Die deutschen U16-Mädchen spielen auch im nächsten Sommer in der europäischen Division A und bleiben somit erstklassig. Das ist die wesentliche Nachricht nach dem heutigen 57:51 (19:6, 12:16, 11:12, 15:17)-Zittersieg gegen Belgien im Platzierungsspiel bei der Europameisterschaft in Kaunas/Litauen. Das Team von Bundestrainer Pierre Hohn spielt nun am kommenden Freitag um die Plätze 9-12 gegen Dänemark (20.15 Uhr).

Für Deutschland starteten Luisa Nufer, Amelie Kröner, Emilia Tenbrock (Foto), Lotta Stach und Sarah Polleros. Das erste Viertel stand unter dem Eindruck starker deutscher Defense. Die ersten Punkte erzielte Tenbrock von der Freiwurflinie (2:0, 2.). In der sechsten Punkte traf sie den Dreier zum 9:2, der Belgien zur ersten Auszeit zwang. Nach der Auszeit knüpfte Wilke mit einem weiteren Dreier an und stellte auf 12:2. Mit 19:6 ging es in die erste Viertelpause.

Kröner eröffnete das zweite Viertel für Deutschland mit einem Wurf vom Zonenrand. Nach einem Korbleger von Tenbrock zollten die Adlerträgerinnen dem hohen Tempo zu Beginn etwas Tribut. Belgien erzielte zehn Punkte in Folge und machte das Spiel wieder spannend (23:17, 18.). Nachdem die Belgier bis auf vier Punkte herankamen, baute die DBB-Auswahl den Vorsprung zum Ende der Halbzeit wieder etwas aus – 31:22.

Auch nach dem Seitenwechsel gelangen zunächst einfach keine Stops. Das Punkten fiel den Belgierinnen viel zu leicht. Zwar hielten Tenbrock (37:26, 13.) und Nina Kühhorn (39:26, 14.) ihr Team zweistellig vorne, aber von Beruhigung im deutschen Spiel konnte keine Rede sein. In einer zerfahrenen Partie ließen die sehr aufgeregten deutschen Mädchen dem Gegner zu viel Platz und schenkten offensiv viel zu viele Bälle her.So war Belgien auch nach drei Vierteln voll im Spiel (42:34).

Beim 42:38 in der 32. Minute musste man um die völlig verunsicherten DBB-Mädchen bangen, Es wurde immer zittriger und Belgien witterte seine Chance spätestens beim 46:43, Auszeit Deutschland (33.). Die DBB-Auswahl versuchte unter den gegnerischen Korb zu kommen. Es ging jetzt bildlich gesprochen ums Überleben. Die einfachsten Dinge misslangen, zum großen Glück für die deutsche Mannschaft allerdings auf beiden Seiten. Wie aus heiterem Himmel kam da der Dreier von Kühhorn zum 50:43, der aber prompt gekontert wurde. Stach traf ebenfalls einen Dreier und nach einem Kühhorn-Freiwurf hieß es 54:46 (36.). Belgien wurde weiter zum Werfen eingeladen und traf (54:49, 37.). So stand es auch noch 1´47 vor dem Ende, Belgien ging an die Freiwurflinie: beide daneben. 38 Sekunden vor dem Ende blockte Lina Sontag einen gegnerischen Wurf. Belgien verwarf noch mehrere Dreierversuche und als Lotta Stach 18 Sekunden vor Schluss zumindest einen Freiwurf zum 55:49 traf, war das die Entscheidung.

„Wir haben heute mit viel Kampf ein ganz schwieriges Spiel gewonnen. Die Spielerinnen hatten wegen des im Hinterkopf drohenden Abstiegs viel Druck. Ich bin jetzt super erleichtert, dass wir nach der guten Vorrunde und dem Aussetzer vorgestern gegen Polen wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden haben. Daran möchten wir in den letzten beiden Spielen anknüpfen“, meinte Bundestrainer Pierre Hohn.

Für Deutschland spielten:
Alina Dohr (Rhöndorfer TV/Dragons Rhöndorf, 1), Praise Egharevba (Foto unten, TSV München Ost, 3), Maria Konstantinidou (BSG Basket Ludwigsburg), Amelie Kröner (Citybasket Recklinghausen/Metropol Girls, 11), Nina Kühhorn (SC Kemmern/DJK Don Bosco Bamberg, 8), Luisa Nufer (USC Freiburg, 2), Sarah-Luise Polleros (Herner TC, 3), Lina Sontag (TuS Lichterfelde, 2/7 Reb.), Lotta Stach (BG 89 Rotenburg/Scheeßel/Junior Hurricanes, 6/8 Reb.), Emilia Tenbrock (BBZ Opladen/Dragons Rhöndorf, 18/9 Reb.), Annika Holzschuh (BBU 01 Ulm) und Clara Wilke (ALBA BERLIN, 3).

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