Die deutsche U20-Nationalmannschaft der Herren hat das renommierte Turgut-Atakol-Turnier in Istanbul auf dem fünften Platz beendet. In der abschließenden Partie gelang dem Team von Bundestrainer Frank Menz nach desaströsem Beginn mit dem 54:47 (2:13, 15:12, 21:10, 16:12) gegen Russland der zweite Sieg und damit ein positiver Turnierabschluss. Ismet Akpinar überragte bei Deutschland (26 Punkte).

Ismet Akpinar, Jonas Grof, Joschka Ferner, Maximilian Ugrai und Mahir Agva begannen für die DBB-Auswahl. In der nahezu menschenleeren 10.000er Arena gerieten die DBB-Korbjäger durch zwei Dreier der Russen schnell mit 0:6 ins Hintertreffen, ließen sich einige bereits sicher geglaubte Rebounds wegnehmen und hatten offensiv noch keine klaren Aktionen anbringen können. Menz reagierte beim 0:8 nach vier Minuten mit einer Auszeit. Erst nach sechs Minuten gelangen Obst die ersten Punkte für sein Team, die Defense hatte sich da bereits deutlich verbessert. Vorne fiel allerdings noch nichts, aber auch die Russen konnten minutenlang nicht punkten (2:8, 8. Min.). Bis zum Viertelende blieb es bei der mehr als mageren Offensivvorstellung der Deutschen (2:13), da half auch eine ordentliche Defense wenig.

Deutschland schenkte den Ball viel zu oft und zu einfach her und konnte so keinen Rhythmus finden. Da Russland aber auch alles andere als überragend agierte, blieb Deutschland zumindest resultatsmäßig einigermaßen im Spiel (4:13, 13. Min.). Der Dreier von Obst zum 9:19 nach 18 Minuten war schon fast wie eine Befreiung und wurde von einem Dunking von Ferner komplettiert. Ganz langsam lief es offensiv etwas besser und die DBB-Auswahl konnte auch einige Fastbreaks erfolgreich abschließen. Zur Halbzeit lautete das sehr ungewöhnliche Resultat 17:25 aus deutscher Sicht. 13 Ballverluste und eine Wurfquote von 35 Prozent (8/23) hatten nicht mehr zugelassen.

Voll motiviert kam das DBB-Team aus der Kabine: Zwei Fastbreaks abgeschlossen durch Akpinar, Ferner markierte nach 22 Minuten das 23:27, Russland nahm eine Auszeit. Der Dreier von Akpinar brachte Deutschland dann ganz nah heran, aber die Russen konnten sich anschließend wieder etwas befreien (26:32, 26. Min.). Es war jetzt eine offene Partie, in der Dino Dizdarevic zwei Freiwürfe zum 30:32 verwandelte (28. Min.) und Akpinar einen weiten Dreier versenkte (33:34, 29. Min.). Den ersten Führungswechsel verantwortete ebenfalls der jetzt überragende Akpinar mit noch einem Distanztreffer (36:34). Endlich belohnte sich die deutsche Mannschaft vorne für ihre ganz starke Defense. Eine tolle Bewegung von Sebastian Heck führte zum 38:35 nach 30 Minuten.

Das Schlussviertel stand dann lange klar im Zeichen der Deutschen. Akpinar netzte zum 41:35 ein, ehe die Russen wieder besser ins Spiel kamen bzw. durch Nachlässigkeiten auf deutscher Seite besser in Spiel gebracht wurden. Aber Akpinar traf jetzt, wie er wollte (44:39, Dreier, 34. Min, 47:41, Dreier, 35. Min.) und hielt sein Team vorne. Nach Ugrais Dreier zum 52:41 (36. Min.) geriet der Sieg nicht mehr in Gefahr, auch wenn Russland noch einmal näher heran kam.

„Es war ganz wichtig für uns, dass wir die ersten 15 Minuten heute gut weggesteckt und weiter an uns geglaubt haben. Die Defense ist trotz unserer Kraftprobleme immer stark geblieben. Insgesamt bin ich mit dem Turnier hier sehr zufrieden. Wir haben nur zwei schlechte Halbzeiten gespielt. Christian Sengfelder ist direkt aus den USA zu uns gestoßen und hat ohne Training gespielt, Daniel Mayr mussten wir langsam und mit nicht mehr als 15 Minuten pro Spiel heranführen und auch für Andreas Obst waren es die ersten Spiele mit uns. Dafür haben wir es sehr gut gemacht“, so Menz nach dem abschließenden Spiel.

Für Deutschland spielten:
Constantin Ebert (s. Oliver Baskets), David Taylor (University of Pacific), Dino Dizdarevic (BCM Bauna/Brose Baskets Bamberg, 6), Joschka Ferner (ratiopharm akademie ulm/Weißenhorn Youngstars, 4), Ismet Akpinar (ALBA Berlin, 26/6 Dreier), Jonas Grof (Phoenix Hagen/Iserlohn Kangaroos), Andreas Obst (Brose Baskets Bike-Cafe Messingschlager Baunach, 7), Sebastian Heck (BIS Baskets Speyer, 4), Maximilian Ugrai (s. Oliver Baskets, 3), Mahir Agva (WALTER Tigers Tübingen), Daniel Mayr (FC Bayern München), Christian Sengfelder (Foto, Fordham University, 4).