Die 3×3-Damen und -Herren des Deutschen Basketball Bundes haben beim FIBA 3×3 Europe Cup Qualifier den Europe Cup in Amsterdam (Europameisterschaft) verpasst. Das Event fand in Escaldes-Engordany/Andorra statt. Die Damen schieden letztlich mit einer 10:18-Niederlage gegen die Slowakische Republik aus dem EM-Rennen aus, die Herren unterlagen 16:18 im entscheidenden Spiel gegen Slowenien.

Es ging in Andorra um die Qualifikation zum FIBA 3×3 Europe Cup 2017 vom 7.-9. Juli 2017 in Amsterdam. Bei den Damen gingen neun Teams an den Start, von denen sich die besten fünf qualifizierten. Bei den Herren waren es zwölf Teams, die besten sechs davon sind in Amsterdam dabei.

Am zweiten Tag stand für die DBB-Damen zunächst das letzte Vorrundenspiel gegen Estland auf dem Programm. Darin ging es um eine bessere Ausgangsposition für das Viertelfinale. Nach schwachem Beginn – es wollte einfach kein Wurf fallen – drehte das DBB-Team ein 0:3 (3.) unter anderem mit zwei „Dreiern“ von Mary-Ann Mihalyi und Wiebke Bruns zur 5:3-Führung nach fünf Minuten. Doch Estland schüttelte sich einmal und erzielte fünf Punkte in Folge, die Vorentscheidung (5:8, 7.). Deutschland hatte einfach zu große Probleme im Abschluss, während es beim Rebound und in der Defense ganz gut aussah. In den letzten Minuten bauten die Estinnen den Vorsprung gegen aufopferungsvoll kämpfende Deutsche noch aus (9:16). „Das war taktisch und kämpferisch eines unser besten Spiele. Ein Lob geht an die Mannschaft, die aus den gestrigen Fehlern die richtigen Schlüsse gezogen hat. Das Endergebnis ist zu hoch und spiegelt den Verlauf nicht wieder“, so Bundestrainer Christian Steinwerth.

Damit ging es im Viertelfinale gegen Italien. Dort war man erwartungsgemäß ohne Chance. Die sehr cleveren und bestens eingespielten Italienerinnen hatten nur ganz zu Beginn einige Probleme mit den gut verteidigenden DBB-Damen. Die hatten einmal mehr Probleme sich offensiv zu behaupten, kämpften aber bis zum Schluss unermüdlich. Nach dem 1:3 (2.) ging es über 1:12 (6.) zum Endstand von 4:20. „Wir hatten uns viel vorgenommen, aber Italien war zwei Nummern zu groß und in allen Belangen überlegen“, musste Steinwerth zugeben.

Im ersten Spiel um den ersehnten Platz 5 hieß der Gegner Slowakische Republik. Beide Teams begannen nervös und brachten zunächst keine Punkte auf die Anzeigetafel. Dann platzte beim deutschen Team der Knoten und urplötzlich lag man nach Punkten von Caroline Van der Velde (Foto re.) und Viktoria Jäger mit 4:0 in Führung (3.). Doch die Slowakinnen trafen jetzt drei „Dreier“ in Folge. Bis zum 6:7 durch Jäger (5.) war die Partie völlig offen. Dann zog die Slowakische Republik, die es überwiegend aus der Distanz versuchte, vorentscheidend auf 6:12 davon (6.). Beim 8:13 durch Van der Velde keimte noch einmal etwas Hoffnung auf, aber der Gegner hatte immer die passende Antwort gegen alles versuchende DBB-Damen. Letztlich schaffte man die erhoffte Qualifikation zum Europe Cup nicht (10:18).

„Wir sind enttäuscht, dass wir die EM-Teilnahme nicht realisieren konnten. Ich kann der Mannschaft aber keinen Vorwurf machen, was Kampf und Einstellung angeht. Das Resultat spiegelt letztlich den aktuellen Leistungsstand wieder, noch sind wir nicht auf TOP12-Niveau“, bilanzierte Steinwerth abschließend.

Für Deuschland spielten:
Wiebke Bruns (Barmer TV), Viktoria Jäger (SG Bergische Löwen), Caroline Van der Velde (Herner TC), Mary-Ann Mihalyi (TK Hannover).

Die deutschen 3×3-Herren hatten zuerst das Viertelfinale gegen Lettland zu absolvieren. Und sie legten sich mit vollem Einsatz in die Partie. Trotzdem schien das Spiel beim 2:7 nach vier Minuten frühzeitig zu entgleiten. Doch ein starker Sebastian Schmitt und Noah Kamdem trafen zum 6:7 (5.). Die erfahrenen und sehr kompakten Letten hatten die passende Antwort, aber nach einem Dunking von Pal Ghotra (Foto oben) stand es 8:11 (6.). Ein „Dreier“ von Schmitt zum 10:13 machte noch einmal Hoffnung (7.), aber letztlich reichte es für die junge deutsche Mannschaft nicht den Favoriten zu gefährden.

Das entscheidende Spiel um die EM-Quali stand an. Slowenien ging als Favorit in die Begegnung. Aus einem schnellen 0:3-Rückstand machten couragierte DBB-Korbjäger um Kamdem ein 5:3 (3.). Dann verletzte sich ein Slowene, sodass der Gegner über sieben Minuten ohne Wechsel zuende spielen musste. Beim 6:3 sprach so plötzlich viel für die DBB-Herren, die sich aber fünf Punkte in Serie „fingen“ (6:8, 5.). Die letzte deutsche Führung schaffte Schmitt per „Dreier“ zum 9:8, aber es blieb hochdramatisch. Sollte die Kraft bei den Slowenen noch einmal eine Rolle spielen? Kamdem verkürzte mit seinem zweiten Dunking auf 16:17 (´52), die Niederlage fiel anschließend sehr unglücklich aus (16:18).

„Ich bin mit der Mannschaft hier sehr zufrieden. Wir hatten im letzten Spiel den WM-Vierten am Rande des Ausscheidens, da kann ich nichts Negatives sagen. Ich bin zuversichtlich, dass unserer Mannschaft wegen ihrer Jugend die Zukunft gehört. Sie hat hier wichtige Erfahrungen gesammelt, die ihr bei den kommenden Aufgaben sicher helfen werden“, so Bundestrainer Kay Blümel.

Für Deutschland spielten:
Pal Ghotra (BC Nürnberg Falcons), Noah Kamdem (SG Urspringschule), Sebastian Schmitt (Eisbären Bremerhaven), Moritz Trieb (medi bayreuth).

Begleitet wurden die Teams von Delegationsleiter Rüdiger Jacob, Bundestrainer Kay Blümel, Assistenztrainer Christian Steinwerth und Physiotherapeutin Andrea Bauer.

Ergebnisse
Damen:
Deutschland – Türkei 14:12
Deutschland – Ungarn 10:18
Deutschland – Andorra 12:11
Deutschland – Estland 9:16
Viertelfinale: Deutschland – Italien 4:20
Spiel um Platz 5-8: Deutschland – Slowakische Republik 10:18

Herren:
Deutschland – Israel 16:15
Deutschland – Russland 9:17
Viertelfinale: Deutschland – Lettland 13:21
Spiel um EM-Quali: Deutschland – Slowenien 16:18

Weitere Informationen zum Turnier gibt es hier.