Erster Erfolg für die deutsche Damen-Nationalmannschaft in der Qualifikation zur Europameisterschaft 2019 in Serbien und Lettland. Das Team von Bundestrainer Hermann Paar, das auf die am Knöchel verletzte Sonja Greinacher verzichte musste, setzte sich heute in der Schweiz nach einem Spiel mit zwei völlig unterschiedlichen Halbzeiten mit 56:54 (6:17, 14;21, 19:9, 17:7) durch. Erfolgreichste deutsche Werferin im schweizerischen Fribourg war Svenja Greunke mit 19 Punkten. Am Mittwoch geht es mit der Partie in Prag gegen die Tschechische Republik weiter (18.10 Uhr).

Levke Brodersen, Svenja Brunckhorst (Foto oben), Finja Schaake, Marie Bertholdt und Nadjeschda Ilmberger (Foto unten) begannen für die deutsche Mannschaft. Und gerieten durch die große Intensität der Gastgeberinnen gleich unter Druck. Man ließ den Schweizerinnen viel zu viele Freiheiten (4:8, 5.) und suchte noch nach einem Rhythmus. Es war eine sehr zerfahrene Partie, in der Deutschland ein Menge guter Chancen nicht nutzen konnte (Auszeit Deutschland, 6.). Das DBB-Team passte weiterhin nur schlecht auf den Ball auf und machte die Schweiz so stark (6:15, 9.). Nichts gelang auf deutscher Seite, die Pässe wanderten reihenweise in die Hände des Gegners (6:17 nach zehn Minuten).

Es musste sich vieles ändern im deutschen Spiel. Man versuchte jetzt verstärkt unter den Korb zu kommen und hatte dreimal in Folge Erfolg damit. Nach einem „and one“ von Greunke hieß es 13:19 aus deutscher Sicht (13.). Doch noch immer machten viel zu viele Ballverluste die deutschen Bemühungen zunichte. Die DBB-Auswahl biss sich trotz aller Widrigkeiten in die Begegnung hinein (16:22, 14.), war aber nach wie vor nicht in der Lage die Schweizerinnen zu kontrollieren. Einzig Greunke hielt wirksam dagegen, die Leistung der deutschen Mannschaft war bis zu diesem Zeitpunkt enttäuschend (20:29, 18.). Nach einem weiteren Einbruch sah es zur Pause mehr als schlecht für das Paar-Team aus (20:38). Aus immerhin 13 Offensivrebounds hatten die DBB-Akteurinnen viel zu wenig gemacht.

Nach der Pause zeigte Deutschland zumindest von der Körpersprache her eine Reaktion. Die Schweizerinnen jedoch kontrollierten die Partie und auch nach 24 Minuten sah es nicht nach einer Wende aus (24:40). Brunckhorst traf dann den ersten deutschen Dreier, doch der Konter folgte prompt. Man konnte der deutschen Mannschaft nicht vorwerfen, dass sie nicht alles versuchte und beim 36:45 nach einem Dreier von Stefanie Grigoleit keimte Hoffnung auf. Grigoleit traf auch zum 38:45, punktete an der Freiwurflinie und sorgte dafür, dass nach drei Vierteln beinahe plötzlich wieder einiges möglich schien (39:47).

Nach Greunkes Treffer zum 41:47 tat der Dreier der Schweizerin Baumann weh. Doch die Gäste hängten sich noch einmal voll rein, mussten aber weitere Punkte des Gegners hinnehmen (41:52, 34.). Kaum noch etwas sprach für den ersehnten Sieg der DBB-Auswahl. Deutschland dominierte zwar bei den Rebounds überdeutlich, kam aber einfach nicht näher heran. Bis Brunckhorst zum 45:52 einnetzte und auch den fälligen Bonusfreiwurf traf (36.).

Sollte doch noch ein Comeback gelingen? Wieder an der Freiwurflinie verkürzten Brunckhorst und Greunke zum 49:52, Brunckhorst nutzte dann einen feinen „back door“-Pass von Greunke zum 51:52 (37.). Die ING-DiBa-Korbjägerinnen blieben jetzt am Drücker, schafften es aber mehrfach nicht in Führung zu gehen. Erst Greunke an der Freiwurflinie warf ihr Team erstmals in Front (55:54, ´55). Zwölf Sekunden vor dem Ende wurde Greunke ein Offensivfoul gepfiffen und die Schweiz bekam so den vermeintlich letzten Angriff. Nach zwei Auszeiten in Folge verfehlte die Schweiz einen schnellen Dreier, foulte anschließend und schickte Grigoleit an die Linie (56:54, ´8). Das reichte zum umjubelten deutschen Erfolg.

„Ich nehme es grad so, wie es ist, denn das war ein verdammt wichtiger Sieg für uns. So sehr man meine Spielerinnen für die erste Halbzeit kritisieren kann, so sehr muss man sie für die Einstellung nach der Pause loben. Wir haben Charakter gezeigt und die Partie mit unseren Mitteln noch umgebogen“, so der Bundestrainer nach dem Spiel.

Für Deutschland spielten:
Alexandra Wilke (BC pharmaserv Marburg, dnp), Marie Bertholdt (BC pharmaserv Marburg, 2), Paulina Körner (BC Winterthur/Schweiz), Finja Schaake (BC pharmaserv Marburg, 10), Inken Henningsen (GISA LIONS SV Halle, dnp), Stephanie Wagner (BC pharmaserv Marburg), Svenja Greunke (BC pharmaserv Marburg, 19/17 Rebounds), Anne Zipser (AXSE BasCats USC Heidelberg, dnp), Nadjeschda Ilmberger (TV Saarlouis Royals, 2), Svenja Brunckhorst (CAP – Cavigal Nice Basket 06/Frankreich, 10/12 Reb.), Levke Brodersen (TV Saarlouis Royals, ), Stefanie Grigoleit (TK Hannover, 13),

Boxscore

Die kommenden Spiele in der EM-Qualifikation

Mittwoch, 14. Februar 2018
Tschechische Republik – Deutschland
Samstag, 17. November 2018
Deutschland – Belgien
Mittwoch, 21. November 2018
Deutschland – Schweiz

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