„Wiesloch?“ dürften sich die 16 teilnehmenden Mannschaften unter anderem aus Hamburg, Berlin und Köln gefragt haben. Die Wieslocher Tigers der TSG haben sich zwar durch etliche Halb- und Finalteilnahmen inzwischen einen Namen in der Szene der besten älteren Basketballer Deutschlands gemacht. Aber die Ausrichtung am vergleichsweisen kleinen Standort schien zumindest denjenigen, die 2014 bei der Ü35-Meisterschaft noch nicht dabei waren, eine erhebliche Herausforderung.

Zwei Tage später stelle sich diese Frage nicht mehr, denn ausnahmslos alle Teilnehmer waren mit dem Ablauf des Turnier zufrieden und voll des Lobes für die gute Organisation. Vor allem die kurzen Wege zwischen den Hallen (alles in Fußdistanz in der gleichen Straße) waren ein großes Plus. Außerdem waren alle Teilnehmer sichtlich froh, nach zwei Jahren Corona-Zwangspause endlich wieder Ü-Basketball spielen zu können.

Sportlich hatte das Turnier ebenfalls einiges zu bieten. Viele Spiele waren knapp, allen voran das Finale. Hier standen sich die im Vorfeld als Favoriten gehandelten Teams aus Charlottenburg und Hagen gegenüber. In einem hochklassigen und am Ende dramatischen Finale gewann der SV Haspe 70 Hagen dank eines Freiwurftreffers in der letzten Sekunde vom als MVP gefeierten Kai Friedrich mit 33:32.

Der „Loco Express“ konnte seine Mission Gold damit erfolgreich beenden. Starker Dritter wurde der BC Darmstadt, der im Halbfinale dem späteren Champion lange Paroli bieten konnte (30:38) und sich im Spiel um Platz 3 gegen Hagen durchsetzte (46:38). Gastgeber Wiesloch träumte von einer Finalteilnahme wie 2014, konnte mit einem 7. Platz die Erwartungen aber am Ende nicht ganz erfüllen. Im Viertelfinale war man gegen den späteren Finalisten Charlottenburg chancenlos (20:40), wie schon 2014 konnte man nach einer deutlichen Niederlage im Viertelfinale gegen Charlottenburg (20:40) und dem 7. Platz am Ende die eigenen Ziele nicht ganz erreichen.