Die deutschen U18-Jungen mussten zum Auftakt der Europameisterschaft in Piestany und Bratislava/Slowakische Republik eine Niederlage hinnehmen. Gegen die Türkei verlor die Mannschaft von Bundestrainer Harald Stein (Foto unten) mit 61:70 (19:26, 14:7, 14:13, 14:24). Jona Mattisseck und Hendrik Drescher waren die besten deutschen Werfer (je elf Punkte). Morgen geht es mit der Partie gegen Montenegro weiter.

Sehr nervös begannen die DBB-Korbjäger. Bis zum schnellen 2:6 hatte man es den Türken viel zu einfach gemacht und in der Defense keinen Zugriff. Dreier von Philipp Hadenfeldt und Michael Meredith taten gut (8:10, 4.), aber der Gegner wirkte selbstbewusster und setzte sich etwas von den unsicheren Deutschen ab (8:15, 5.): Auszeit Deutschland. Beim 10:20 drohte man den Anschluss zu verlieren, aber ein starker Marco Hollersbacher (Foto) sorgte dafür, dass sein Team einigermaßen in Reichweite blieb (19:26, 10.).

In der Defense sah es jetzt deutlich besser aus als noch zu Beginn, aber die Würfe wollten nicht fallen, bis wieder Hollersbacher nach 14 Minuten zum 23:26 traf. Die jungen DBB-Akteure kämpften sich förmlich in die Partie hinein und beeindruckten den Gegner. Doch noch immer steckten zu viele Unkonzentriertheiten im deutschen Spiel. Drescher netzte einen Dreier zum 26:29 (16.), die Probleme beim Rebound sorgten allerdings dafür, dass die Türken vorne blieben. Kurz vor der Pause traf Badu Buck (29:31, 19.), Nils Haßfurther versenkte einen von zwei Freiwürfen: 30:31. Nach zwei Vierteln war der Ausgleich perfekt, weil Philipp Herkenhoff fast mit der Sirene einen Dreier versenkt hatte (33:33).

Meredith brachte Deutschland direkt nach der Pause in Führung. Die anschließenden Minuten gehörten dann aber wieder dem Gegner, dem es durch zu schnelle und hektische Abschlüsse auf deutscher Seite leicht gemacht wurde auf 35:42 davonzuziehen (24.). Nach einer Auszeit war die Konzentration der DBB-Jungen wieder da. Buck, Drescher und ein Dreier von Mattisseck brachten das 45:44 nach 28 Minuten. Mit einer artistischen Aktion rettete Mattisseck einen hauchdünnen Vorteil in den Schlussabschnitt.

Dort punktete Herkenhoff zum 49:46, ehe wieder die Türkei das Kommando übernahm (49:51, 33.). Die Partie schwankte hin und her, kein Team konnte sich einen größeren Vorteil erspielen. Und einen Schönheitspreis gab es wahrlich auch nicht zu gewinnen, es ging nur um den Sieg. 54:59 hieß es bedrohlich aus deutscher Sicht (37.), aber Mattisseck und Drescher punkteten zum 59:61 (1´43). Es folgte ein bitteres Ende für die deutsche Mannschaft, die noch ein unsportliches Foul kassierte und an der Freiwurflinie aussichtslos zurückfiel.

„Die Körperlichkeit hat uns am Anfang etwas zu schaffen gemacht, mit dem Tempo und den Rebounds sind wir nicht richtig klar gekommen. Im zweiten und dritten Viertel haben wir richtig gut gespielt, aber dann am Schluss ein paar dumme Fehler zu viel gemacht. Wir sind jetzt bei der EM angekommen, haben uns eine Chance erspielt und müssen morgen gegen Montenegro zulegen. Die schlägt man mal nicht so nebenbei“, sagte Stein.

Für Deutschland spielten:
Badu Buck (ALBA Berlin, 9), Hendrik Drescher (ALBA Berlin,11), Fynn Fischer (MTSV Schwabing/IBAM), Philipp Hadenfeldt (s.Oliver Würzburg, 3), Nils Haßfurther (Nürnberg Falcons BC/Longhorns Herzogenaurach, 3), Philipp Herkenhoff (SC RASTA Vechta, 5), Marco Hollersbacher (SG VfK Boele-Kabel, Phoenix Hagen Youngsters, 10), Aaron Kayser (NINERS Chemnitz e.V., 2), Jonas Mattiseck (ALBA Berlin, 11), Matthew Meredith (Nürnberg Falcons BC, 7), Niklas Pons (Eintracht Frankfurt/FRAPORT SKYLINERS), Arne Wendler (NINERS Chemnitz e.V.).

EM-Vorrundenspiele:
So., 30. Juli 2017, 20.15 Uhr: Deutschland – Montenegro
Di., 1. August 2017, 20.15 Uhr: Deutschland – Russland

Betreut wird das Team von Delegationsleiterin Dr. Antje Hoffmann, Bundestrainer Harald Stein, den Assistenztrainern Matthias Sonnenschein und Dr. Markus Klusemann, Teamarzt Dr. Wolfgang Plescher, Physiotherapeut Matthias Rösner, Teambetreuer Tim Michel und Delegationsschiedsrichter Christof Madinger.

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