Eine ganz besondere Überraschung hielt das vierte Türchen des Bamberger Adventskalenders für die WNBL Basketballerinnen der DJK Brose bereit. In einem auf hohem Niveau geführten Duell mit dem bis dato noch ungeschlagenen Tabellenführer, der TS Jahn München, behielten die Schützlinge von Cheftrainer Ulf Schabacker schlussendlich glücklich, jedoch keineswegs unverdient mit 64:63 (21:20, 18:13, 9:13 & 16:17) die Oberhand in der Gereuther BasKIDhall.

Wussten die Gäste von der Isar in ihren bisherigen Partien stets souverän zu überzeugen, so entwickelte sich an diesem Sonntagnachmittag direkt von Beginn weg das erwartete Spitzenspiel zweier Mannschaften auf Augenhöhe. Während auf Seiten der Landeshauptstädterinnen Leonie Fiebich weiterhin verletzt pausieren musste, war es demgegenüber ihr Pendant Anika Hartmann, welche an diesem Wochenende ihr Trikot gegen den Ski-Anzug tauschte und so ebenso nicht am vorentscheidenden Aufeinandertreffen um die Spitze in Deutschlands Südosten mitwirken konnte. Auch ohne die beiden jeweils effektivsten Akteurinnen des Hinspiels waren die ersten zehn Minuten von einem munteren Hin und Her sowie vielen Führungswechseln geprägt, ehe die Jahnlerinnen in Form eines 0:8-Laufes zum Auftakt des zweiten Viertels beim 21:28 ein erstes Ausrufezeichen setzten.

„Wir haben uns dann nach der Auszeit noch einmal alle gesammelt und mit einem Wechsel auf Zonenverteidigung endlich die notwendige Intensität in der Verteidigung gefunden. Obwohl wir körperlich oft unterlegen waren hat jede ihr Herz in die Hand genommen und hart ausgeboxt, womit wir das Reboundduell ausgeglichen gestaltet haben. Dazu ist es uns in dieser Phase gut gelungen, aus aggressiver Defense heraus zu schnellen Fastbreaks zu kommen und uns so auch unter dem Korb viele Fouls zu erarbeiten“, umreißt Nina Kühhorn die Schlüssel eines dann folgenden 13:0-Laufes der DJK-Korbjägerinnen, welche sich schlussendlich gar bis auf 39:30 zum Viertelende hin absetzen konnten.

Obgleich sich ein Basketballspiel selbstredend nicht ohne Weiteres auf wenige Statistiken herunterbrechen lässt, so untermalen im Besonderen zwei Faktoren diese Wahrnehmung Vieler der Anwesenden in der gut gefüllten BasKIDhall. Bis zum Ende hin präsentierten sich die Bamberger Youngsters ebenbürtig im Kampf um die Abpraller (42:42), sodass schlussendlich gar 20 Offensivrebounds und damit verbunden letztlich elf Wurfversuche mehr im Vergleich zur Gastmannschaft zu Buche standen. Die ergänzend rund 90% hohe Trefferquote bei 23 Freiwurfversuchen sollte vor allem im Schlussviertel, als kein Wurf von der Linie sein Ziel verfehlte, Garant für die weiterhin makellose Heimbilanz der Domstädterinnen sein, wohingegen die Gäste an diesem Tag lediglich gut ein Drittel (6/16) ihrer Bonus-Versuche zu verwandeln wussten.

Nachdem sich die Oberbayerinnen im Anschluss an den Pausentee mit kombinierten Verteidigungsformationen gegen Julia Förner – nach 40 Minuten Spielzeit für fast die Hälfte all der 71 Wurfversuche verantwortlich und demnach gewohntermaßen Dreh- und Angel-Punkt im Bamberger Spiel – zurück kämpften und erwartungsgemäß sukzessive den Druck erhöhten, waren es dieses Mal Nina Kühhorn & Co., die den besseren Start in den Schlussabschnitt erwischten. „Wir haben uns mit dem 7:0-Lauf ein bisschen Luft verschafft und das erste Mal den Überraschungs-Sieg in greifbarer Reichweite gesehen. Wir sind einfach alle super glücklich, dass wir am Ende in diesem engen Kopf-an-Kopf Rennen tatsächlich knapp die Nase vorne behalten haben“, blickt die 14-Jährige auf spannungsgeladene Schlussminuten zurück.

Nach erfolgreichen Drei-Punkt Würfen von Emily Bessoir und Johanna Häckel zum 62:61 war es abermals Julia Förner vorbehalten, mit zwei Freiwurf-Treffern bei noch offenen sieben Sekunden Spielzeit eine Münchner Auszeit zu erzwingen. Mit dem letzten Ballbesitz des Spiels in den Händen gelang Lea Pfeiffer – mit 18 Punkten und sieben gezogenen Fouls neben Bessoir (19) und Häckel (13) wichtigste Stütze im Spiel der Mädchen aus Bayerns Landeshauptstadt – dann jedoch nur noch ein LayUp zum 64:63-Endstand, sodass die im Falle einer Hauptrundenqualifikation zu übernehmenden Punkte an diesem zweiten Advent an der Regnitz bleiben sollten. Bereits am kommenden Wochenende ist Bambergs U17-Bundesliga Vertretung dann bereits das nächste Mal gefordert, wenn in Rosenheim auch die letzten formaltheoretischen Zweifel an der erneuten Teilnahme an der Runde der besten zwölf Teams im Bundesgebiet beseitigt werden können.

Für die DJK Brose Bamberg spielten:

Förner, Julia (23 Punkte/3 „Dreier“); Landwehr, Magdalena (18/1); Barth, Jana (8/0); Siebert, Kim (6/0); Kühhorn, Nina (5/0); Hering, Alina (4/0); Spiegel, Sarah (0); Edelmann, Mara; Hofmann, Luisa; Kapp, Marie; Weinkauf, Sabrina

Bildmaterial (Copyright Matthias Burgis)
Julia Förner – im Duell mit Sophia Mühling (#7) – verbrachte einen arbeitsreichen Tag auf dem Parkett der Bamberger BasKIDhall.

Bericht: DJK Brose Bamberg / Konstantin Hammerl