermeiden und auf den Ball aufzupassen. In der Offseason haben wir den Fokus auf die Defense gelegt und wollen damit auch im TOP4 überzeugen.“

Der Weg ins TOP4

Achtelfinale:
BSG Basket Ludwigsburg – Südhessen Juniors 75:56
Südhessen Juniors – BSG Basket Ludwigsburg 63:65

Viertelfinale:
BSG Basket Ludwigsburg – RegioTeam Stuttgart 69:67
RegioTeam Stuttgart – BSG Basket Ludwigsburg 62:67

MTV München: Der einzige Rückkehrer

In der vergangenen Saison reichte es für den MTV München beim TOP4 in Hofheim nur für den vierten Platz. Jetzt sind die Münchenerinnen hungrig auf mehr.

In der Hauptrunde knackte der MTV als einziges Team der WNBL die 900-Punkte-Marke und erzielte insgesamt fast 100 Punkte mehr als die zweitbeste Mannschaft (RegioTeam Stuttgart: 813). Im Schnitt waren es 92,3 Zähler, die das Team von Headcoach Doris Schuck aufs Parkett zauberte. Diese Leistung erscheint noch beeindruckender, wenn man bedenkt, dass mit Helena Englisch (MVP 2023) die beste Spielerin nach zwei Spieltagen für den Rest der Saison ausfiel.

Ohne Englisch rückte der MTV noch enger zusammen und agierte aus einer Achter- manchmal sogar nur Siebenerrotation. Diese bewies mit über 18 Assists im Schnitt ihr Teamplay. Entscheidend dafür war besonders Marisa Köhler, die mit 5,9 Assists die zweitmeisten der WNBL auflegte. Am offensiven Ende unterstützten sie Julia Reichert (19,7 PTS) und Emma-Fee Stockinger (17,1 PTS). Beide sammelten zudem über acht Rebounds und wurden lediglich von Nathalie Schauermann (14,2 PTS, 10,3 REB) übertroffen.

München lebt vom Inside-Game und verbuchte 80% seiner Würfe als Zweipunkteversuche. In den Playoffs besiegte man den amtierenden Champion Rhein-Main Baskets und setzte sich dann im Derby gegen die TS Jahn München durch. Dabei bewies der MTV abermals seine Offensivpower und traf 53% seiner Zweier und 31% seiner Dreier.

Headcoach Doris Schuck:

„Nachdem wir letzte Saison etwas überraschend ins TOP4 eingezogen sind, haben wir uns für diese Saison natürlich viel vorgenommen. Wir konnten das Team punktuell gut verstärken und haben den Kern aus dem letzten Jahr zu großen Teilen behalten können. Obwohl die Mannschaft mit vielen verletzungsbedingten Engpässen konfrontiert war, hat sie diese mit Bravour gemeistert und sich toll entwickelt. Unser Credo ist ‚Tempobasketball‘ und wir setzen auf ein harmonisches Zusammenspiel.

Ich schätze unsere Chancen aufgrund der Erfahrungswerte aus dem Vorjahr gut ein und denke, dass uns der Drang sich zu beweisen antreiben wird. Das Matchup mit Wedel wird keinesfalls einfach und wir werden erst auf dem Feld wissen, wie wir sie genau bespielen müssen. Letztes Jahr haben wir den Grundstein gelegt und wollen dieses Jahr darauf aufbauen.“

Der Weg ins TOP4

Achtelfinale:
Rhein-Main Baskets – MTV München 77:91
MTV München – Rhein-Main Baskets 84:82

Viertelfinale:
TS Jahn München – MTV München 78:85
MTV München – TS Jahn München 87:74

SC Rist Wedel: Trotz Umbruch an der Spitze

Obwohl den SC Rist Wedel einige Leistungsträgerinnen der vergangenen Spielzeit verließen, zog das Team aus Schleswig-Holstein als Gruppensieger in die Playoffs ein.

Nach einer Niederlage am zweiten Spieltag gegen die Girls Baskets Braunschweig-Wolfenbüttel begann der Lauf der Risterinnen. Sieben Siege in Folge katapultierten Wedel an die Tabellenspitze, die sie bis zum Ende der Hauptrunde verteidigen konnten. In den Playoffs setzte man sich trotz der ersten Heimniederlage im Rückspiel gegen Neuss souverän durch und gewann in der Folge beide Aufeinandertreffen mit den Girls Baskets.

Das Team von Headcoach Jan-Christian Both blieb dabei schwer auszurechnen und zeichnete sich besonders durch seine Fähigkeit gegnerische Turnover zu provozieren aus. Im Schnitt verloren ihre Kontrahenten 28 Mal den Ball. Offensiv attackiert Wedel gerne den Korb und zog über die reguläre Saison mehr als 20 Freiwürfe pro Partie. Schlüsselspielerin ist vor allem U16-Europameisterin (Div. B) Luise Linke. Die Flügelspielerin, die zu Beginn der Saison in Rotenburg auf Korbjagd ging, stieß Ende Dezember zum Team und absolvierte in der Hauptrunde sechs Partien. Linke, die zudem für die 3×3-U17-Mannschaft EM-Bronze holte, kann defensiv wie offensiv den Unterschied machen. Neben ihr ist unter anderem Antonia Laabs wichtige Leistungsträgerin. Mit insgesamt 166 Punkten (16,6 PPG) erzielte sie im Nordosten die meisten und stand in allen Partien der regulären Saison auf dem Parkett.

Nachdem Wedel in der letzten Saison noch im Viertelfinale scheiterte, ist die Freude aber auch der Hunger auf das TOP4 groß.

Headcoach Jan-Christian Both:

„Nachdem wir in den letzten beiden Jahren zweimal im Viertelfinale gescheitert sind, freuen wir uns sehr, nun im TOP4 zu stehen und damit unsere Zielsetzung erfüllt zu haben. Wir haben es über die Saison geschafft uns in vielen Bereichen zu verbessern und sind als Mannschaft zusammengewachsen. Das war vor allem in den Playoffs spürbar, als wir im Viertelfinale Nervenstärke bewiesen haben und uns mit zwei Siegen ordentlich Rückenwind verschaffen konnten.

Gegen den MTV wird es vor allem auf unsere Defense ankommen. Es gilt den Münchener Scoring-Output bestmöglich einzudämmen und gleichzeitig selber Akzente zu setzen. Wir sind über die Saison gut damit gefahren, nicht zu fest an bestimmten Strukturen festzuhalten, sondern mehr Freiheit in der Entscheidungsfindung zu geben. Wir wollen schnell spielen und brauchen ein gutes Teamplay.“

Der Weg ins TOP4

Achtelfinale:
TG Neuss Junior Tigers – SC Rist Wedel 48:85
SC Rist Wedel – TG Neuss Junior Tigers 68:76

Viertelfinale:
Girls Baskets Braunschweig-Wolfenbüttel – SC Rist Wedel 60:72
SC Rist Wedel – Girls Baskets Braunschweig-Wolfenbüttel 53:51

Stats über DBB.scores verfügbar

Am gesamten Wochenende des WNBL TOP4 sind die kompletten Statistiken der vier Spiele über die DBB.scores App verfügbar. Diesen Service stellt der DBB-Partner NBN23 zur Verfügung. Über diesen Link geht es direkt zum Vergnügen. Auf dem Handy führt der Link direkt in die App oder zum Herunterladen der App. Auf dem PC geht es zu einer Download Webseite.