Die U16-Jungen des Deutschen Basketball Bundes kämpfen bei der Europameisterschaft in Podgorica/Montenegro um die Plätze 9-16! Im Achtelfinale gab es heute eine dramatische 55:59 (15:17, 14:16, 12:14, 14:12)-Niederlage gegen Serbien. Die meisten Punkte für Deutschland erzielte Luc van Slooten (Foto unten, 13). In der nächsten Runde trifft die Auswahl von Bundestrainer Alan Ibrahimagic morgen auf Spanien oder Estland (16.00 Uhr).

Mit einem ganz speziellen Gefühl ging sicher van Slooten in die Begegnung. Vor Jahresfrist hatte er als „Super-Youngster“ im Alter von 14 Jahren den game winner im letzten Spiel gegen Serbien getroffen und die deutsche Mannschaft bei der EM damit auf Platz neun geworfen. Doch das spielte heute natürlich keine Rolle mehr.

Die DBB-Youngster fanden zunächst nur schwer in die Partie, während die Serben abgeklärter wirkten (0:6, 4.). Auch beim Rebound war der Gegner immer einen Tick eher am Ball. Bevor die „Eingewöhnungszeit“ zu lange dauerte, nahm Ibrahimagic eine frühe Auszeit. Lukas Herzog brach dann mit einer schönen Einzelleistung den Bann, allerdings vermisste man die Struktur in der deutschen Offensive. Serbien traf zwei weite Dreier, Deutschland stand früh vor Problemen (4:12, 6.). Ariel Hukporti (Foto oben) gab defensiv mit einigen Blocks Stabilität und endlich kam man durch Radii Caisin und Franz Wagner zu Korberfolgen (8:12, 7.). Die DBB-Auswahl kontrollierte den Gegner defensiv nun viel besser, hatte offensiv aber nach wie vor Schwierigkeiten. Caisin brachte sein Team per „and one“ auf 15:16 heran, noch vor dem Viertelende kassierte man noch einen gegnerischen Freiwurf.

Fynn Aumann fasste sich ein Herz und warf Deutschland per Dreier erstmals in Front (18:17, 11.), Serbien konterte per „Monsterdunk“. Wagner war für drei erfolgreich, doch wieder konnte Serbien mit Dunking antworten (21:23, 14.). Unter dem Korb war Langovic kaum zu kontrollieren, man verlor etwas den Anschluss (23:31, 17.). Van Slooten „stopfte“ zum 27:33 (19.), Deutschland wollte bis zur Pause nichts mehr zulassen und kam nach einem schönen Fastbreak durch Caisin zum 29:33. Zu ungestüm ging man in den letzten Aktionen der ersten Hälfte zu Werke, Serbien nahm den Vorsprung mit in die Kabine.

Ärgerlich war van Slootens drittes Foul direkt nach Wiederbeginn, dem er aber einen Steal plus zwei Punkte folgen ließ. Herzog traf zum Ausgleich und van Slooten stahl bereits zum vierten Mal den Ball und schloss per Dunking ab: 33:35 (22.). Serbien wirkte konsterniert, aber die jungen Deutschen machten noch zu wenig aus dieser Phase. Herzog vertrat sich beim freien Zug zum Korb und musste das Feld verlassen. Hukporti beeindruckte weiter mit seiner defensiven Präsenz, vorne fehlten aber auf beiden Seiten für über vier hektische Minuten jegliche Punkte. Bis Serbien erfolgreich war und ausglich (26.). Die deutsche Flaute dauerte bis zur 28. Minute, als van Slooten von weit draußen zum 38:38-Ausgleich netzte. Nach drei Vierteln waren es wieder die Serben, die etwas Abstand heraus gespielt hatten (41:47).

Das DBB-Team lief dem Rückstand hinterher und versuchte alles um wieder heranzukommen. Zunächst blieb es beim Vorsprung der Serben (45:53, 33.), die sich erfolgreich den deutschen Bemühungen entgegen stemmten. Beim DBB-Team fehlte bis dahin die Initialzündung, der besondere Moment, der der Begegnung noch eine Wende hätte geben können. Dann traf Timo Lanmüller knapp drei Minuten vor dem Ende einen Dreier (50:56) und machte das Spiel noch einmal spannend. Wagner netzte einen Dreier zum 53:56 (1´26), Serbien machte an der Freiwurflinie das 53:57 (1´10). Caisin wurde an die Linie geschickt und traf: 55:57 (1´00). 43 Sekunden vor dem Ende foulte sich van Slooten aus dem Spiel, Serbien blieb an der Linie nur einmal cool, 55:58, holte aber den Rebound. Nach Fehlwurf Serbien vergaben die DBB-Korbjäger unter dem Korb, blieben aber elf Sekunden vor Schluss in Ballbesitz. Ein Dreier zum Ausgleich ging daneben, Lanmüller schritt drei Sekunden vor dem Ende an die Linie: erster daneben, dann absichtlich daneben, Rebound Serbien, Foul Deutschland, 55:59 am Ende.

Für Deutschland spielten:
Lukas Herzog (Porsche BBA Ludwigsburg, 4), Luc van Slooten (SC RASTA Vechta, Young Rasta Dragons, 13), Michael Javernik (SC Heuchelhof Würzburg, s.Oliver Würzburg Akademie, 2), Jason George (TuS Urspringschule, TSG Sölfingen, 2), Ariel Hukporti (Porsche BBA Ludwigsburg, BSG Basket Ludwigsburg, 4), Fynn Aumann (SC RASTA Vechta, 5), Radii Caisin (SC RASTA Vechta, Young Rasta Dragons, 11), Daniel Zdravevski (BG Hagen, Phoenix Hagen Youngsters), Franz Wagner (ALBA BERLIN, 8), Len Schoormann (Eintracht Frankfurt, FRAPORT SKYLINERS, 3), Timo Lanmüller (ratiopharm ulm/BBU P1, 3).

Betreut wird das Team von Delegationsleiter Peter George, Bundestrainer Alan Ibrahimagic, den Assistenztrainern Marius Huth und Jan-Philipp Eichberger, Teamarzt Dr. Benoit Reuter, Physiotherapeut David Arnold und Teambetreuer Gabriel Strack.

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