Die deutsche U20-Nationalmannschaft weiblich bleibt bei der B-Europameisterschaft im israelischen Eilat auf der Siegesspur. Einen Tag nach dem Zittersieg gegen die Ukraine setzte sich das Team von Bundestrainer Patrick Unger auch gegen Griechenland hauchdünn durch. Nach 40 Minuten leuchtete ein 67:65 (17:18, 15:12, 17:19, 18:16) von der Anzeigetafel. Johanna Klug traf für Deutschland am besten (18 Punkte). Morgen geht es um 19.30 Uhr gegen die Tschechische Republik weiter.

Das DBB-Team begann geduldig und konzentriert und spielte offensiv die Uhr herunter. Man wollte sich nicht dem eher „wilden“ Stil der Griechinnen anpassen. Eine stark beginnende Theresa Simon und Patricia Broßmann (Foto unten) trafen zum 9:6, letztere legte einen „coast to coast“ zum 11:6 nach (5.). Die deutsche Defense bekam aber die griechische 192 cm Centerin Fasoula nicht in den Griff und versuchte es offensiv jetzt zu sehr mit dem Kopf durch die Wand. Griechenland erzielte sieben unbeantwortete Punkte, ehe Laura Zdravevska (Foto) das 13:13 besorgte (7.). Nach zehn Minuten lagen die Griechinnen knapp vorne (17:18).

Der offensive Rhythmus der DBB-Auswahl war dahin, die Ballverluste häuften sich, Griechenland hatte das Kommando übernommen (19:22, 12.). Aber jetzt trat erstmals Satou Sabally in Erscheinung und holte mit sechs Punkten in Folge die Führung zurück (25:24, 15.). Fasoula blieb für die DBB-Defense ein Problem, der Dreier von Fine Böhmke sollte der deutschen Mannschaft etwas Sicherheit geben und Broßmann nutzte den positiven Moment (30:26, 17.). Anschließend ließ man den Gegner wieder in die Partie und wer anders als Fasoula machte mit ihrem bereits 14. Punkt das 30:30 (18.). Böhmke sicherte die deutsche Pausenführung.

Nach dem Seitenwechsel lief zunächst wieder nur wenig zusammen beim deutschen Team, das verkrampft wirkte und es dem Gegner viel zu leicht machte. Unger versuchte es mit einer frühen Auszeit (36:40, 24.). Deutschland kämpfte und kam durch Lucile Peroche, Broßmann und die immer besser werdende Johanna Klug zum 41:40 (26.). Aber Deutschland fand einfach keine Sicherheit, die Partie schwankte hin und her (44:47, 27.). Die Führung wechselte mehrmals (48:47, Klug, 29.). Nach 30 Minuten sah alles nach einem weiteren Thriller aus.

Zdravevska eröffnete den Schlussabschnitt, aber Griechenland versenkte einen Dreier und lag wieder vorne (53:57, 34.), Auszeit Deutschland. Immer wieder machten Ballverluste den deutschen Damen schwer zu schaffen, Fasoula traf erneut (53:59, 35.). Deutschland nahm den Kampf an und hatte durch Sabally, Simon und einen umjubelten Dreier von Böhmke Erfolg: 60:60 (38.). Peroche markierte gar das 62:60, Auszeit Griechenland. Klug holte sich einen Offensivrebound und traf zum 64:60 (1´32), aber 58 Sekunden vor dem Ende war der Gegner auf 64:63 heran. Die Spannung war förmlich greifbar, als Sabally das 66:63 besorgte (´39). 15 Sekunden vor Schluss traf Klug einen von zwei Freiwürfen, wieder Auszeit (67:65). Die zwei abschließenden Wurfversuche der Griechinnen verfehlten das Ziel.

„Wir haben heute eine viel bessere deutsche Mannschaft gesehen als gestern. Nur die 27 Ballverluste waren natürlich zu viel. Aber Griechenland wird hier als Turnierfavorit gehandelt und man hat gesehen, dass man eine Chance hat, wenn man als echtes Team mit zwölf Spielerinnen dagegen hält. Auch morgen gegen die Tschechische Republik brauchen wir wieder eine gute Vorbereitung und viel Energie“, so der Bundestrainer.

Für Deutschland spielten:
Lucile Peroche (ChemCats Chemnitz/USV TU Dresden, 4), Theresa Simon (Wolfpack Wolfenbüttel, 9), Patricia Broßmann (University of San Diego – Toreros, USA, 7), Satou Sabally (Eisvögel USC Freiburg, 15), Flavia Behrendt (Wolfpack Wolfenbüttel), Luana Rodefeld (Eisvögel USC Freiburg), Leonie Schütter (BBZ Opladen), Anna Lappenküper (Indiana University – Purdue/USA),  Laura Zdravevska (BVUK Sharks Würzburg, 4), Anne Zipser (BVUK Sharks Würzburg, 2), Fine Böhmke (ChemCats Chemnitz/USV TU Dresden, 8), Johanna Klug (TSV 1861 Nördlingen/BG Donau-Ries, 18/12 Rebounds).

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