Mit einem Sieg sind die deutschen U16-Mädchen in die Platzierungsrunde bei der Europameisterschaft im nordmazedonischen Skopje gestartet. Gegen die Mannschaft aus der Türkei setzten sich die ING-DiBa-Korbjägerinnen von Bundestrainer Heiko Czach am heutigen Abend mit 62:49 (10:8, 22:5, 15:20, 15:16) durch. Mit einer deutlich verbesserten Offensivleistung und einer insbesondere im zweiten Viertel phänomenalen Defensive war der Grundstein für den wichtigen Sieg schnell gelegt. Als beste Werferin ragte Lina Sontag (zehn Punkte) aus der guten Mannschaftsleistung hervor. Am Donnerstag um 21 Uhr geht es dann gegen Griechenland.

Bundestrainer Heiko Czach schickte zu Beginn der Partie erneut Praise Egharevba, Paula Graichen, Martha Pietsch, Lina Sontag und Franka Wittenberg auf das Parkett. In den ersten Minuten brachten beide Mannschaften offensiv zunächst wenig zu Stande: nach vier Minuten waren die Türkinnen lediglich einmal von der Freiwurflinie erfolgreich. Deutschland hatte – wie bereits in den letzten Spielen – mit einer schwachen Trefferquote und einer nicht unerheblichen Anzahl an Ballverlusten zu kämpfen. Nach fünf Minuten war der deutschen Mannschaft noch immer kein Treffer geglückt – man lag 0:3 zurück. Martha Pietsch machte die ersehnten ersten Punkte für die ING-DiBa-Korbjägerinnen und traf von der Freiwurflinie zum 2:3. Bei den DBB-Mädchen schien aber nun der Knoten geplatzt zu sein, nachdem Praise Egharevba erfolgreich zum Korb zog und kurz danach Olivia Borsutzki nach Pietsch-Pass einen Distanzwurf versenkte, war das Spiel gedreht (7:5, 7. Min). Nach der türkischen Auszeit entwickelte sich ein offener Schlagabtausch zwischen den beiden Teams, bei dem Deutschland nach zehn Minuten knapp mit 10:8 die Nase vorn hatte.

Eine ganz starke Phase hatte die deutsche Mannschaft zu Beginn des zweiten Viertels: Clara Wilke traf doppelt aus der Distanz, Frieda Bühner blieb cool von der Freiwurflinie und Lilli Frölich zog erfolgreich zum Korb. Beim Stand von 19:10 für Deutschland nahm der türkische Trainer eine Auszeit, doch auch danach dominierten die DBB-Mädchen das Geschehen. Nicht nur offensiv lief der Ball gut, auch defensiv stand die Mannschaft von Bundestrainer Czach sehr gut und ließ die Türkinnen nicht mehr zur Entfaltung kommen. Lina Sontag und Helen Spaine erhöhten auf 27:10 (16. Min) – Deutschland spielte sich in einen Rausch. Vor dem Seitenwechsel hatte sich die deutsche Mannschaft bereits einen beachtlichen Vorsprung erspielt – beim Stand von 32:13 ging es in die Kabinen.

Wilke traf direkt zu Beginn der zweiten Halbzeit und setzte damit bereits ein Zeichen. Die Türkinnen wirkten engagiert und versuchten auf unterschiedlichsten Wegen zum Erfolg zu kommen, doch die deutsche Defensive agierte souverän und durchsetzungsstark. Offensiv konnten sich die deutschen Spielerinnen das Selbstbewusstsein, das in den letzten beiden Spielen gelitten hatte, wiederholen. Bühner und Sontag trafen zum 39:13, und auch Egharevba hielt die Türkinnen, die nun das ein oder andere Erfolgserlebnis hatten, weiter auf Abstand (41:18, 24. Min). Bundestrainer Czach konnte munter durchwechseln, heute Abend lieferten auch die Bankspielerinnen ab (Borsutzki und Frölich zum 45:26, 27. Min). Vor Beginn der letzten zehn Minuten lag Deutschland mit 47:33 in Führung.

In den letzten Minuten des dritten Viertels hatten die Türkinnen noch einmal verkürzen können. Zeit für die deutsche Mannschaft, zu Beginn der finalen zehn Minuten ein Zeichen zu setzen. Doch zunächst kam die Türkei zu vier Punkten in Serie ehe Spaine einen wichtigen Wurf von jenseits der Dreipunktelinie verwandelte (50:37, 33. Min). Dennoch blieb es spannend, die DBB-Mädchen wirkten nervös und versäumten es, die Vorentscheidung zu suchen. Die Türkinnen blieben in Lauerstellung und kamen weiter heran (54:43, 37. Min). Die Punkte von Sontag brachten etwas Ruhe rein, drei Minuten vor Spielende traf die heute starke Borsutzki zudem zum 58:43. Bundestrainer Czach nahm knapp zwei Minuten vor dem Abpfiff der Partie noch einmal eine Auszeit, kurz danach machte Franka Wittenberg den Sack zu (60:45). Am Ende konnte die deutsche Mannschaft nach zwei Niederlagen hintereinander wieder über einen Sieg jubeln. Mit 62:49 setzte sich Deutschland gegen die Türkei durch.

„Natürlich war es wie erwartet ein Nervenspiel. Wir haben von Anfang an gut verteidigt, aber auch erst einmal garnichts getroffen und keinen Rhythmus bekommen. Die Türken haben viel gewechselt in der Verteidigung und uns das Leben schwer gemacht. Aber dann haben wir Stops generiert und diese erfolgreich mit Fast-Breaks abgeschlossen und konnten uns so ein bisschen absetzen. Dann haben wir wirklich ein tolles zweites Viertel gespielt, da haben wir uns in der Halbzeit auch vorgenommen, daran anzuknüpfen. Aber wie das nunmal in so einem Spiel ist, treffen die Türkei ein paar Würfe und geben Gas. Wir haben aber gut dagegengehalten und gekämpft. Leider haben wir eine Verletzung zu beklagen mit Olivia Borsutzki, da gucken wir mal genau, was das ist. Wir freuen uns jetzt auf jeden Fall auf die Spiele um Platz 9 bis 13 und werden alles geben, den 9. Platz zu erreichen!“, so ein kämpferischer Bundestrainer Heiko Czach.

Für Deutschland spielten:

Olivia Borsutzki (TS Jahn München, 7), Frieda Bühner (Osnabrücker SC/Panthers Academy Osnabrück, 7), Praise Egharevba (TS Jahn München/TSV München Ost, 5), Hilke Feldrappe (TuS Lichterfelde Berlin), Lilli Frölich (ChemCats Chemnitz, 6), Paula Graichen (TS Jahn München), Martha Pietsch (TuS Lichterfelde Berlin, 5), Lina Sontag (TuS Lichterfelde Berlin, 10), Helen Spaine (TuS Lichterfelde Berlin, 8), Genevive Wedemeyer (BG Hamburg-West, dnp), Clara Wilke (ALBA Berlin, 9), Franka Wittenberg (MTV Wolfenbüttel/Eintrach Braunschweig LionPride, 5).

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