Die MHP RIESEN Ludwigsburg spielen beim Final Four der Basketball Champions League in Athen um Platz drei. Im heutigen Halbfinale in der umgebauten Olympiahalle Athen (OAKA) unterlag das ersatzgeschwächte Team von Headcoach John Patrick dem französischen Vertreter AS Monaco mit 65:87 (20:11, 18:25, 16:25, 11:26). Kerron Johnson (Foto) war auf Seiten der Ludwigsburger, die ja kurzfristig auf den verletzten Justin Sears verzichten müssen, der beste Werfer (12 Punkte). Am Sonntag geht es dann im Spiel um Platz drei gegen den Verlierer des zweiten Halbfinales zwischen Gastgeber AEK Athen und UCAM Murcia aus Spanien.

Vor den Augen von DBB-Präsident Ingo Weiss, der zur Unterstützung der Ludwigsburger nach Athen gereist war, begann die Partie mit sehr konzentrierten MHP RIESEN, die nach knapp vier Minuten mit 8:3 vorne lagen. Elgin Cook bestimmte viele Aktionen der Ludwigsburger, während Monaco an der Freiwurflinie in Person von Topscorer Elemedin Kikanovic schwächelte. Cook kassierte allerdings bereits nach sechs Minuten sein zweites Foul und musste auf die Bank. Doch es blieb zunächst bei Monacos Freiwurf-Zitterhänden (2/8). Der Tabellenführer der französischen Liga hatte noch überhaupt keinen offensiven Rhythmus gefunden. Es war eine zerfahrene und hektische Partie, die sich dem Publikum bot. Adika Peter-McNeilly erhöhte für Ludwigsburg per Dreier auf 16:7 und dann auf 20:11, es sah nach dem ersten Viertel gut aus für den deutschen Vertreter. Fast 80 Prozent lautete die Trefferquote aus dem Zweierbereich.

Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts zogen Tempo und Qualität der Partie spürbar an. Thomas Walkup fand immer besser ins Spiel und hielt die RIESEN vorne (24:15, 12.). Der Ex-Albatros Kikanovic wurde unter den Körben stärker, aber auch nach 15 Minuten lag das deutsche Team vorne (26:22). Kerron Johnson holte sich sein bereits drittes Foul, Monacos zweiter Topscorer Gerald Robinson traf nach fünf Fehlversuchen zweimal in Folge zum Ausgleich: (28:28, 17.). Die RIESEN wankten in diesen Minuten, kassierten zwei Dreier (29:34, 18.) und machten den Gegner durch individuelle Fehler stark. Doch Cook und McNeilly antworteten ebenfalls mit Dreiern, MHP lag wieder vorne (35:34, 20.). Der starke McNeilly (Foto unten) war es auch, der mit der Sirene wieder von weit draußen die Halbzeitführung sicherte (38:36).

Die RIESEN kamen gut aus der Kabine (44:38, 22.), aber die folgenden Minuten nutzte Monaco zu einem 9:0-Lauf. Beim 44:47 nahm Patrick eine Auszeit (25.). In der engen Begegnung war Ludwigsburg auch bei den Rebounds in Rückstand geraten, nachdem das Fehlen von Sears in diesem Bereich lange bestens kompensiert wurde. Die Franzosen deuteten in dieser Phase an, warum sie das Team mit den meisten erzielten Punkten und mit den meisten Assists in dieser Champions League-Saison sind. MHP stemmte sich gegen das gegnerische Momentum und ließ den Rückstand nicht anwachsen (49:52, 28.). Doch jetzt hatte Robinson so langsam seinen Wurfrhythmus gefunden und brachte die RIESEN in Bedrängnis (49:56., Auszeit MHP). Nach drei Vierteln war trotz eines Kikanovic-Dreiers immer noch alles möglich (54:61).

Der dritte Dreier von Sergii Gladyr zum 54:64 tat weh, aber Ludwigsburg wehrte sich mit allen verbliebenen Kräften. Walkup besorgte das 58:64, Dwayne Evans machte das 61:67 (33.). Doch es fehlten jetzt die Stops, um der Partie noch eine Wende zu geben. Das 61:74 durch einen Gladyr-Dreier fühlte sich bereits wie eine Vorentscheidung an (35.), beim 61:83 kurz später war endgültig alles gelaufen (37.). Erst Johnson unterbrach den 16:0-Lauf de Gegners, aber es war zu spät.

„Ludwigsburg hat sich lange Zeit sehr teuer verkauft und bis zum Schluss gekämpft. Das muss man dem Team hoch anrechnen und vielleicht ist ja am Sonntag eine Medaille drin. Ich drücke die Daumen“, so Weiss nach dem Spiel.

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