Die deutschen U19-Herren sind bereit für die Weltmeisterschaft in Ägypten. Drei Tage vor dem Abflug nach Kairo zeigte das Team von DBB-Bundestrainer Alan Ibrahimagic vor allem in der zweiten Halbzeit eine ordentliche Leistung gegen Japan. Die deutsche Auswahl besiegte das Tam aus Fernost deutlich mit 80:61 (14:19, 24:21, 24:7, 18:14). Erfolgreichster Werfer bei den Deutschen waren Oscar da Silva (Foto oben) und Lars Lagerpusch (mit je 14 Zählern, Foto unten).

Deutschland begann die Partie, die unter der Leitung von FIBA-Schiedsrichterin Anne Panther, Andreas Bohn und Alexander Moskovic stand, mit Isaac Bonga (FRAPORT SKYLINERS), Oscar da Silva (MTSV Schwabing/IBA München), Louis Olinde (Brose Bamberg/Baunach Young Pikes), Nelson Weidemann (FC Bayern München) und Ferdinand Zylka (ALBA BERLIN/Lok Bernau).

Die japanischen Gäste überraschten die deutsche Auswahl mit einem aggressiven Spiel. So holte Hachimura von der Freiwurflinie (0:2, 1. Min.) auch die ersten Zähler des Abends. Auf der anderen Seite sorgten Oscar da Silva, mit einem Lay-up  (2:2, 2. Min.), und Louis Olinde mit einem Halbdistanzwurf für die erste schwarz-rot-goldene Führung (4:2, 3. Min.). Wenig später war da Silva erneut hellwach und war mit einem Tip-in nach dem Fehlversuch von Zylka zur Stelle (6:2, 4. Min.). Auf japanischer Seite lief alles über Hachimura, der als Aktivposten einige Fouls zog. In der fünften Minute war jedoch da Silva hellwach und holte nach einem Steal zwei einfache Punkte (8:4). Nun wurden die japanischen Korbjäger allerdings stärker. Mit zwei guten Szenen von Hachimura und einem Dreier von Nishida nutzten sie Fehler der Deutschen aus (9:11, 7. Min.). Das Team von Alan Ibrahimagic spielte in dieser Phase zu nachlässig. Auch in der Folge lief alles über Japans Nummer neun. Hachimura schoss mit seinem Distanzwurf den Nachwuchs aus Fernost mit 9:15 in Führung (8. Min.). Die ING-DiBa-Korbjäger verlegten zu häufig ihre Chancen (Feldwurfquote von 31 Prozent) und gingen so beim Stand von 14:19 mit Rückstand in die erste Viertelpause.

Auch nach der Pause nutzte Hachimura einen Fehler der Deutschen aus. Oscar da Silva verlor den Ball und so kam der beste Japaner zu seinem 14. Fastbreak-Punkt. Der Münchner machte jedoch seinen Fehler umgehend mit zwei Punkten aus der Nahdistanz wieder gut (16:21, 11. Min.). Das Ibrahimagic Team ließ Japan nun aber bis auf elf Punkte davonziehen, vor allem weil Sugimoto mit einem Dreipunktwurf plus Foulspiel wichtige Zähler markierte. In der Folge schien dem DBB-Team zunächst wenig gegen das von Thorsten Loibl, einem Landsmann, trainierten Mannschaft einzufallen (21:31, 14. Min.). Zwei schnelle Korberfolge von Lagerpusch (23:31, 15. Min., und 25:31, 16. Min.) ließen dann aber die Gesichtszüge auf der deutschen Bank wieder etwas entspannter werden – auch weil Weidemann (mit zwei Freiwürfen) und da Silva ein unsportliches Foul durch Nishida bestraften (29:31, 16. Min.). Nun schien bei den Adlerträgern der Knoten geplatzt: Olinde mit zwei und Lagerpusch mit vier Zählern brachten die erste Führung seit der siebten Minute. Den Dreier vom bislang besten Spieler, Hashimura, egalisierte Weidemann zum 38:36 (18. Min.). Durch weitere Punkte des Gonzaga-Collegespielers Hachimura, der bereits nach 20 Minuten 21 Zähler gesammelt hatte, und Tsuya ging es mit 38:40 in die Kabine.

Der Start in die zweite Halbzeit gehörte nun eindeutig den Hausherren. Zylka (41:40, 21. Min.) und Weidemann (43:40, 22. Min.) stiegen schnell in die Punktejagd ein. Unterbrochen von Hachimura wechselten sich nun Freudenberg und Lagerpusch bei den Korberfolgen ab (53:42, 24. Min.). Nun spielten die letztjährigen AST-Sieger mit breiter Brust und ließen kaum noch japanische Möglichkeiten zu. Nach drei punktlosen Minuten setzte der stark spielende Oscar da Silva nach erfolgreichem Offensiv-Rebound den Nürnberger Moritz Sanders unterm Korb in Szene (58:44, 29. Min.). Dieser konnte die Führung Dank zweier Versuche von der Linie weiter ausbauen, ehe da Silva nach einem Steal in der eigenen Hälfte das 60:44 erspielte (29. Min.). Weiterhin lief bei Japan fast alles über Hachimura, der sich mit einem Dreier zum 62:47 zurückmeldete (29. Min.). Doch durch das ganz starke 24:7-Viertel schien die DBB-Mannschaft bereits das Spiel fest im Griff zu haben.

Im Schlussabschnitt blieb das Bild kaum verändert. Deutschland am Drücker gegen platte Japaner. Freudenberg (64:49), Olinde (66:49) und Sanders (71:49) nutzten dies zu Punkten. Bennet Hundt schraubte nach gut 34 Minuten die Führung auf über 20 Zähler hoch. Außer Hachimuro war die restliche Gästemannschaft fast komplett abgemeldet und so konnte der Halbamerikaner letztlich die deutliche Niederlage, trotz seiner 35 Punkte und 10 Rebounds nicht mehr verhindern. Für Deutschland geht es morgen erneut gegen das japanische Team, ehe es dann am Donnerstag mit den Flugzeug Richtung Kairo geht.

„Wir haben am Anfang wenig Energie aufs Feld gebracht, haben dann aber Gott sei Dank unsere Leidenschaft wiedergefunden und haben so die Japaner überrannt“, resümierte Oscar da Silva nach der Vorstellung.

Für Deutschland spielten: Isaac Bonga (FRAPORT SKYLINERS, 2), Oscar da Silva (MTSV Schwabing/IBA München, 14), Richard Freudenberg (FRAPORT SKYLINERS, 12), Philipp Hadenfeldt (ASC 46 Göttingen/BBT Göttingen), Bennet Hundt (ALBA BERLIN, 5), Louis Olinde (Brose Bamberg/Baunach Young Pikes, 11), Nelson Weidemann (FC Bayern München, 7), Lars Lagerpusch (SG Braunschweig/Junior Löwen Braunschweig/MTV Wolfenbüttel, 14), Moritz Sanders (Nürnberg Falcons BC, 8), Ferdinand Zylka (ALBA BERLIN/Lok Bernau, 7).

Boxscore

 

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