Bei der 35. Deutschen Meisterschaft der Männer AK Ü55 bei der SG TuS Lichterfelde ging zum zweiten Mal nach 2018 ein volles Teilnehmerfeld mit 16 Teams an den Start. Es hatten sogar 18 Teams gemeldet, wodurch eine Qualifikation gespielt werden musste, bei der sich die SG BG Köln und die SG Feuerbach durchsetzen konnten.

Trotz des Alters der Spieler zwischen Mitte 50 und Mitte 60 war der Ehrgeiz immer noch ungebrochen. Es gab keine einfachen Spiele, was zunächst der seit drei Jahren ungeschlagene Titelverteidiger DJK Köln-Nord hautnah erleben musste. Immer in Führung liegend, kassierten die Kölner sechs Sekunden vor Schluss einen Dreier von TuSLi zum 32:33, was zur ersten Niederlage führte. Danach hielten die Kölner sich aber schadlos, die folgenden Gegner wurden alle besiegt und man war wieder wie erwartet auf Endspielkurs.

Schon im Viertelfinale trafen die Mitfavoriten der SG Oldenburg und des DBV Charlottenburg aufeinander. Hier behielten die Oldenburger in einem verkrampften Spiel mit 32:29 die Oberhand. Die SG Krofdorf siegte knapp gegen den TV Langen mit 26:24, die KuSG Leimen besiegte den Vorjahresfinalisten SG Saarlouis ebenfalls knapp mit 28:26. Das vierte Viertelfinale war ein Kölner Derby DJK Köln-Nord gegen die BG Köln und endete 31:17.

Somit kam es im Halbfinale zu den Spielen KuSG Leimen gegen SG TSV Krofdorf sowie DJK Köln-Nord gegen die SG Oldenburg. Krofdorf, mit Spielern des VfB Giessen und des BBC Bayreuth verstärkt, setzte sich knapp erst in der Verlängerung mit einem 38:36 durch und traf im Endspiel auf die Kölner, die gegen Oldenburg mit 29:19 gewannen.

Das Endspiel war ein echter Thriller, ging unentschieden in die letzte Spielminute und als ehemaliger Kapitän der Nationalmannschaft gewohnt Verantwortung zu übernehmen, war es Michael Pappert, der eine Sekunde vor Schluss den entscheidenden Wurf zum 39:37 von seiner Lieblingsposition versenkte. Damit war DJK Köln-Nord der alte und neue Deutsche Meister.

Die SG TuS Lichterfelde hat als Gastgeber das Kunststück fertig gebracht, nur die erste und die letzte Mannschaft des Feldes geschlagen zu haben und darf sich damit trösten, ab sofort offiziell als „Deutscher Meister Sieger Besieger“ zu gelten, die T-Shirts mit diesem Aufdruck sollen demnächst im freien Handel erhältlich sein. Insgesamt war es ein sehr schönes Wochenende mit der „Players Night“, einem gemeinsamen Essen aller Mannschaften am Samstag, sehr fairen Spielen, wenigen Verletzungen (wir wünschen John und Luis schnelle Genesung!), es gab viele ehemalige Spitzenspieler des deutschen Basketballs aus der 1. und 2. Liga und der Nationalmannschaft zu bewundern, es war wie ein Klassentreffen, bei dem viele sich kannten und wieder erkannten und sich darauf freuen, sich 2020 in Hochheim am Main wieder mit den anderen messen zu können.
Frithjof Laaser

Bildzeile: Die beiden Finalisten DJK Köln-Nord und die SG Krofdorf mit Oldie-Sprecher Helmut Keil, Foto Susanne Rehm