Das deutsche Universiadeteam kehrt mit der Goldmedaille vom 2017 Borislav Stankovic Cup in Shenzhen/China zurück. Im Finale bezwang die Mannschaft von Bundestrainer Mathias Fischer (Foto unten) Kroatien mit 69:65 (20:16, 12:17, 20:26, 17:6). Auf die meisten Punkte für Deutschland kam heute Robin Amaize (17), der auch zum MVP des Turnieres gewählt wurde.

Verzichten musste Fischer heute auf den verletzten bisherigen Topscorer Johannes Richter, sicher eine erhebliche Schwächung. Wie „gewohnt“ eröffnete Andreas Obst per Dreier, Maximilian Ugrai traf ebenfalls von „downtown“: 6:0 (2.). Ismet Akpinar und Mahir Agva erhöhten auf 10:0, Kroatien wirkte völlig konsterniert. 16:5 hieß es nach Punkten von Till Gloger und Dominic Lockhart (6.). Die nächsten Szenen gehörten dann den Kroaten, die einige deutsche Fehler ausnutzten (16:11, 8.; 18:15, 9.). Insgesamt blieb die Defense im ersten Viertel aber stark (20:16).

Kroatien kam per Dreier heran, offensiv lief es bei der deutschen Mannschaft jetzt unrund. Zu viele Einzelaktionen auf deutscher Seite führten zur kroatischen Führung (20:21, 12.). Sid-Marlon Theis per Zweier und Dreier „reparierte“ umgehend: 25:21, (14.), Akpinar legte einen Dreier drauf. Während es offensiv nach wie vor nicht rund lief, konnte man sich auf die variable deutsche Defense weitgehend verlassen, auch wenn Kroatien einen Dreier zum 30:28 netzte (19.). Zur Pause lagen die Kroaten wieder knapp vorne: 32:33.

Zu Beginn des dritten Viertels machte Deutschland vor 3.500 Zuschauern den Gegner stark, indem man ihm mehrere Offensivrebounds gestattete (32:37, 22.). Das DBB-Team haderte zu viel mit den Entscheidungen der Schiedsrichter, hielt aber durch Ugrai und Agva zunächst Anschluss (36:40, 23.). Der Dreier der Kroaten zum 36:45 tat richtig weh, der Gegner drohte jetzt zu enteilen (25.). Die ING-DiBa-Korbjäger mobilisierten alle noch vorhandenen Kräfte und blieben in Reichweite (45:52, Amaize, 28.). Glogers Dreier traf zum 48:52 (29.), nach drei Vierteln war noch nichts verloren (52:59, Dreier Theis und Dreier Kroatien kurz vor der Sirene).

Amaize besorgte das 56:59 (31.), aber dann hatte man die transition defense offenbar vergessen: 56:63 (32.). Kroatien verteidigte seinen Vorsprung und konnte auf einen großen Vorteil bei den Rebounds bauen. Aber Deutschland suchte seine letzte Chance und biss sich noch einmal in die Partie hinein (61:65, Dreier Amaize, 35.). Lockhart verkürzte an der Freiwurflinie (63:65, 37.), das Spiel war wieder völlig offen. Mehrere Chancen zum Ausgleich wurden vergeben, ehe Amaize das 65:65 besorgte (38.). Kroatien vergab zwei Freiwürfe, Akpinar netzte den Dreier zum 68:65 (1´12). 18 Sekunden vor dem Ende vergab Kroatien einen Dreier, Lockhart wurde an die Freiwurflinie geschickt: ein Treffer zum 69:65 (´16). Kroatien schaffte es nicht mehr zu kontern.

„Die Mannschaft hat ein unglaubliches Spiel abgeliefert. Für Johannes Richter sind andere Spieler in die Bresche gesprungen. Wir haben toll gekämpft und einen Elf-Punkte-Rückstand aufgeholt. Am Ende haben wir den Ball hervorragend bewegt und souverän gewonnen. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, die in kurzer Zeit zu einer echten Einheit geworden ist und eine super Teamchemie entwickelt hat“, freute sich Mathias Fischer.

Für Deutschland spielten:
Mahir Agva (Gießen 46ers, 6), Ismet Akpinar (ratiopharm Ulm, 10), Robin Amaize (medi Bayreuth, 17), Till Gloger (Mitteldeutscher BC, 5), Jonas Grof (Phoenix Hagen), Stefan Ilzhöfer (Römerstrom Gladiators Trier), Dominic Lockhart (BG Göttingen, 8), Lukas Meisner (Cloumbia University/USA), Andreas Obst (Oettinger Rockets, 6), Sid-Marlon Theis (Walter Tigers Tübingen, 10), Maximilian Ugrai (Science City Jena, 5), Fabian Bleck (Eisbären Bremerhaven, 2).

Boxscore

Das Team wurde betreut von Delegationsleiter Werner Lechner (DBB-Vizepräsident), Bundestrainer Mathias Fischer, Assistenztrainer Boris Kaminski, Teamarzt Maximilian Schenke und Physiotherapeut Bogdan Suciu.