Der erste EM-Sieg steht für das Team von Bundestrainer Patrick Femerling zu Buche. Die U18-Jungen siegten mit 79:64 (22:15, 20:16, 15:19, 22:14) gegen die Türkei. Bester deutscher Werfer wurde Jordan Samare (RheinStars Köln, Foto) mit 16 Punkten. Am Dienstag wartet im Achtelfinale mit Frankreich dann der nächste dicke Brocken.

Femerling ging mit der Starting-Five bestehend aus Julius Böhmer (SC Heuchelhof/s.Oliver Würzburg Akademie), Ariel Hukporti (Porsche BBA Ludwigsburg), Erik Penteker (ALBA Berlin), Luc van Slooten (SC RASTA Vechta/Young Rasta Dragons) und Lennart Weber (FC Bayern München) ins Match.

Zunächst dauerte es anderthalb Minuten, bis die ersten Punkte fielen, dann stopfte Hukporti nach Böhmer-Zuspiel jedoch sehenswert zum 2:0 (2.). Eine Minute später nutzten die Türken einen Fehlpass zum Fastbreak aus (2:4, 2.), den Weber allerdings umgehend ausglich. Mit zwei guten Aktionen gingen die Südeuropäer jedoch wieder in Führung (4:8, 4.). Auch wenn der deutsche Nachwuchs häufig über Rebounds zu zweiten Chancen kam, waren es vor allem die Wurfquoten (27 % Zweier, 0/4 Dreier), die Probleme machten. Mit zwei Layups von Feneberg und Schaum glichen die ING-DiBa-Korbjäger dennoch bald aus (8:10, 7.). Der Frankfurter war es dann auch, der die erste DBB-Führung erspielte (12:10, 7.). Mit einem Dreier von Feneberg wurde diese sogar auf 15:12 ausgebaut (8.). Nach zwei Körben von Hoffmann und Samare ließ sich diese nach neuen Minuten sogar als komfortabel bezeichnen (19:12). Grund genug für eine türkische Auszeit. Nachdem Tarla kurzzeitig den Halbmond wieder bis auf vier Zähler herangebracht hatte, markierte Sonnefelds Distanztreffer das 22:15.

Erstes Zählbares brachte die türkische Auswahl im zweiten Abschnitt zu Stande (22:17, 11.). Nachdem Hukporti van Slooten vorbildlich an der Dreierlinie freigestellt hatte, ließ sich der Vechteraner nicht lange bitten und netzte dann jedoch zum 25:18 (12.) ein. Viel umjubelt war kurze Zeit später auch van Slootens Block (12.). Die Partie entwickelte sich weiter auf Augenhöhe bis Webers Downtown-Treffer seinen Farben wieder etwas Luft verschaffte (28:20, 13.). Nach einem starken deutschen Ballgewinn, den Rapique mit einem Fastbreak abschloss, stand es plötzlich 30:21 (15.). Die Konkurrenz ließ allerdings nicht locker und so konnte Gorener bereits in der selben Minute wieder den Anschluss herstellen (30:26, 15.). Nun brachte Baggette den Ball für Schwarz-Rot-Gold in der Reuse unter, so dass es mit 36:31 in die letzten zwei Minuten der Halbzeit ging. Diese gehörten ganz klar den ING-DiBa-Korbjägern. Zunächst war es erneut der Bamberger Bagette, der für das 38:31 sorgte. Ein artistischer Korb von Samare, sowie ein weiterer Layup des Kölners krönte noch einmal die starken Schlussminuten und schraubten das Polster in den zweistelligen Bereich (42:31).

Zwei Freiwürfe von Böhmer eröffneten die zweite Halbzeit (44:31, 2.). Wenig später musste Hukporti mit bereits seinem fünften persönlichen Foul auf die Bank (23.). Offensiv mühten sich beide Seiten stark ab. Van Slooten gelangen zwei der in dieser Phase wenigen Punkte (46:33, 24.). Nur selten kam es so zu solch einfachen Punkten, wie nach Pentekers Ballverlust, den die Türkei mit dem Fastbreak zum 46:35 bestrafte. Lediglich insgesamt elf Punkte standen für beide Mannschaften nach fünf Minuten auf dem Spielberichtsbogen (48:38). Bayraktar zeigte dann aber mit einer überragenden Penetration sein gesamtes Können (48:40, 26.). Vier weitere Zähler öffneten den Jungs in rot-weiß wieder die Tür zurück in die Partie (48:44, 28.). Femerling reagierte mit der Auszeit. Doch auch in der Folge blieb das Match vollkommen offen. So mussten vier Freiwürfe von Rapieque für das 54:46 (28.) herhalten. Wenige Sekunden vor dem Ende der dritten zehn Minuten verwandelte Samare einen ganz wichtigen Layup zur 57:50-Führung, mit der es auch in das Schlussviertel ging.

Hier setzte der DBB-Nachwuchs seinen Gegner früh unter Druck und hatte nun das Glück des Tüchtigen. Van Slooten bekam nach zwei erfolglosen Nahdistanzwürfen die Chance zu zwei Freiwürfen, von denen er einen machte (59:52, 32.). Baggette zog nun unwiderstehlich zum Korb und belohnte sich für seinen Drive mit zwei Punkten (61:52, 33.). Feneberg und Penteker beruhigten langsam die Nerven ihres Coaches – mit ihren fünf Punkten ging der Vorsprung in eine immer sicherere Region (68:54, 35.). Auch in der Schlussphase ließen die U16-Jungs nichts mehr anbrennen und feierten so rechtzeitig zum Abschluss der Vorrunde ihren ersten EM-Sieg. Am Dienstag geht es für den Nachwuchs dann in der K.o.-Runde gegen Frankreich.

„Die Jungs haben von Anfang an gut gespielt und stark verteidigt. Heute war sicherlich auch einiges an Wut im Bauch. Der Sieg gegen diese sehr gute Mannschaft war vor allem für unsere Moral sehr wichtig“, so DBB-Bundestrainer Patrick Femerling.

Für Deutschland spielten:
Elias Baggette (Brose Bamberg, 15), Julius Böhmer (SC Heuchelhof/s.Oliver Würzburg Akademie, 2), Ariel Hukporti (Porsche BBA Ludwigsburg, 3), Erik Penteker (ALBA Berlin, 8), Evans Rapieque (ALBA Berlin, 4), Calvin Schaum (Eintracht Frankfurt/FRAPORT SKYLINERS, 4), Luc van Slooten (SC RASTA Vechta/Young Rasta Dragons, 9), Lennart Weber (FC Bayern München, 4), Linus Hoffmann (Hamburg Towers/Piraten Hamburg/SC Rist Wedel, 2), Christian Feneberg (POST SV Nürnberg/TenneT young heroes, 9), Jordan Samare (RheinStars Köln, 16) und Jannis Sonnefeld (Eisbären Bremerhaven, 3).

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