Ein Sieg mit plus 30 (69:39) auf der Anzeigetafel und die Trainer leicht angesäuert auf der Bank. Sicher ein seltenes Bild, aber beim WNBL-Spiel JUNIOR-LIONS gegen SG ALBA/BG 2000 Berlin konnte man es am Sonntag in Halle sehen. Was war passiert? Anders als in den zurückliegenden Spielen konnte die jungen LIONS ihre gefürchtete Anfangsoffensive (1. Viertel 19:12) nicht starten, da sie einfach als Mannschaft nicht optimal funktionierten. Das blieb über die gesamte Spielzeit prägend, auch wenn in der zweiten Hälfte zunehmend Korberfolge nicht nur über individuellen Leistungen, sondern über clevere Spielzüge erzielt wurden.

Das Trainer-Duo Rosanke/Gretz rügte den oftmals fehlenden Blick zum besser positionierten Mitspieler und so manchen Pass in’s Nirvana.
„Nicht nur, dass es nicht funktioniert hat, die Mädchen haben phasenweise nicht mal versucht umzusetzen, was ich ihnen gesagt habe“, schätzte Sandra Rosanke ein. Natürlich ist sie in Gedanken bei den kommenden Aufgaben und will den Spielverlauf als Warnschuss verstanden wissen. Es ist ihr schon klar, dass sie mit Laura Schinkel (Sie fehlte gegen Berlin wegen des Einsatzes im Bundesligateam in Marburg), Janina Schinkel, Celina Kühn, Lena Büschel und Anna Hanzalek (Lief einige sehr gute Fastbreaks) über hervorragende Individualisten verfügt, die aber in den nächsten Spielen wieder besser zusammenfinden müssen.

„Gegen ALBA hat das heute gereicht, gegen Göttingen wird es so schwer und gegen TuSLi wird es so nichts“, lautete ihre abschließende Einschätzung, die offensichtlich auch vom Landestrainer Christian Steinwerth geteilt wurde, der seine Kaderspielerin Janina Schinkel noch vorm Duschen zum individuellen Gespräch bat. Dennoch erlaubte der große Vorsprung auch den Einsatz aller Spielerinnen und individuelle Erfolgserlebnisse. So bei Luzie Heller, die als körperlich kleine Spielerin unter dem eigenen Korb mehrfach richtig stand um erfolgreich zu rebounden und auch bei Helen-Leah Lißon, die sich neben der starken Reboundleistung unter dem eigenen Korb endlich auch mal wieder mit Offensiverfolgen zusätzliches Selbstvertrauen holen konnte. Auf die Ergebnisse der folgenden Arbeitswoche darf man am kommenden Sonntag gespannt sein.

Für Halle auf dem Feld: Büschel (6), Hanzalek (19), Heller, V.Hermann (2), Kreuter, Kühn (6), Lißon (8), Müller, Niederhausen (4), J.Schinkel (19), Wackermann (5).

(Bericht SV Halle Junior-Lions, Günter Hebner)