Ein Spiel sorgte in dieser Woche für jede Menge Aufregung: Dennis Schröder gewann mit seinen Atlanta Hawks gegen die New York Knicks nach einer vierfachen Overtime. Dirk Nowitzki kommt mit seinen Dallas Mavericks besser in Fahrt, Paul Zipser punktet in der NBA auch fleißig und Heiko Schaffartzik steht im Achtelfinale des FIBA Europe Cups. Wir blicken auf die DBB-Spieler im Ausland.

Ganze 68 Minuten und 281 Punkte bedurfte es, ehe Dennis Schröder (Foto) und seine Hawks mit drei Punkten Vorsprung mit 142:139 siegreich waren. Zunächst starteten die Gastgeber besser in die Partie. Nach 16:9-Führung gestalteten die Gäste nun das Spiel ausgeglichen und erarbeiteten sich in den letzten gut zwei Minuten des Viertels einen Sieben-Punkte-Vorsprung. Im zweiten Spielabschnitt konnte sich keines der beiden Teams entscheidend absetzen und so ging es nahezu auf Augenhöhe in die Halbzeitpause (61:65). Der Seitenwechsel brachte kaum Änderung in die Partie. Immer wieder waren es die Punkte von Paul Millsap, die Atlanta im Spiel hielten. Nachdem der Top-Scorer auf New Yorker Seite, Carmelo Anthony, mit einem Korbleger das 104:104 markierte, ging es in die erste Verlängerung. Den Layup von Schröder 22 Sekunden vor Schluss konterte Anthony mit zwei Punkten zum 113:113. Overtime Nummer zwei verlief ähnlich. Hier war es Courtney Lee, der mit einem Dreipunktwurf die 123:120-Führung, die der deutsche Nationalspieler zwölf Sekunden vor Schluss mit einem Korbleger markierte, egalisierte. Im siebten Spielabschnitt wurde die Spannung noch einmal verdichtet: Drei Sekunden vor der Sirene führten die Knicks mit zwei Punkten, ehe Deutschlands Vorzeigebasketballer durch einen Zweipunktversuch sein Team zurück ins Spiel brachte. Knapp 70 Minuten nach Spielbeginn fiel dann die Entscheidung in der Philips Arena. Neben 23 Punkten konnte Schröder auch ein Karriere-Bestwert von 15 Assists für sich verbuchen.

Zuvor mussten sich die Hawks den Washington Wizards mit 86:112 geschlagen geben. Gegen die Hauptstädter blieb Schröder mit neun Punkten und fünf Assists unter seinen Möglichkeiten. Zuvor agierte der deutsche Guard im Vergleich mit seinem Nationalmannschaftskollegen Paul Zipser auffälliger. In 33 Minuten Spielzeit hatte er für 24 Punkte und neun Assists gesorgt und als Top-Scorer entscheidenden Anteil am Heimerfolg.

Zipser_3101_500Auch wenn Paul Zipser (Foto) und seine Chicago Bulls diesen Vergleich verloren und der NBA-Rookie aus der Bundesrepublik mit zwei Punkten und drei Rebounds an diesem Tag wenig von sich reden machen konnte, baut der Small Forward immer weiter seine NBA-Werte aus. Nachdem Zipser beim 100:92-Sieg gegen die Orlando Magics ebenfalls lediglich auf fünf Punkte und einen Rebound kam, überzeugte er in der Folge. Dem starken Auftritt gegen die Miami Heats (88:100), bei dem er 14 Punkte und fünf Rebounds sowie einen Steal holte, ließ er beim 121:108 gegen die Philadelphia 76ers ein weiteres Ausrufezeichen folgen. Erneut punktete der gebürtige Heidelberger zweistellig und kam neben seinen 13 Punkten auch auf drei Rebounds.

Dirk Nowitzki und seine Dallas Mavericks kommen immer besser in Fahrt. In den vergangenen fünf Partien gab es nur eine Niederlage, von den letzten zehn gewann man sieben. Am vergangenen Donnerstag siegte Nowitzki und Co gegen die New York Knicks mit 103:95. Bei 25 Minuten Einsatzzeit schaffte Nowitzki starke 19 Zähler, vier Rebounds und zwei Assists. Die 98:109-Niederlage gegen die Oklahoma City Thunder verfolgte der 38-Jährige auf der Tribüne – hier wurde er geschont. Obwohl Nowitzkis Mannschaft in seiner Abwesenheit zur Halbzeit mit 55:53 führte, reichte dies am Ende nicht zum nächsten Erfolg. Diesen gab es dann gegen die San Antonio Spurs – diesmal wieder mit Nowitzki. Der deutsche Power Forward meldete sich mit einem Double-Double (15 Punkte und zehn Rebounds) stark zurück. Auch die Auswärtsfahrt zu den Cleveland Cavaliers endete mit glücklichen Dallas-Gesichtern. Beim 104:97 kam der DBB-Korbjäger auf acht Punkte, sechs Rebounds, einen Assist und einen Steal.

Voigtmann_3101_500Richten wir den Blick auf die deutschen Spieler im europäischen Ausland, sieht die Bilanz weniger gut aus. Johannes Voigtmann (Foto) konnte mit seiner Baskonia nur eines der drei Spiele in der vergangenen Woche gewinnen. Nach der 69:87-Niederlage gegen Belgrad und dem Auswärtssieg in Barcelona mit 93:79 in der EuroLeague, konnten die Basken national – erneut gegen Barca – nicht nachlegen (84:92). Gegen die Serben kam Voigtmann als Starter lediglich auf fünf Zähler und sechs Rebounds. In den Vergleichen mit Barcelona drehte der deutsche Nationalspieler dann auf. Mit 16 Zählern, fünf Rebounds sowie jeweils zwei Assists und zwei Steals wies er in 23 Minuten eine beeindruckende Statistik auf. Auch im Liga-Duell kam Voigtmann immerhin auf 13 Punkte und vier am Brett gewonnene Bälle. Nach dieser Woche steht Baskonia sowohl in der EuroLeague als auch in der spanischen Liga auf dem sechsten Rang.

Von diesem Platz ist Robin Benzing mit Zaragoza weit entfernt. Der Tabellen-13te unterlag RETAbet mit 77:81. Der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft spielte jedoch stark und kam auf insgesamt 17 Punkte und drei Rebounds.

Tibor Pleiß fuhr mit Galatasaray Istanbul zwei Siege und eine Niederlage ein. In der EuroLeague gewann der Tabellenletzte gegen Mike Zirbes Ex-Club Maccabi Tel Aviv deutlich mit 102:63, ehe es im Stadtduell eine umkämpfte 80:85-Auswärtspleite gab. In der Liga schlug Istanbul dann den Liga-Vorletzten Best Balikesir mit 78:72. Gegen Maccabi kam Pleiß auf 16 Zähler und fünf Rebounds, gegen Fenerbahce waren es neun Punkte und sechs Rebounds. Im nationalen Vergleich durfte Deutschlands Nationalspieler lediglich 16 Minuten aufs Parkett und konnte diese nur für zwei Zähler und vier Ballgewinne nutzen.

Last but not least war auch Heiko Schaffartzik im Trikot des französischen Erstligisten Nanterre 92 aktiv. Im FIBA Europe Cup kassierte der Deutsche zwar eine 82:88-Niederlage gegen Tsmoki-Minsk, brillierte aber durch eine starke Vorstellung. Bei 18 Punkten und neun Assists verpasste der Aufbauspieler nur knapp das Double-Double. Trotz der Niederlage stehen die Pariser in der Runde der besten 16, wo sie am 8. Februar auf Spirou treffen.