Die deutsche Herren-Nationalmannschaft steht beim 33. Supercup in der Hamburger Barclays Arena im Endspiel (morgen, 18.30 Uhr, Tickets). Gegen die Tschechische Republik setzte sich das Team von Bundestrainer Gordon Herbert heute mit 101:90 (20:21, 36:23, 19:18, 26:28) durch. Der Gegner im Endspiel heißt Serbien, zuvor treffen Italien und die Tschechische Republik im Spiel um Platz drei aufeinander (16.00 Uhr).

Unter den Augen von FIBA-Präsident Hamane Niang starteten Dennis Schröder, Andreas Obst, Franz Wagner, Johannes Voigtmann und Jonas Wohlfarth-Bottermann für Deutschland. Nick Weiler-Babb und Gavin Schilling pausierten hingegen neben Daniel Theis. Das Spiel begann gleich mit mehreren Höhepunkten: Dunk von Wagner auf Anspiel von Schröder, als Foul gepfiffener Block von „WoBo“, „Austänzer“ von Tomas Satoransky, Dreier Schröder: 7:6 (3.). Tschechien wirkte sehr homogen und brachte die DBB-Auswahl in Bedrängnis. Der stark beginnende Wagner netzte einen Dreier zum 12:14 (6.), es war ordentlich Tempo im Spiel. Christian Sengfelder brachte Deutschland per Distanztreffer mit 15:14 in Führung, Tschechien hatte sofort die passende Antwort (8.). Mit 20:21 ging es in das zweite Viertel.

Gute Minuten

Das Spiel verlief weiter auf Augenhöhe (Dreier Obst, 25:23, 12.). Leon Kratzer „ackerte“ erfolgreich, Lo bedankte sich für das „Anspiel“ mit einem Dreier nach sehenswerter Täuschung (28:24). Obst´dritter Dreier fiel durch den gegnerischen Korb, es waren gute Minuten für die deutsche Mannschaft (36:24, Dreier Lo, 13.). Doch ein schneller 6:0-Lauf der Tschechen stoppte das deutsche Momentum sofort wieder (36:30, 14.). Nach fünf unbeantworteten Punkten von Voigtmann hieß es 43:32 (16.). Satoransky kassierte sein drittes Foul, das DBB-Team hatte bis dahin einen guten offensiven Rhythmus. Wagner zauberte und begeisterte das Publikum zum 47:36 und 49:36 (18.). Bis zur Pause hielt der zweistellige Vorsprung vor 5.619 Zuschauern  (56:44).

Satoransky raus

Zu Beginn des dritten Viertels knickte Satoranky um und musste das Feld verlassen. Voigtmann traf im nächsten Angriff zum 59:44. Es sah in diesen Minuten ein bisschen so aus, dass die ING-Korbjäger jetzt „leichtes Spiel“ haben würden. Wagner netzte zunächst von „downtown“ (62:48, 23.), Schröder machte per „and one“ das 65:50 (24.), wieder Wagner per Dreier: 68:53, (25.). Aber Tschechien war nicht aus dem Spiel, sondern nutzte einige Unkonzentriertheiten im deutschen Spiel zum 68:58 (26.). Herbert nahm eine Auszeit, um diese Tendenz zu stoppen. Schröder traf unter dem Korb nach großartigem Anspiel von Lo (71:58, 28.), Johannes Thiemann versenkte einen offenen Dreier, es sah wieder gut aus für Deutschland (74:60, 29.). Vor den abschließenden zehn Minuten stand eine 75:62-Führung auf dem Scoreboard.

Ab ins Finale gegen Serbien

Lo hatte die erste Szene im Schlussabschnitt für sich , als er sich sehenswert gegen gleich mehrere Tschechen durchsetzte. David Krämer ging dreimal an die Freiwurflinie: 80:65 (32.). Die DBB-Auswahl kombinierte wieder flüssig, wenn auch nicht immer mit abschließendem Wurferfolg. Thiemann hatte gute Szenen, Deutschland auch nach 35 Minuten die Kontrolle über das Spiel (85:71). Doch noch immer steckte der Gegner nicht auf (85:75, 36.). Schrecksekunde dann, als Schröder ausrutschte und sich offenbar wehgetan hatte. Nach einem Freiwurf ging er vom Feld. Deutschland blieb aber souverän und nach einem klassischen „Euro step“ von Wagner blus Bonus lautete der Spielstand 91:77 (37.). Deutschland ließ sich auf dem Weg ins Endspiel nicht mehr aufhalten. Den 100. Punkt erzielte Justus Hollatz in der Schlussminute

„Offensiv ein gutes Spiel“

Bundestrainer Gordon Herbert: „Das zweite Viertel war sehr gut. Offensiv haben wir ein gutes Spiel gemacht, defensiv gibt es noch eine Menge zu tun. Wir haben den Ball gut bewegt, den Tschechen aber zu viele offene Würfe gegeben. Wir haben morgen ein gutes Spiel gegen Serbien vor der Brust. Ob Denis spielen kann, wird sich zeigen. Franz ist ein besonderer Basketballspieler, einer der weltbesten in seinem Alter.“

Maodo Lo: „Das hat Spaß gemacht! Wir hatten offensiv viele gute Momente, aber unsere transition defense hat nicht gepasst. Es war ein guter Schritt in die richtige Richtung. Mein Körper kommt besser in Fahrt, ich war schon etwas spritziger heute. Solche Wettkämpfe wie heute helfen in einen Rhythmus zu kommen.“

Für Deutschland spielten:

Justus Hollatz (CB Breogán/ESP, 3), Karim Jallow (ratiopharm ulm, 0), Leon Kratzer (Telekom Baskets Bonn, 2), David Krämer (Basketball Löwen Braunschweig, 4), Maodo Lô (ALBA BERLIN, 13), Andreas Obst (FC Bayern München, 9), Dennis Schröder (Free Agent, 16), Christian Sengfelder (Brose Bamberg, 3), Johannes Thiemann (ALBA BERLIN, 13), Johannes Voigtmann (ZSKA Moskau/RUS, 10), Franz Wagner (Orlando Magic/USA, 26), Jonas Wohlfarth-Bottermann (Hamburg Towers, 2).

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