Erfolgreicher Auftakt für die DBB-Damen in die Qualifikation zur Eurobasket Women 2023 in Israel und Slowenien! Das Team von Bundestrainer Walt Hopkins setzte sich heute in Halle (Saale) mit 73:41 (14:18, 12:12, 28:7, 19:4) gegen Nordmazedonien durch und kann nun voller Selbstbewusstsein zum schwierigen Auswärtsspiel nach Belgien (81:87-Niederlage in Bosnien und Herzegowina) fahren (So., 14. November 2021, 16.00 Uhr, Livestream). Das Publikum in der SWH.arena freute sich nach einer dürftigen ersten Hälfte über eine sehr gute Leistung der deutschen Mannschaft nach der Pause.

Das deutsche Team hatte sich letztlich von selbst aufgestellt, denn Alexandra Wilke und Alina Hartmann mussten erkältet abreisen und Jennifer Crowder konnte mit einer Verletzung am Fuß nicht mit dabei sein. Hopkins schickte Svenja Brunckhorst, Leonie Fiebich (Foto unten), Sonja Greinacher, Luisa Geiselsöder (Foto oben) und Marie Gülich als Starting Five aufs Parkett. Nordmazedonien trat etwas überraschend ohne WNBA-Star DeWanna Bonner an.

Das DBB-Team startete die ersten Angriffe nervös in die Partie. Das Bemühen, unter den gegnerischen Korb zu kommen, war zu spüren, aber noch wollten die Würfe auf deutscher Seite nicht fallen (2:6, 3.). Bei den Rebounds war man allerdings klar überlegen, doch bei den Würfen – auch aus der Distanz – hatte die deutsche Mannschaft überhaupt keinen Rhythmus. Nordmazedonien machte das Spiel langsam und beschäftigte so die deutsche Defense. Es war eine sehr zerfahrene Partie mit vielen Fehlern auf beiden Seiten (4:9, 6.). Bis auf 4:13 (7.) zog der Gegner davon, ehe Laura Hebecker und Geiselsöder für einen kleinen Zwischenspurt des DBB-Teams sorgten (11:16, 9.). Bis zum Viertelende sah das Resultat durch Punkte und Block von Gülich etwas freundlicher aus (14:18).

Deutschland versuchte alles, um in das Spiel zu kommen, aber das Team vom Balkan trat bis dahin cool und abgeklärt auf. Ein schöner Fastbreak der DBB-Korbjägerinnen führte zum 16:21 (13.), nach 16 Minuten hatte Deutschland sich auf 22:24 herangekämpft. Die Defense war jetzt sehr stabil, Nordmazedonien setzte aber immer wieder Nadelstiche durch Dreier. Geiselsöder kassierte bereits ihr drittes Foul, zur Pause blieb noch ganz viel Luft nach oben (26:30). Sage und schreibe 18 Mal hatten es die Deutschen aus der Dreierdistanz versucht … ohne jeden Erfolg! Auch elf Ballverluste waren zu viel.

Nach der laut der Kommentatoren „zähen ersten Halbzeit“ musste jetzt einiges besser werden, aber Nordmazedonien hatte den besseren Start (26:33, 22.). Die DBB-Auswahl fand einfach zu wenige Mittel gegen die langsame Spielweise des Gegners, der die Uhr häufig herunterspielte. Deutschland steigerte die Aggressivität und dann, nach 20 Versuchen, traf Hebecker endlich den ersten deutschen Dreier zum 33:33-Ausgleich (24.). Hebecker legte direkt zum 36:33 nach, die Mienen hellten sich deutlich auf. Es lief jetzt deutlich besser auf deutscher Seite, die Körpersprache war eine andere (46:37, 27., Geiselsöder). Der Dreier von Greinacher machte den Vorsprung zweistellig, das Spiel hatte sich völlig gedreht (49:37, 28.). Nach dem dritten Viertel war die Partie so gut wie entschieden (54:37).

Nun galt es, den Schwung mit in den Schlussabschnitt zu nehmen. Und das gelang den ING-Korbjägerinnen, die eindeutig dominierten und eine nun starke Geiselsöder in ihren Reihen hatten. Zwar schlichen sich hin und wieder kleine Unkonzentriertheiten ein, aber es gab keinen Zweifel mehr am deutschen Erfolg (61:41, 34., Dreier Emma Stach). Patricia Broßmann feierte ihr Länderspieldebüt, der Vorsprung wuchs Punkt um Punkt (71:41, 39., Dreier Stach). Auch Marie Reichert debütierte noch, der Abend endete rundum gelungen.

Stimmen
Walt Hopkins: „Wir haben nach der ersten Hälfte einige Anpassungen vorgenommen. Vor allem gegen Mitrasinovik haben wir viel besser verteidigt. Wir hatten endlich Stops und haben dann gezeigt, dass wir das klar bessere Offensivteam sind. In der ersten Halbzeit haben wir nichts getroffen, aber ich wusste, dass sich das in der zweiten Halbzeit ändert. Nach dem ersten Dreier hat alles begonnen. Diese Mannschaft ist in dieser Formation das erste Mal zusammen, es gibt nicht viel Zeit eine Identität zu bilden. Unsere Leistungsträgerinnen haben uns letztlich heute getragen. In Belgien erwartet uns nun eine ganz schwierige Aufgabe, weil diese Mannschaft das Spiel so gut versteht.“
Laura Geiselsöder: „Wir waren nach der Pause viel aggressiver, sind dadurch zu Fastbreaks und zu unserem inside outside game gekommen. Und Danke an Laura, die endlich den ersten Dreier getroffen und uns damit aus dem Loch herausgeholt hat. Wir haben unsere Stärken genutzt. In der Halbzeit hat Svenja in der Kabine die richtigen Worte gefunden und gesagt, dass wir weiter kämpfen und werfen sollen, die Würfe werden fallen. Und so war es dann auch.“

Für Deutschland spielten:
Levke Brodersen (TSV 1880 Wasserburg, 0), Patricia Broßmann (TK Hannover Luchse, 2), Svenja Brunckhorst (Team Bundeswehr, 5), Ama Degbeon (A3 Basket Umea/SWE, 4), Leonie Fiebich (Flammes Carolo Basket/FRA, 5), Luisa Geiselsöder (Landerneau Bretagne Basket/FRA, 16), Sonja Greinacher (Team Bundeswehr, 12), Marie Gülich (Valencia BC/ESP, 9), Laura Hebecker (TSV 1880 Wasserburg, 11), Marie Reichert (Medical instinct Veilchen BG 74 Göttingen, 0), Theresa Simon (BC pharmaserv Marburg, 0), Emma Stach (Panathinaikos Athen/GRE, 9).

Boxscore

Modus EM-Qualifikation
Insgesamt wurden zehn Gruppen (acht mit vier Teams, zwei mit drei Teams) ausgelost. Die zehn Gruppensieger plus die vier besten Gruppenzweiten qualifizieren sich. Sollten Israel und/oder Slowenien (Ausrichter Eurobasket Women 2023) zu diesen Teams gehören, sind der fünftbeste und gegebenenfalls der sechstbeste Gruppenzweite qualifiziert. Um die Platzierungen innerhalb der Gruppen zu ermitteln, werden alle Spiele gewertet. Um die vier besten Gruppenzweiten zu ermitteln, werden in den Gruppen mit vier Teams jeweils die Ergebnisse gegen die Gruppenvierten gestrichen, um eine echte Vergleichbarkeit herzustellen.

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