Im Rahmen der Länderspielreise nach Ungarn fand heute das erste von insgesamt zwei Testspielen für die U16-Mädchen-Nationalmannschaft statt. In Szekesfehervar endete das Spiel mit einem seltenem Unentschieden. Das Team von Head Coach Heiko Czach erspielt ein 82:82 (11:23, 18:18, 21:11, 25:23, 7:7). Darauf einigten sich beide Teams nach der ersten Verlängerung. Morgen um 16.30 Uhr hoffen die DBB-Mädchen, dass zweite Spiel zu gewinnen und somit den Lehrgang erfolgreich abzuschließen.

Die Gastgeberinnen fanden eindeutig besser in die Partie. Besonders in der Defensive standen die Ungarinnen sicher und erschwerten es dem deutschen Team gute Abschlüsse herauszuspielen. Die deutsche Mannschaft lag früh zurück und lief einem Rückstand hinterher (11:23, 10.). Auch im Spielaufbau gelang es den DBB-Mädchen nicht Kontrolle und Ruhe in das Spiel zu bringen. Mehrfache unnötige Ballverluste (14 Turnover in der ersten Halbzeit) führten zu einfachen Punkten auf der Gegenseite.

Doch in den Anfangsminuten des zweiten Viertels erhöhte die deutsche Auswahl die Intensität und erarbeitete sich gute Abschlüsse in Korbnähe. Auch hinten machte die U16 einen wacheren Eindruck und erzwang schwierige Würfe und Ballverluste aus ungarischer Sicht (24:29, 15.). Trotzdem war die gegnerische Führung vorerst ungefährdet und wurde in den Schlussminuten des zweiten Spielabschnittes sogar noch ausgebaut (29:41, 20.).

Ein außergewöhnliches Spiel

Das deutsche Team musste einen 12-Punkte-Rückstand aufholen und das versuchten sie über einen absoluten Siegeswillen. Der Start der zweiten Halbzeit gehörte ganz klar den DBB-Mädchen. Über Handlungsschnelligkeit und physisches Auftreten startete die deutsche Auswahl einen 13:4-Lauf (42:45, 25.). Nun war es das erste Mal ein Spiel auf Augenhöhe. Beide Teams schenkten sich nichts und kämpften um jeden Ball.

Der vermeintlich letzte Spielabschnitt begann furios und die Mannschaft von Heiko Czach ergriff zum ersten Mal die Führung. Erneut fand das deutsche Team Wege zum Korb und nutzte das gewonnen Momentum aus (66:60, 35.). In den Schlussminuten nahm die Partie an Fahrt auf und beide Nationalmannschaften spielten sich in einen offensiven Rausch. Keiner Auswahl gelang es sich abzusetzen, weshalb das Spiel bei einem Spielstand von 75:75 in die Overtime ging.

In den Extraminuten spiegelte sich der Spielverlauf aus der Schlussphase wieder. Besonders beeindruckend war die Steal-Anzahl der DBB-Mädchen. 28 Mal konnten sie den Ball „stehlen“ und dadurch einfache Punkte im Fastbreak erzielen. Beide Mannschaften kämpften und ließen alles auf dem Feld. Als es nach 45 Minuten 82:82 stand, einigten sich beide Parteien auf ein seltenes Unentschieden. Was für ein Spiel!

Clara Bielefeld
Fotos: Jörn Besuch

Stimme zum Spiel

Head Coach Heiko Czach bewertet das heutige Spiel wie folgt: „Was für ein Fight auf beiden Seiten. Anfangs sind wir ein bisschen hinterhergelaufen. Besonders die Turnover haben weh getan. Im zweiten Viertel haben wir den Kampf aber angenommen und kamen immer besser ins Spiel. Ab dem Moment war es ein Spiel auf Augenhöhe. Es war ein ständiges Hin und Her. Nachdem wir unter Zeitdruck standen, haben wir uns auf ein außergewöhnliches Unentschieden geeinigt. Morgen wollen wir besser mit dem Ball umgehen und unsere Turnover reduzieren. Wir sind in einem Prozess und versuchen Tag für Tag einen Schritt zu gehen. Wenn das klappt und wir genau so kämpfen wie heute, steht einem Sieg nichts im Weg.“

Für Deutschland spielten:

Raili Bast (BBZ Opladen/Cologne Regio Ladies), Clara Bielefeld (Citybasket Recklinghausen/Metropolitan Girls Recklinghausen, 17), Karla Busch (Eintracht Braunschweig/Girls Baskets BS-Wolfenbüttel, 4), Xara Eich (TuS Lichterfelde, 6), Marieke Esser (ALBA BERLIN), Rosalie Esser (ALBA BERLIN, 2), Greta Gomann (BG Bonn 92/Talents Bonn Rhöndorf, 3), Marija Ilic (TG Neuss, 10), Uliana Kolesnyk (TS Jahn München, 4), Luise Linke (SC Rist Wedel, 8), Greta Scholle (TuS Lichterfelde, 15), Lilli Schultze (ALBA BERLIN, 10), Sophie Schuster (BSG Basket Ludwigsburg, 3)