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Vor vollbesetzten Rängen mit lautstarken Fans kämpften die Türken nach ihrer überraschenden Niederlage gegen Finnland von Beginn an mit vollem Einsatz um einen Platz im Viertelfinale. Deutschland wurde ausgepfiffen, aber das ließ Isaiah Hartenstein kalt, der den ersten Dreier versenkte (5:2, 2.). Beide Teams wackelten offensiv, besonders den Türken war der große Druck anzumerken. Lars Lagerpusch traf nach wunderbaren Anspielen von Oscar Da Silva und Ferdinand Zylka zweimal in Folge per Dunking (11:4, 5.), die deutsche Defense stand hervorragend. Hartensteins zweiter Dreier fiel zur 14:6-Führung durch den türkischen Korb, aber anschließend leistete man sich ein paar Unkonzentriertheiten (14:10, 8.). Bis zur Viertelpause hatte die DBB-Auswahl aber wieder alles im Griff (23:12, Dreier Moritz Sanders).
Man fühlte sich fortan wohl zu sicher und ließ die nötige Intensität für einige Zeit vermissen. Die Türkei nutzte das prompt (23:17, 11.). Dann netzte Herkenhoff von „downtown“, aber die Gastgeber kamen weiter zu gelungenen Aktionen. Bennet Hundts (Foto unten) Dreier fiel da genau zur richtigen Zeit (31:21, 14.), war aber letztlich nur eine kurze Unterbrechung des türkischen Laufs (31:27, 15., Auszeit Deutschland). Einfachste Würfe misslangen den Deutschen in dieser Phase, man war völlig von der Rolle, das Publikum wieder voll da (31:29, 17., Auszeit Deutschland). Zylka verschaffte dem DBB-Team mit einem „and one“ wieder etwas Luft (35:31, 18.), die Seiten wurden bei einer deutschen 37:34-Führung gewechselt.
42:35 lautete der Spielstand nach Hundts zweitem Dreier (23.), die DBB-Auswahl bemühte sich ihren Rhythmus wieder zu finden. Hartenstein reboundete konstant und hämmerte vorne einen Dunking durch die Reuse (44:35, 24.). Doch zwei Dreier der Türken machten den frisch erspielten Vorsprung wieder zunichte. Angesichts des klaren Vorsprungs der Griechen gegen Finnland im Parallelspiel ging es für die Türken um den Gruppensieg oder um das Verpassen des Viertelfinales. Nelson Weidemann versenkte einen Dreier aus der Ecke zum 51:43 (27.), doch die Türken blieben dran und kämpften aufopferungsvoll um jeden Ball. Wieder war Weidemann von weit draußen zur Stelle, die große Tiefe der deutschen Bank schien sich durchzusetzen (57:46, 28., and one Kostja Mushidi). Nach drei Vierteln lagen die ING-DiBa-Korbjäger mit 58:50 in Front.
Die ersten Minuten des Schlussviertels gehörten eindeutig den Türken, die mit unbändigem Willem auf 62:61 herankamen (34., Auszeit Deutschland). Wieder hatten die DBB-Youngster den Gegner stark gemacht. Und der wurde jetzt frenetisch unterstützt von seinen Fans. Zylka „stopfte“ einen Fastbreak nach Pass von Hartenstein und Hartensteins Dreier tat den Türken richtig weh: 67:61 (36.). Zylka legte per Dreier nach, dreieinhalb Minuten vor dem Ende war das DBB-Team nach einem 8:0-Lauf wieder Herr der Lage (70:61). Noch einmal setzten die Türken nach, aber der 72:64-„Hammer“ von Hartenstein gut zwei Minuten vor dem Ende war ein echtes Statement. Die Türkei konnte nicht mehr kontern.
„Das war ein guter Kampf. Wir haben uns gut durchgebissen und unsere Emotionen gut im Griff gehabt. Besser geht es ja vom Ergebnis nach der Vorrunde nicht, jetzt nehmen wir, was da kommt und schauen uns das Spiel Spanien gegen Italien an“, so der Bundestrainer nach dem Spiel.
Für Deutschland spielten:
Bennet Hundt (ALBA Berlin, 12), Nelson Jeremias Weidemann (FC Bayern München, 7), Leon Oscar Da Silva (MTSV Schwabing/IBA München, 5), Philipp Hadenfeldt (ASC 46 Göttingen/BBT Göttingen), Louis Olinde (Brose Bamberg/Baunach Young Pikes, 6), Ferdinand Zylka (ALBA Berlin/SSV Lok Bernau, 8), Kostja Mushidi (BC Mega Leks/Serbien, 5), Philipp Herkenhoff (SC RASTA Vechta/Young RASTA Dragons, 3), Lars Lagerpusch (SG MTV Herzöge Wolfenbüttel/Junior Löwen Braunschweig, 6), Moritz Sanders (Igeko Nürnberg Falcons BC/Nürnberger BC, 7), Marten Linßen (Bayer Giants Leverkusen/TSV Bayer 04 Leverkusen, 2), Isaiah Hartenstein (Zalgiris Kaunas/Litauen, 19).
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