„Erfolgreich ins Reich der Mitte“, könnte das Motto der A2-Nationalmannschaft um Mahir Agva (Foto) sein, die am Samstagabend in Richtung Shanghai abhebt. Gegen 22 Uhr startet das Team von Bundestrainer Mathias Fischer am Frankfurter Flughafen. Vom Flugplatz in Shanghai sind es noch etwa 100 Kilometer zum Spielort in der Millionenstadt Suzhou. Vor Ort haben die Spieler und Betreuer noch zwei Tage Zeit sich zu akklimatisieren, bevor das internationale Turnier mit sieben weiteren Nationalmannschaften beginnt. Nach einer Gruppenphase, die vom 17. bis zum 19. Juli ausgetragen wird, stehen am 21. und 22. Juli die Überkreuz- und Finalspiele an.

Die Gruppengegner der Deutschen sind China, Nigeria und Tschechien. In der KO-Phase könnte man auf Australien, Iran, Polen oder die USA treffen. „Die anderen Teams einzuschätzen ist sehr schwer“, gibt Bundestrainer Fischer zu und ergänzt: „Nicht überall gibt es A2-Nationalmannschaften, sodass wir teilweise auch auf Spieler aus A1- und U20-Teams treffen werden.“  Vor Ort kommt also viel Sichtungsarbeit auf ihn und seinen Assistenten Stephen Arigbabu zu. Auch die Spieler müssen sich zügig als Mannschaft zusammenfinden. „Wir sind gespannt, wie schnell das geht. Zwar haben wir in China noch einige Trainingseinheiten, die Spieler haben in dieser Konstellation zuvor aber noch nie zusammen gespielt“, so der Bundestrainer.

Die Ziele für das Turnier sind für Fischer (Foto) eindeutig: „Wir wollen allen Athleten Spielzeit und Verantwortung geben, trotzdem wollen wir so viele Spiele wie möglich gewinnen.“ In seinen Augen sei die A2-Nationalmannschaft der perfekte Ort für Spieler, die Potenzial besitzen, den Sprung in den A-Kader aber noch nicht geschafft haben. Sie könnten dort internationale Erfahrung sammeln und ihr Können unter Beweis stellen. Den Trainern gebe sie die Möglichkeit auch die Entwicklung der Spieler einzuordnen, die zurzeit in Übersee aktiv sind. Gerade in einem Jahr ohne Universiade sei es wichtig, die Spieler mindestens einmal zusammen zu holen. Dafür seien die Turniere im Sommer perfekt.

Auf den drohenden Jetlag angesprochen – immerhin sind die Chinesen uns sechs Stunden voraus – sagt Fischer: „Jeder Spieler reagiert unterschiedlich auf die Belastung, manche finden schnell den neuen Rhythmus, andere brauchen länger.“ Sein eigenes Rezept gegen die Schlaflosigkeit hat der Übungsleiter bereits: „Ich plane in der Nacht vor dem Flug wenig zu schlafen, sodass ich, während wir in der Luft sind, schlafen kann. Wir kommen dann nachmittags in China an. Hoffentlich kann ich dann am Abend normal einschlafen.“ Für diejenigen, die unterwegs nicht schlafen können, habe er alle taktischen Varianten in einem Playbook zusammengefasst. Diese sollen zum Erkenntnisgewinn und Zeitvertreib gelesen werden.

Für Deutschland nach China reisen:

Mahir Agva (GIESSEN 46ers), Joschka Ferner (Crailsheim Merlins), Luis Figge (Löwen Braunschweig), Jonas Grof (Phoenix Hagen), Philipp Hartwich (Portland Pilots/USA), Haris Hujic (EWE Baskets Oldenburg), Lukas Meisner (Columbia University/USA), Keneth Ogbe (Alba Berlin), Johannes Richter (s.Oliver Würzburg), Christian Sengfelder (Löwen Braunschweig), Bazoumana Koné (Löwen Braunschweig), Till Gloger (Gladiators Trier), Karim Jallow (FC Bayern Basketball)

Das Team wird betreut von Bundestrainer Mathias Fischer, Assistenztrainer Stephen Arigbabu, Physiotherapeut Ulf Staudenmeyer, Teamarzt Dr. Daniel Hensler sowie Teambetreuer Bogdan Suciu. DBB-Vizepräsident Prof. Lothar Bösing ist der Delegationsleiter.

Spielplan (deutsche Zeiten)
Di., 17. Juli 2018, 14.00 Uhr: Deutschland – China
Mi., 18. Juli 2018, 8.00 Uhr: Deutschland – Tschechien
Do., 19. Juli 2018, 8.00 Uhr: Deutschland – Nigeria
Sa., 21 Juli 2018: Überkreuzspiel
So., 22. Juli 2018: Platzierungsrunde

Historisches

Heute vor drei Jahren sicherte die A2 bei der Universiade in Gwangju/Südkorea mit einem Halbfinalsieg (Video) über Brasilien die Silbermedaille. Im Finale musste man sich erst nach zweifacher Verlängerung dem Team aus den USA geschlagen geben.