Die in den letzten Jahren an die Öffentlichkeit gekommenen Fälle von sexualisierter Gewalt im Sport stellen den organisierten Sport vor die Herausforderung, Maßnahmen zur Prävention zu entwickeln. Gleichzeitig sind Trainer*innen zunehmend verunsichert, da Fragen aufkommen, wie viel Nähe und Distanz zwischen Trainer*innen und Athlet*innen angemessen ist, wie ein vertrauensvolles und sicheres Umfeld für junge Athlet*innen geschaffen werden kann und wie sich Trainer*innen gleichzeitig selbst vor falschen Verdachtsäußerungen schützen können.

Die Stärkung der Handlungssicherheit von Trainer*innen zur Prävention von sexualisierter Gewalt und die Vermittlung von Handlungsstrategien zum angemessenen Umgang mit Nähe und Distanz sind die Ziele des Projektes „Trainer*innen als zentrale Akteur*innen in der Prävention sexualisierter Gewalt: Umgang mit Nähe und Distanz im Verbundsystem Nachwuchsleistungssport“ (TraiNah), das von der Deutschen Sporthochschule Köln in Kooperation mit dem Uniklinikum Ulm durchgeführt wird. Das Projekt wird vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft für die Dauer von zwei Jahren gefördert.

Um diese Ziele zu erreichen und die Perspektive der Trainer*innen und Athlet*innen im Nachwuchsleistungssport einzubeziehen, wurden zunächst qualitative Interviews durchgeführt. Im zweiten Schritt wird nun eine Online-Befragung gestartet. Diese richtet sich an Trainer*innen ab 18 Jahren sowie an Athlet*innen ab 16 Jahren. Verfügbar sind die Online-Befragungen für Trainer*in-nen unter https://ww2.unipark.de/uc/TraiNah_Train/ und für Athlet*innen unter https://ww2.unipark.de/uc/TraiNah_Athl/ .

Die Ergebnisse der Online-Befragungen werden als wichtige Grundlage für die Konzeption von Schulungen für Trainer*innen im Umgang mit Nähe und Distanz im Nachwuchsleistungssport verwendet. Zudem geben sie Hinweise auf die Gestaltung von Nähe und Distanz im organisierten Sport in Deutschland.

Zentrale Kooperationspartner für das Projekt „TraiNah“ sind die Deutsche Sportjugend, die Trainerakademie Köln und der Berufsverband der Trainer/innen im deutschen Sport sowie die vier Spitzenverbände Deutscher Basketball Bund, Deutsche Reiterliche Vereinigung, Deutscher Schwimm-Verband und Deutscher Turner-Bund.

Das Forschungsprojekt „TraiNah“ wird aus Mitteln des Bundesinstituts für Sportwissenschaft für eine Laufzeit von zwei Jahren gefördert (April 2019 – März 2021). Die Projektleitungen liegen bei Prof. Dr. Bettina Rulofs und Prof. Dr. Ilse Hartmann-Tews an der Deutschen Sporthochschule Köln sowie bei Dr. Jeannine Ohlert und PD Dr. Marc Allroggen am Universitätsklinikum Ulm. Das Projekt hat insgesamt sieben Kooperationspartner: Deutscher Basketball Bund, Deutsche Reiterliche Vereinigung, Deutscher Schwimm-Verband, Deutscher Turner-Bund, Berufsverband für Trainer/innen im deutschen Sport, Deutsche Sportjugend und die Trainerakademie Köln.