Die deutsche Damen-Nationalmannschaft kehrt mit ihrem ersten Sieg in der EM-Vorbereitung von der Reise nach Israel zurück. 24 Stunden nach der 69:73-Niederlage in der ersten Partie gewann das Team von Bundestrainerin Lisa Thomaidis in Tel Aviv Spiel zwei gegen Israel mit 78:63 (25:16, 19:7, 15:20, 19:20). Nach Rückreise und einem freien Tag trifft sich die Mannschaft am Donnerstag, 08. Juni 2023, dieses Mal im SportCentrum Kaiserau in Kamen. Dort findet am Freitag, 09. Juni 2023, auch das Medientraining statt.

Geiselsöder und Bessoir übernehmen

Thomaidis ließ die Starting Five mit Alexandra Wilke, Emily Bessoir, Leonie Fiebich, Luisa Geiselsöder und Marie Gülich auflaufen und legte damit noch ein paar Zentimeter drauf. Geiselsöder erzielte die ersten deutschen Punkte in einer Partie, die anfangs von Fehlern auf beiden Seiten geprägt war (4:3, 3.). Bessoir war per Dreier zur Stelle, aber Israel konterte direkt ebenfalls von weit draußen (9:8, 4.). Bessoir übernahm in diesen Minuten offensiv, während es Israel immer wieder aus der Distanz versuchte (11:11, 6.). Nach Gülichs Punkten war Deutschland wieder vorne, Bessoir versenkte ihren zweiten Dreier (16:13, 8.). Das DBB-Team kontrollierte den Gegner unter dem eigenen Korb und musste jetzt noch einen Weg finden, die israelischen Schützinnen hinter der Dreierlinie zu verteidigen. Nach dem ersten Viertel lag Deutschland nach einer sehr ordentlichen Vorstellung mit 25:16 vorne.

Deutschland klar besser

Deutschland war klar die bessere Mannschaft und ließ Israel kaum zur Geltung kommen. Bei noch konsequenterer Chancennutzung hätte die Führung noch höher als 27:16 ausfallen können (13.). Es stockte jetzt offensiv in beiden Hälften, viel am Score tat sich nicht (33:20, Gülich, 16.). Die deutsche Defense hatte ein großes Lob verdient. Auch mit fünf Ballverlusten lag man zu diesem Zeitpunkt gut im Rahmen. Gülich hatte jetzt gute Szenen, Hartmann netzte einen tiefen Dreier: 38:20 (18.). Die DBB-Auswahl variierte defensiv und nutzte vorne die körperlichen Vorteile. Wilke erhöhte den Vorsprung per Dreier auf mehr als 20 Punkte, ehe Israel nach längere Zeit mal wieder aus der Ferne traf. Zur Halbzeit sprach alles für einen deutschen Erfolg (44:23). Und das noch ohne Punkt von Topscorerin Fiebich, die nach dem Seitenwechsel geschont wurde.

Auch im dritten Viertel, das Gülich mit einem Dreier eröffnete, deutete zunächst nichts darauf hin, dass die ING-Korbjägerinnen noch einmal in Bedrängnis geraten könnten: 50:29 (22., Wilke „and one“). Es schlichen sich zwar einige Unkonzentriertheiten ins Spiel, aber Israel konnte kein Kapital daraus schlagen. Deutschland spielte konsequent unter den israelischen Korb, und wenn dort mal nichts ging, fanden die Pässe die Außenspielerinnen. Wilke überzeugte mit ihrem Zug zum Korb, das DBB-Team kam mehrfach gut ins Laufen (56:31, 27.). Im Gefühl des sicheren Sieges gab man dem Gegner jetzt allerdings viel mehr einfache Punkte als nötig gewesen wären, Thomaidis bat noch vor Viertelende zur Auszeit: 58:41 (30.).

Israel wittert Chance

Nun galt es sich noch einmal voll zu konzentrieren, um die Gastgeberinnen nicht in das Spiel zurückzulassen. Israel aber witterte seine kleine Chance und kam auf 61:49 heran (32.). Geiselsöder beruhigte die deutschen Nerven, aber Israel war obenauf und punktete nach 33 Minuten zum 63:52. Der schon dritte Dreier von Bessoir kam genau zum richtigen Zeitpunkt (67:52, 35.). Geiselsöder war mittlerweile bei einem „double double“ angekommen (71:55, 36.). Fortan ließen die DBB-Akteurinnen aber immer mehr nach und bauten den Gegner auf. Der war beim 71:61 auf zehn Punkte heran, es waren noch zwei Minuten auf der Uhr. In Gefahr gerieten die DBB-Damen allerdings nicht mehr.

„Nice to get the first one!“

Luisa Geiselsöder: „Im Vergleich zu gestern sind wir viel besser gestartet und waren viel aggressiver. Wir haben unseren Flow gefunden und den Ball gut verteilt. Vom Passspiel her war das heute unser bisher bestes Spiel. Auch die Defense hat in der ersten Hälfte gepasst. In der zweiten Hälfte sind wir etwas eingebrochen, aber insgesamt war es eine sehr gute Leistung. Der erste Sieg gibt uns Selbstvertrauen. Wir werden weiter arbeiten und in Top-Form zur EM fahren.“

Lisa Thomaidis: „Ich freue mich heute für mein Team nach der Enttäuschung gestern. Die erste Hälfte war bei Weitem das beste, was wir bisher gespielt haben. 44 Punkte in einer Halbzeit sind richtig gut. In der zweiten Halbzeit haben wir es am Ende geschafft, sie nicht komplett ins Spiel zurückzulassen. Da hat Alex einen guten Job als Point Guard gemacht und die Bigs haben insgesamt dominiert. Ich freue mich über vier Spielerinnen in ‚double digits‘. Nice to get the first one!“

Boxscore

Für Deutschland spielten
Name Punkte Verein
Alexandra Wilke 15 Rutronik Stars Keltern
Jennifer Crowder 0 medical instinct Veilchen Göttingen
Emma Eichmeyer dnp Girolive Panthers Osnabrück
Marie Gülich 15 Valencia BC/ESP
Anna Lappenküper 0 inexio Royals Saarlouis
Leonie Fiebich 0 Casademont Zaragoza/ESP
Luisa Geiselsöder 20 zuletzt: La Roche Vendee/FRA
Alina Hartmann 6 zuletzt: CD Zamarat/ESP
Emily Bessoir 13 UCLA/USA
Lina Sontag 7 UCLA/USA
Johanna Klug dnp Eigner Angels Nördlingen
Ama Degbeon 2 zuletzt: BKG Prima Akadamia/HUN
Emma Stach 0 zuletzt: AS NIKI Lefkadas/GRE