Beim TOP4, dem Finalturnier der vier besten deutschen WNBL-Mannschaften in Berlin unterlag der MTV München, der als einzige Mannschaft zum 2.Mal in Folge dieses Final Four erreichte hatte, im Endspiel der BSG Basket Ludwigsburg am Ende hauchdünn mit 69:70 und holte sich damit die Silbermedaille.

MTV-Trainerin Doris Schuck: „Zunächst gratuliere ich nochmals ganz herzlich der BSG Ludwigsburg mit Trainer Thomas Stöckle an der Spitze zum Gewinn der Deutschen Meisterschaft 2024! Das war ein echter Nervenkrimi, lange Zeit war Ludwigsburg vorne, wir kamen erst in der 2.HZ besser ins Spiel, haben dann 3 Minuten vor Schluss sogar mit 68:60 geführt, aber wir konnten den Sack nicht zumachen. Ludwigsburg hatte in der Schlussphase die besseren Aktionen vor allem direkt am Korb, wir hatten Sekunden vor Schluss auch noch eine sehr gute Korbchance, aber wie heißt es so schön: „The winner takes it all“, und deshalb nochmals mein Glückwunsch an Ludwigsburg zur Deutschen Meisterschaft 2024!“

Lange Zeit stand dieses Endspiel um die Deutsche WNBL-Meisterschaft auf des Messers Schneide. Ludwigsburg hatten den besseren Start, führte knapp aber ständig (1.Viertel 16:14/HZ 40:37), der MTV wirkte im Passspiel noch etwas vorsichtig und kam auch noch nicht zu seinem gewohnt schnellen Spiel mit vielen Fastbreaks. Ludwigsburg traf in dieser Phase vor allem von außen besser, netzte 4 Dreier ein, die fielen beim MTV, außer dem von MTV-Guard Marisa Köhler (3 P./ 3 Ast) erst wieder im 3.Viertel, als die unglaublich dynamische Julia Reichert (18 P./6 Reb.) mit 2 Dreiern den MTV mit 44:43 erstmals nach vorne brachte. Nun hatte auch U18w-Nationalspielerin Helena Englisch (17 P./ 21 Reb.) , die im Halbfinale noch einen gebrauchten Tag erwischt hatte, schöne und erfolgreiche Aktionen in der Ludwigsburger Zone. Am Ende des 3.Viertels führte der MTV mit 56:52, vor allem auch durch schöne Würfe von Emilia Kargl (12 P./ 6:6 Fw) und Emma Stockinger (10 P./ 6 Ast), sehr gut unterstützt von den beiden Centerspielerin Nathalie Schauermann (5 P./ 11 Reb.) und Ajla Helvida (4 P.), die nicht ganz zu ihren starken Dreipunkte-Würfen kam. Die hoffnungsvollen MTV-Youngsters Lea Osusky, Lia Buchmann und Vroni Kargl, kamen in diesem WNBL-Finale noch nicht zum Einsatz. Lilli Kobeck war in Berlin nicht dabei.

In den letzten 10 Spielminuten dieses packenden Endspiels führte der MTV München ständig mit 6 bis 7 Punkten, beide Teams kämpften bis zum Umfallen, Ludwigsburg traf von außen nichts mehr, der MTV scorte vor allem in der Zone und lag 3 Minuten vor Spielende mit 68:60 in Führung. Doch dann lief plötzlich vorne gar nichts mehr, Ludwigsburg traf dagegen 4 Mal sicher aus der Nahdistanz, und 11 Sekunden vor Schluss sogar zur 69:70-Führung, durch einen starken Drive zum Korb von Chloé Emanga-Noupoué, mit 20 Punkten die beste Werferin des Endspiels, und auch die beste Spielerin (MVP) dieses TOP4-Turniers. Auszeit  MTV, Einwurf im Vorfeld zu Helena Englisch, doch deren Drive zum Korb über die linke Seite war nicht von Erfolg gekrönt, Defensiv-Rebound Ludwigsburg – Schlusssirene, Jubel ohne Grenzen auf der Ludwigsburger Seite, Niedergeschlagenheit und Tränen der Enttäuschung auf der MTV-Seite.

Und die waren bei der anschließenden Siegerehrung in der gut gefüllten Charlottenburger Spielhalle auch noch nicht ganz getrocknet. MTV-Trainerin Doris Schuck durfte dann ihren 10 Spielerinnen und ihrer Co-Trainerin Uta Englisch, beide ja früher in den 90er-Jahren langjährige und erfolgreiche 1.Liga-Spielerinnnen, die Silbermedaillen überreichen, und ein abschließendes Fazit ziehen: „Im Moment sind wir natürlich noch sehr sehr enttäuscht, wir waren so nahe am Sieg und dem Deutschen Meistertitel dran! Aber wir haben, und das werden unsere Mädchen auch schon morgen realisieren, eine ganz tolle Saison gespielt. Vor einem Jahr haben wir als Aufsteiger und absoluter Liga-Neuling sensationell das TOP4 erreicht. Und jetzt waren wir wieder im TOP4, standen sogar im Endspiel und haben das am Ende nur hauchdünn mit 69:70 verloren. Also auf diese letzten 2 Jahre können wir wirklich richtig stolz sein, so eine tolle Bilanz gelingt nicht vielen Mannschaften.“

Und auch die allgemeine Bilanz zum TOP4 in Berlin, erstmals zusammen mit JBBL und NBBL ausgetragen, fällt sehr positiv aus: „Dieses große Turnier war vom DBB und vor allem vom Ausrichter ALBA Berlin sehr gut organisiert, mit vielen freundlichen und sehr hilfsbereiten Mitarbeitern, da hat alles geklappt, jeder (Trainingszeiten-) Wunsch wurde erfüllt, auch die Live-Übertragungen der Spiele waren richtig gut und professionell, also wir haben uns in Berlin sehr wohl gefühlt.“

Text/Bild: Laszlo Baierle/MTV München Basketball